Backnang CityTriathlon | Morgengedanken
Losungen sind ein Weg, Gottes Wort in unseren Alltag kommen zu lassen. Sie können ein erster Schritt sein, die Bibel in ihrer ganzen Breite und Tiefe kennen zu lernen.
Die heutige Losung: Jakob erwachte aus dem Schlaf und rief: »Wahrhaftig, der HERR ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht!«
Jakob hat scheisse gebaut. Sich etwas ergaunert.
Vielleicht vergleichbar mit dem Doping-Befund des Profi-Triathleten Collin Chartier.
Das in diesen Tagen für große Empörung in unserer geliebten Sportart sorgt. Mit Recht. Auf die Frage von Jack Kelly (Podcast: How They train), warum er dopte, folgten zunächst die schon üblichen Argumentation und dann »Ich wollte die Besten in diesem Sport schlagen«. Die Triathlonwelt ist schockiert und enttäuscht. Lionel Sanders: »Wenn es nur ums Gewinnen geht, dann sind wir alle verloren. Darum geht es nicht«.
Jakob hat seinen Bruder Esau beschissen. Der ist stock sauer auf ihn. Deshalb hat sich Jakob aus dem Staub gemacht. Unterwegs träumt Jakob. Er sieht eine Leiter, die in den Himmel ragt und auf der Engel auf- und absteigen. Und Gott spricht im Traum zu Jakob.
Ich glaube, ich hoffe, dass ich in meinem Leben noch niemand GROSS beschissen habe. Um Verzeihung bitten im KLEINEN, zu oft. Und aus dem Staub machen müssen – Gott-sei-Dank nicht.
Ich habe mich noch nie sagen gehört – wie Jakob – »Wahrhaftig, der HERR ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht!«
Ich habe noch nie eine Vision empfangen. Mein Glaube ist eher nüchtern als euphorisch. Eher leise als laut. Für mich passend. Für mich gemacht. Meine Stärken, meine Schwächen vereint. Das ist mein persönlicher Glaube.
Und doch kann ich sagen: Es gibt Momente in meinem Leben, von denen ich behaupte, dass Gott da gewesen ist. Einfach da. Von mir unbemerkt.
Zurück zu Jakob’s Traum. Die Himmelsleiter. Sinnbildlich für den offen stehenden Himmel. Und Gott spricht etwas später zu Jakob: »Ich bin bei dir und will dich behüten.«
Warum Jakob? – könnten wir verstört meinen? Das ist doch der, der beschissen hat.
Der Himmel ist offen, wenn wir das Bedürfnis danach haben. Das dürfen wir uns immer wieder bewusst machen, besonders dann, wenn die Sehnsucht nach Gottesbegegnung besonders groß ist.
Und die Sache mit Collin Chartier. »I am sorry«, sagt er lapidar.
»Es bricht mir das Herz«, sagt der zweimalige Hawaii-Champion Patrick Lange.
Triathloncoach Dan Lorang findet bedachte Worte: »Erwarte hier kein Verständnis. Du hast eine Abkürzung genommen. Du hast diese Entscheidung getroffen!! Als Sportler hast du meinen ganzen Respekt verloren, als Mensch bist du wahrscheinlich ein netter Kerl, der einen Fehler in seinem Leben gemacht hat und hoffentlich daraus lernen wird«.
Etwas nicht verstehen. Keine Antwort haben.
Genau das ist der Moment mich auf die Tageslosung einzulassen. Mich überraschen zu lassen. Wenn Antworten fehlen. Gespannt darauf, wie Gott sich mir zeigen will.
Jakob und sein Bruder Esau: 20 Jahre später werden sich die Beiden treffen. Die Geschichte geht gut aus. Ein Beispiel für eine billige Versöhnung ist sie nicht. Ich lade euch ein, lest selber nach 1. Mose 28. Ganz am Anfang der Bibel. Oder als Hörbuch auf der Heimfahrt. Nur soviel: Die Bibel ist kein Rezeptbuch für einfache Lösungen.
Lasst dich überraschen. Von dir. Von anderen. Vom Leben. Von wem/was auch immer.
Sei dabei behütet, dieses Gott Versprechen gilt.
Aber jetzt Konzentration. Es geht bald los. Viel Freude.