Beiträge aus der Kategorie “KurbelKultur

Weißer Fleck im Alltag

Veröffentlicht in 28. Oktober 2018

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Steinheim/Murr. Kreisstraße 1610.

Was ist denn das? Ein Rad am Straßenrand? Vergessen? Abgestellt? Angelehnt an einen Laternenmast.

Auffallend. Spezielle Farbe.

Es ist beabsichtigt, dass Menschen sich wundern. Innehalten. Nachdenken. Stehen bleiben.

Stehend. Wie das Fahrrad am Straßenrand. Ganz in weiss. Nicht nur der Rahmen. Auch Reifen. Speichen. Kette, Sattel und die Klingel. Alles.

An einem Herbst-Samstag verändert sich hier das Leben. Auto vs. Rad. Der Stärkere… lassen wir das. Mit Todesfolge.

Es sieht fast etwas gespenstisch aus. Wie das Rad so da steht. Auffallend eben. Das ist die Idee. Nennt sich Ghost Bikes. Geisterrad.

Die Uridee stammt – so die Vermutung – aus den USA, St. Louis im Bundesstaat Missouri.

Ghost Bikes sind kleine und düstere Gedenkstätten für Radfahrer deren Leben auf der Strasse bleibt.

Aufgestellt in naher Umgebung des Unfalls.

Umfahren, nicht umfahren. Wie es so platt heißt. Der 61jährige Radfahrer stirbt wenige Stunden nach dem Unfall. Der Unfallverursacher muss damit klar kommen.

Die Farbe Weiß hat keinen negativen Zusammenhang. Weiss ist die vollkommenste Farbe. Weiß steht für Licht.

Ghost-Bikes stehen und taugen nicht zu Anklage. Es geht nicht um Schuld. Dafür steht das Weiss.

Es geht nicht um Kritik an Autofahrern, am Auto fahren. Auch dafür steht das Weiss.

Das Ghost Bike steht als Zeichen für das jetzt. Das Leben. Dazu zählen leider schwere Unfälle.

Das Ghost-Bike steht für die Hoffnung die Rücksicht für schwächere Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.

Je weniger Ghost Bikes desto besser.

Snitzeljagd, Schockenporn & Himmelfahrt

Veröffentlicht in 26. Mai 2017

Irgendwann am Berg Richtung Buoch. »Achim, kann es sein dass du die Socken falsch herum angezogen hast?« so ein Mitfahrer. Dazu gibt es drei Dinge zu sagen: 1. Mein Training- und Leistungsstand, gepaart mit »Ruhm, Schweiß und Ehre“ widerspricht augenblicklich meiner These und Möglichkeit am Berg von hinten gesehen zu werden. Irgendwie kann ich mich doch immer wieder überraschen. YEAH. 2. Schließt an 1. an. Am Berg mit dem Rad unterwegs habe ich andere Sorgen als auf die Sockengewohnheiten meiner Mitradler und innen zu achten. Daraus zwei Dinge: Respekt auf welche Kleinigkeiten Menschen für gewöhnlich achten. Wobei unterschätze niemals den #sockenporn. Und ich hätte auch nicht die Luft jemanden wegen des Sockentragens anzusprechen. Dies schließt sich wieder mit 1. an, nur dass ich mich…

Brauchen wir – Glauben Sie

Veröffentlicht in 29. März 2017

1703_umfrage.pngHabe mich an einer Umfrage der ZEIT beteiligt. Ist mir zugeploppt. Wie jeden Tag. Browser klicken. Die ZEIT öffnet sich. Standard. Die ZEIT öffnet sich. Klingt fast schon philosophisch. Die Fragestellung weniger: Brauchen wir einen Fahrradführerschein für Erwachsene? Mhhh…
Was eine schwachsinnige Frage. Ich habe mir nicht die ZEIT genommen (Wortspiel) das »Für und Wider« der beiden Parteien zu lesen. Wenn es diese überhaupt gab. Habe nicht darüber nachgedacht, ob wirklich jemand tatsächlich dafür ist oder sein kann. Wie ticken diese Menschen? Wird in der Redaktionskonferenz bestimmt »Du schreibst Für«? Oh Mann! Was will die Alte? Dann wird die Umfrage ins Netz gestellt. Und Menschen denken sich, da hat sich jemand etwas dabei gedacht. Und die Menschen die ansonsten immer dagegen sind, können einmal (besser jetzt) dafür sein.

Mitgemacht.
Begründung hingeschlampt. Dritter Satz nahezu genial. Wahrheit. Senden. Ja. Sicher? JA.
Ich muss mich dann einloggen. Warum eigentlich? Das sind dann die Momente bei denen ich gerne die Lust verliere. Passwort vergessen und so. Dann halt nicht. Passwort erkannt. Fertig.
Ging dann ratzfatz. Ergebnis 73 Prozent. Dagegen. YEAH.
Vernünftig.
Es öffnet sich ein weiteres Fenster. Ohne mein zutun. OOPS. Meine bisherigen Umfrageteilnahmen. Ahh. Interessant.
Wenn das so weitergeht…
… gehe ich dann mal kurz aufs Rathaus meinen Fahrradführerschein abzuholen. Oh Mann! Sch…

Milano

Veröffentlicht in 6. Januar 2017

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Paar Tage her. October 11, 2014. Mailand. Eine schöne Erinnerung. Eine gute Zeit. Mit viel Warten. Ohne Freunde öde und langweilig. Eigentlich wollten wir Radrennen schauen. Red Cook Crit. Immer wieder mal fuhren sie. Dann Unterbrechung. Immer im Kreis. Kriterium.  Ohne Bremsen. Fixed Gear. Dann wieder warten. Doch noch Finale. Siegerehrung. Platzregen. Möglichst schnell ins Hotel. Am Stadtrand liegend. Sebastian Kienle gewinnt in dieser Nacht die Ironman World Championship auf Hawaii. Livestream. Eine bleibende Erinnerung. Kurz schlafen. Dann ging es wieder heimwärts.

SeiterBlick@Exposure

 

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Veröffentlicht in 25. September 2016

Der sieht mich mit dem Arsch nicht an. August 2016. 30 Grad. Tiefblauer Himmel. Montafon. Österreich. Mit dem Salsa Beargrease – einem Fat-Bike – unterwegs. Bis weit nach oben. Für ganz fehlt es an Wegen. Und Bike schultern. Naja. Muss nicht sein wenn vermeidbar. Am Ende – des für mich fahrbaren – Weges. Die Wiesbadener Hütte. Auf 2443 Meter Höhe. Bin jetzt kein Mensch mit großer Hüttenerfahrung. Eher keine. Hat sich bisher nicht ergeben. Kann noch. Mein Salsa nach oben gebracht in einer Mixtur zwischen hartem aber rhythmischen Tretens. Und Schieben (nicht so filigran). War ok. Keine Tortur. Ist ja auch Kopfsache. Und da war ich gut. Oben ankommen hat was. So eine Grundzufriedenheit mit der Gesamtsituation. Bißchen Pause, dort wo die Welt noch in…

Rennrad

Veröffentlicht in 20. Juli 2016

Leicht beschwingter Sommersong von DOTA. Und wie schriebe DIE ZEIT einst im Märzen: »Dota vertont Konsumkritik und Sehnsüchte so poetisch wie kaum jemand im deutschsprachigen Musikgeschäft, so zärtlich, witzig und gesellschaftskritisch erzählt, wie es Tucholsky für die Zwanziger tat.« Na denn…

kostbar

Veröffentlicht in 9. Juni 2016

Depressionen, Burn-Out – Oft nicht sichtbar, da die Menschen die betroffen sind, alles tun – nur nicht Ihre Schwäche zeigen. Diese Gesellschaft, diese Fußballwelt steht nicht auf schwache Menschen. Wir brauchen Köpfe, Leader, Kämpfer – wir brauchen niemanden der zweifelt, vor allem nicht an sich selbst. Wir wollen uns an Hochleistungen der anderen ergötzen, oft auch nur deshalb, weil der eigene Horizont eingeschränkt ist.  Und wenn einer Hochleistungen bringt, dann haben wir das erwartet, erfreuen uns kurz daran und stehen schon Gewehr bei Fuß, für den tiefen Fall.  Deutschland – das Land der Dichter und Denker, das war einmal. Nun sind wir das Land der Besserwisser. Voll von Missgunst und Miesmacherei. Egal welche Entscheidung getroffen wird, es finden sich immer ganz schnell eine Menge Leute…

Leicester

Veröffentlicht in 3. Mai 2016

Heute in 10 Jahren: »Wisst Ihr noch, damals, als dieser kleine Klub aus der Mitte Englands die Großen das Fürchten lehrte? Als dieses gallische Dorf der Übermacht der Premier League und den ach so modernen Gesetzen des Fußball-Geschäfts trotzte? Als dieses Team vom Leicester City Football Club aus unbekannten Talenten und angeblich gescheiterten oder alternden Kickern plötzlich anfing, die ganzen Milliarden-Klubs zu besiegen? Als ein Verein, der 2014 aufgestiegen ist und 2015 nur ganz knapp den Klassenerhalt geschafft hat, plötzlich Meister wurde? Wisst Ihr noch, wie dumm die Van Gaals, Wengers, Abramowitschs und Glazers da aus der Wäsche geschaut haben? Und wie sehr sich die echten Fußball-Fans- von Essen über Gijon bis nach Palermo in aller Welt gefreut haben, weil sie ein Stück von…