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Die Deutsche Sabine „Bine“ Lisicki ist im Finale von Wimbledon. In Erinnungen an einen früheren Heroen schnell mal in England als Doris Becker tituliert. Ihr erinnert euch. Tennis! Zwei Spielerinnen (natürlich auch ein Männersport) schlagen einen meist weißen Filzball über ein Netz. Null-Fünfzehn. Tie Break. Vorteil usw.. Leider etwas aus der Mode gekommen, seit die Deutschen weniger erfolgreich sind. Was heißt weniger. Es werden Turniere gewonnen. In Kitzbühel, Cincinnati (ja ich weiß wie man das schreibt…), aber eben nicht Wimbledon. Stadtteil von London. Das Tennis-Mekka. „Unsterblich“ werden. Alles, nein vieles ist vergänglich – nicht aber der Sieg auf diesem heiligen Rasen.
Die Berlinerin Lisicki (eigentlich Troisdorf, aber wer kennt das schon) ist in einem packenden Halbfinale als Siegerin vom Platz gegangenen. Lisicki. In der Szene bekannt. Sonst eher noch nicht. Freunde von mir saßen in Paris beim dortigen Tennisturnier (Roland Garros) fast Tisch an Tisch mit ihr beim Hotel-Frühstück. Unerkannt. Alleine. Die beiden kleinen Töchter „Ist das nicht die…?“ und wagten sich schließlich zum „Hallo und viel Glück“ wünschen. Große Freude eine überraschte und sehr freundliche „Bine“ zu treffen. Paar Wochen später Londen. Finale. Eine logische Folge. Verdient. Hat sie doch die „unbezwingbare“ Williams eben mal besiegt. Wenn das nur so einfach wäre. Im Sport ist nichts planbar. Was fasziniert ist letztendlich das Spiel-Element. Die ultimative Faszination ist die Dramatik, wenn die Leistungslogik zusammenbricht. Was fasziniert ist, dass die Beste verlieren kann. Dass die Schwächere unerwartet bejubelt wird. Und bei diesem Jubel werden – ach ja und ganz plötzlich – auch die Öffentlich-Rechtlichen wieder wach. Auf einmal interessiert es wieder uns alle. Was für eine Affront für die Leistungen von Sportlerinnen und Sportler die nicht so im Rampenlicht stehen. Was für eine Arroganz der Medien in ihrem Ringen wenn es nur noch um Einschaltquote geht. Kein Vorwurf. Nur so mal zum Nachdenken was das Format der Sportsendungen angeht. Leicht gesagt – nicht ganz so leicht umzusetzen.
Endspieltag. Zwei Gewinnsätze.
Satz 1: Lisickis ehrliche Liebe für Wimbledon.
Satz 2: Carpe Diem! Nutze den Tag.

Bine! Viel Glück sprich Satz & Sieg.