Beiträge mit Schlagwort “geSchrieben

Mick Jagger

Veröffentlicht in 3. August 2013

03. August 2006 45.000 Menschen sind ins Gottlieb-Daimler-Stadion nach Stuttgart gekommen, um ihren Helden die Ehre zu erweisen. Viele von ihnen sind nicht das erste Mal bei einem STONES-Konzert (der inoffizielle Rekord liegt bei 41 Mal). Mit »Jumping Jack Flash« läuten die Greatest-Hits-Parade ein. Laut, bombastisch, effektgeladen. Die Luft vibriert. Auch der Boden. Erinnerungen an Seattle. King Dome. Mein erstes Mal mit den STONES. Paar Jahre früher. Schon im ersten Lied langen die Pyrotechniker ordentlich zu, während auf einer riesigen Leinwand abwechselnd Live-Aufnahmen und Video-Collagen aus früheren Zeiten zu sehen sind. Doch es ist nicht der Vorsprung durch Technik, der dafür sorgt, dass auf der Bühne und im Stadion das Energielevel steigt. Es sind die vielen Alt- und Neusteine (darunter das Tier am Bass…

Easy.

Veröffentlicht in 31. Juli 2013

Wahrscheinlich bin ich zu alt. Eingefahren. Nicht bereit für Neues. Dabei ist es gar nicht so neu. Schon bei der Beratung vor 35 Jahren auf dem Arbeitsamt hieß es erst mal eine Nummer ziehen. An der Wurst- und Käsetheke. Bei der KfZ-Zulassung ebenso. An einem kleinen Automat. Die gezogene Nummer wird dann irgendwann mal auf einem Display angezeigt. JAP! Ich bin dran. Erstmalig wurde ich mit diesem System bei einer italienischen Bank konfrontiert. Als ich nach einer gewissen Wartezeit im schönen Tessin meine 200 Mark in 320.000 Lire wechseln wollte. Ich endlich an der Reihe war. »Numero?« fragte mich die italienische Bankangestellte. Apropos. Eine Augenweide. Langes hellbraunes Haar mit Strähnen. Sonnengebräunte Haut. Sonnenbrille im Haar steckend. Bar oder Bank? Haucht mich die Schönheit mit…

Vorher nicht.

Veröffentlicht in 30. Juli 2013

Verschwunden. Verschollen. Der Betonmischer. Steht immer dort wo er jetzt steht. Am Rand. Im Abseits. Dort wo er nicht stört. Ein fast vergessener Platz. Ungeschützt. Unbenutzt. Unbewegt. Tausendmal vorbeigelaufen. Nicht bewusst ignoriert. Vor sich hinrostend. Lautlos. Wenn mich jemand gefragt hätte – vermutlich hätte ich geantwortet »er steht an seinem Platz«. Es hat niemand gefragt. Entdeckt. Geschmückt. Wiederentdeckt – auch von mir. Und ich überlege mir wann wohl zuletzt benutzt? Es müssen Jahre her sein. 30? Mindestens. Beton angerührt für… wenn ich das nur noch wüsste. Eine Mauer? Ein Fundament? Absolut keine Idee. Aber ich erinnere mich an Benutzungstage. Als kleiner Junge. Waren immer etwas besonderes. Es wurde geschafft. Etwas gebaut. Nachhaltig. Betoniert eben. Links die Trommel. Befüllbar mit Sand, Wasser und Zement. Drehbar.…

Leute. I’m back!

Veröffentlicht in 15. Juli 2013

Mal wieder die Laufschuhe geschnürt. Mache ich ja ab und zu. Aber eine Startnummer an den Bauch gepinnt? Eher seltener. Meine „große“ Zeiten sind vorbei. Wobei manche mit Recht behaupten, dass die nie da waren. Aber lassen wir das. Jaja die Zeiten. Hecheln, Lechzen nach Bestzeiten. Nee… Nix mit Heul doch. Es war schön etwas schneller zu laufen oder zu können. Jetzt halt gemächlicher (nicht langsam!). Nicht unbedingt mehr Spaß – einfach kopf- und körpergerecht. Und mir ist pudelwohl dabei. Juli 2013. Herrlicher Sommerabend. Top Stimmung. Alles passt. Nur etwas zu lange im Café am Marktplatz gesessen. Zeit verloren. Nein – Gelassenheit gewonnen. Die Startblöcke bereits gut gefüllt. Und von der Seite rein… nee muss nicht. Also erstmal hinten anstellen. 60 Minuten-Hinweisschild. Habe ich…

Carpe Diem Doris

Veröffentlicht in 6. Juli 2013

Die Deutsche Sabine „Bine“ Lisicki ist im Finale von Wimbledon. In Erinnungen an einen früheren Heroen schnell mal in England als Doris Becker tituliert. Ihr erinnert euch. Tennis! Zwei Spielerinnen (natürlich auch ein Männersport) schlagen einen meist weißen Filzball über ein Netz. Null-Fünfzehn. Tie Break. Vorteil usw.. Leider etwas aus der Mode gekommen, seit die Deutschen weniger erfolgreich sind. Was heißt weniger. Es werden Turniere gewonnen. In Kitzbühel, Cincinnati (ja ich weiß wie man das schreibt…), aber eben nicht Wimbledon. Stadtteil von London. Das Tennis-Mekka. „Unsterblich“ werden. Alles, nein vieles ist vergänglich – nicht aber der Sieg auf diesem heiligen Rasen. Die Berlinerin Lisicki (eigentlich Troisdorf, aber wer kennt das schon) ist in einem packenden Halbfinale als Siegerin vom Platz gegangenen. Lisicki. In der…

Schnecke im Rückwärtsgang

Veröffentlicht in 5. Juli 2013

Berlin. Tag der Entscheidung im Bundestag! Tagesordnungspunkt u.a. die Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung. Die was?? Verkehrsminister Peter Ramsauer will das Verbot von Akkulichtern auf Fahrrädern kippen. Häää.. Die geplante Neuregelung lasse „Millionen von Radlern auf rechtssicherem Boden fahren, ohne Abstriche bei der Sicherheit zu machen“, so Ramsauer. Aha. Hoppla! …eine Schnecke im Rückwärtsgang! Hand aufs Herz. Wusste gar nicht dass ich illegal unterwegs war. Immer in der Gefahr von einem Ordnungshüter abgestraft zu werden. Dabei stolz auf meine LED-Strahler. Vorne. Hinten. Und auf den Ventilen (so cute…). Obwohl diese Lampen seit nunmehr gefühlten 15 Jahren frei verkäuflich sind, haben es die verschiedensten Verkehrsminister, von einzig-und-allein-der-Auto-Wissmann über SPD-Papst-Münterfering, 1.FC-Saarbrücken-Klimmt, LKW-Maut-Bodewig (kann sich jemand an ihn überhaupt erinnern?), Gut-Mensch-Stolpe, ich-spiele-Cello-Tiefensee und jetzt Ramsauer, es anscheinend nicht geschafft,…

Mein Weg.

Veröffentlicht in 30. Juni 2013

Wer nicht sein Kreuz trägt und mir auf meinem Weg folgt, der kann nicht mein Jünger sein. Darum kann auch keiner von euch mein Jünger sein, wenn er sich nicht von allem trennt, was er hat. (Die Bibel, Lukas 14, Vers 27,33 nach NGÜ) Puhhhh. Was für ein Wort. Was für eine Forderung. Gefordert ist die radikale Nachfolge. Drei Beispiele: Im Laufe der langen Geschichte der Christenheit ist der Gedanke immer lebendig, dass radikaler Besitzverzicht und Askese ein Weg ist, Christus nachzufolgen. Um das Jahr 320 etwa, das Christentum war gerade unter Kaiser Konstantin Staatsreligion geworden, da gab es ein Buch, einen Bestseller, verfasst von dem einen Heiligen, nämlich Athanasius, der beschrieb in seinem Buch das Leben eines anderen Heiligen, nämlich Antonius, der wiederum hatte…

Gelb. Gelb. Gelb.

Veröffentlicht in 29. Juni 2013

Zum Auftakt der 100. Tour de France fährt der 25jährige Erfurter Marcel Kittel in das begehrte Gelbe Trikot. Erst der vierzehnte Deutsche im gelben Kittel (Danke BjG). Programmunterbrechungen. Die Arbeit steht still. Ähhh – die meinige. Der Hype ist Back? Deutschland in Gelb. In Erinnerung an Heinz-Florian Oertel und seinen bekannten Ausruf der Begeisterung über den zweiten Olympiasieg des Marathonläufers Waldemar Cierpinski 1980: „Männer, Väter habt Mut: Nennt eure neugeborenen Söhne heute Waldemar!“ Rufen wir heute: „Nennt eure neugeborenen Söhne heute Marcel!“ NEIN! Stop! Reißleine…. Lasst uns wirklichen Radsportfans unseren Sport. Wir brauchen und wollen euch Kurzjubler nicht. Chapeau Marcel. Und Marcel? Er lächelt. Ist fröhlich, freundlich und freut sich. Good Job. Und gut ist. Übrigens 1: Es wurden wirklich Söhne des Jahrgangs 1980…

À bientôt!

Veröffentlicht in 29. Juni 2013

Juli. Endlich ist es wieder soweit. Zum 100. Mal startet die Tour de France. Hurra. Und bevor über Strecke, Fahrer und Faszination gesprochen wird. Fällt das Unwort. Doping. Klar. Verbrecher. Ohne können die das doch gar nicht schaffen. Verseucht. Am Boden. Immer nur auf dem Radsport zu zeigen, ist sehr bequem. Es langweilt mich zwischenzeitlich. Wenn jemand mit Radsport nichts am Hut hat – ist das ok. Muss nicht. Ich will mich nur nicht dauernd rechtfertigen müssen, warum ich gerne Radsport schaue. Ich pflichte einem Leserbriefschreiber in der ZEIT bei: „Und wenn er EPO genommen hätte. Mir ist es egal. Ich fühle mich nicht betrogen. Mir ist klar, dort wo es um Macht, Geld und große Ehrungen geht, immer auf Teufel komm raus beschi..en…

Zachäus

Veröffentlicht in 18. Juni 2013

In gewissem Grad sind wir wirklich das Wesen, das die anderen in uns hineinsehen, Freunde wie Feinde. Und umgekehrt! Auch wir sind die Verfasser der andern; wir sind auf eine unheimliche und unentrinnbare Weise verantwortlich für das Gesicht, das sie uns zeigen, verantwortlich nicht für ihre Anlage, aber für die Ausschöpfung dieser Anlage. Wir sind es, die dem Freunde, dessen Erstarrtsein uns bemüht, im Wege stehen, und zwar dadurch, dass unsere Meinung, er sei erstarrt, ein weiteres Glied der Kette ist, die ihn fesselt und langsam erwürgt. (Aus: Max Frisch, Du sollst dir kein Bildnis machen!, 1981) Zachäus. Zolleinnehmer. Von kleiner Gestalt. Gesellschaftlich isoliert, weil er seinen Lebensunterhalt mit überhöhten Forderungen und Unterschlagungen bestreiten muss. Aus religiöser Sicht ein Gesetzesbrecher. Gefesselt und erwürgt. Lukas…

So sehn Verlierer aus

Veröffentlicht in 14. Juni 2013

Wie geht’s dir? Alles gut verkraftet? Mit die mir am meist gestellten Fragen der vergangenen Woche. Danke. Nein. Bin nicht krank. Keine OP. Keine Schmerzen. Fühle mich pudelwohl und gut. Beste Gesundheit (außer die altersübliche Zs. Naja ihr wisst schon was ich meine…). Wieso dann diese Nachfragen? Ich, nein wir haben ein Fußballspiel verloren. „Mhhh… Das ist natürlich tragisch.“ „Nein. Ist es nicht. (Pause) Nicht wirklich.“ „Selber gespielt?“ „Nein. Mein Team“. „Na denn…“ Nur einmal musste ich den in diesen Fälle gerne benutzten ultimativen Trösterspruch: »es ist doch nur Fussball..« hören. Dazu muss ich erklären, dass es für einen Fußballfan keinen blöder, unsäglich dümmeren Trostversuch als diesen gibt. Perfekt nachzulesen in dem Fußballbuch der Bücher: FEVER PITCH von Nick Hornby. Ein Buch, in dessen…

Herrenlos

Veröffentlicht in 13. Juni 2013

Der Rucksack ist ein Behälter aus Stoff, flexiblem Kunststoff (Nylon oder PVC) oder Leder, der an Gurten auf dem Rücken getragen dem Transport von Gegenständen dient. Und erlebt eine Renaissance nicht nur was Wandervögel angeht. Nein. Der Rucksack ist im täglichen Leben angekommen. Warum? Er ist einfach praktisch – und jetzt ins Gerede gekommen. Was ist passiert. Bei der Radsportveranstaltung Velothon am letzten Wochenende in Berlin kam es zu einem Zwischenfall. Ein herrenloser Rucksack sorgt für Aufsehen. Ein Sondereinsatzkommando der Polizei rückt an. Sprengstoffexperten. Gefahr!? Der Platz wird weiträumig geleert. Das Kinderrennen kurz vor dem Start abgesagt. Der Rucksack wird angeblich gesprengt. Andererseits waren laut Presseberichten nur harmlose Textilien drin… Überaktionismus? Aus einer Mücke einen Elefanten gemacht? Tu mich schwer damit. Wie oft habe…