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Sage NEIN!

Veröffentlicht in 16. August 2014

Konstantin Wecker schreibt. Und dem ist nichts hinzuzufügen. Wenigstens für den Augenblick.: »mir imponieren nur die Ratschläge, die der Ratgebende selbst beherzigt«, schrieb Rosa Luxemburg, und ich frage mich, wie viele der kriegsbereiten Kommentatoren ihre Ratschläge wohl selbst in die Tat umsetzen würden. Ist es nicht viel einfacher kriegerische Handlungen zu fordern, wenn man sie anderen überlässt? Gut bezahlten Söldnern, entmenschlichten Militaristen? Wer möchte sich schon ins Gemetzel stürzen, wer von all den gewaltbegeisterten virtuellen Kriegern? Wer möchte seinen Kopf hinhalten? Wäre es nicht besser ihn zu gebrauchen? Gibt es wirklich keine Alternativen zum weiter und wieder und wieder bewaffnen, oder sind wir einfach zu faul, zu müde, zu gehirngewaschen um neu zu denken? Friedvoll zu denken? Helfen ohne auch zu morden? Zieht selbst,…

Boykott I

Veröffentlicht in 15. August 2014

1408_boykott_3000What a word…. und in allen Ohren. Ausgesprochen von den vermeintlich größten Mündern – in alle Richtungen. Die einen wollen das oder jenes nicht mehr liefern. Wobei alle Experten lächeln – dann werden die »das-und-jenes-Geschäfte« über Drittländer gemacht. Alles gut. 

Ich erinnere mich, dass zur Zeit der Apartheid in Südafrika vorallem die internationale Ächtung im Sport im Speziellen dem Volkssport der Weißen Rugby – zumindest einen Eindruck hinterließ. Die südafrikanischen »Springboks« fanden einfach keine Gegner. Und als die neuseeländischen »All Blacks« trotz heftiger Proteste dennoch nach Südafrika reisten, forderten andere afrikanische Staaten den Ausschluss Neuseelands von den Olympischen Sommerspielen 1976. Das Internationale Olympische Komitee IOC lehnte den Antrag übrigens ab. Die FIA, IOC und Blatter’s Fifa. Ein korrupter Haufen – wobei der Bernie gerade für 100 Millionen Dollar bezahlbar an den bayrischen Staat freigesprochen wurde. Wie grotesk.
Wenn aktuell von den Politikern über Sanktionen gesprochen wird, laufen die Vorbereitungen in Sotschi ohne Störungen weiter. Sotschi? Ja da waren unlängst im Februar diesen Jahres die olympischen Winterspiele. Vorbereitungen für den Mitte Oktober erstmalig stattfindenden großen Preis von Russland. Sprich Formel 1. 2018 wird die Fußball-WM in Russland stattfinden. Die Tage forderte der stellvertretende britische Premierminister Nick Clegg den Verzicht der Formel 1 auf den Start in Sotschi. Acht der elf Rennställe sitzen in England. Ihre Angestellten weichen der Frage aus und schieben die Verantwortung weiter: »Man darf sich als Sportler nicht zu sehr seinen Kopf zerbrechen«, sagte Weltmeister Sebastian Vettel: «Wenn wir grünes Licht haben, wird es in Ordnung sein. Es gibt genug Leute bei uns, die sich darum Gedanken machen.« Die Formel 1 klappt das Visier runter. Wie sagte einst Berti Vogts unvergesslich: »Argentinien ist ein Land, in dem Ordnung herrscht. Ich habe keinen einzigen politischen Gefangenen gesehen.« Wir schreiben das Jahr 1978. Fußball-WM. Dieser Satz war eigentlich mehr Schmach als Cordoba. Die argentinische Militärdiktatur regierte von 1976 bis 1983. Der Sport läßt im Kampf um Moneten wirklich kein Fettnäpfchen aus. Noch was: Der Große Preis von Europa wird 2016 in Aserbaidschan ausgetragen. Na toll. Ist zum abdrehen. Hände in die Taschen und weg.

Geschichten brauchen Gegengeschichten

Veröffentlicht in 8. August 2014

»Es war ein Jammer, die Leute anzusehen, die mit ihrer allernötigsten Habseligkeit über den Rhein zogen, ihr ganzes Heim im Stich lassend aus Furcht, dass ihre Häuser zusammengeschossen werden. Frauen und Kinder mit weinenden Gesichtern. Ein alter Mann mit wenigen Habseligkeiten auf einem Schubkarren.« Diese Sätze stehen im Kriegs-Tagebuch meines Großvaters. Aufgeschrieben auf den Tag genau heute vor 100 Jahren. Der 1. Weltkrieg war gerade eine Woche im Gang. Noch sind die Soldaten voller Begeisterung, wie mein Großvater tags darauf im Tagebuch festhält. 17 Millionen Menschen bezahlen diese Begeisterung am Ende mit ihrem Leben. Dieser Kriegsbeginn vor 100 Jahren begleitet mich in diesem Jahr. Durch das Tagebuch meines Großvaters. Durch die täglichen Erinnerungen in den Medien. Sie rücken mir besonders nahe durch die aktuellen…

Nachtkriterium

Veröffentlicht in 7. August 2014

 Es ging ganz schnell. SMS um 22:17. »Lust auf Kriterium? Mitternacht?« Sekunden später die Rückantwort »Ich bin bereit!« Ausgemacht. Das war’s dann. Aus dem Wirtshaus gemütlich nach Hause. Rein in die Radklamotten. Licht montiert. Raus auf die Piste. Mal was anderes. Anfänglich leichter Niesel. Der Sommertag hat abgekühlt. Angenehm. 23:58. Kurz vor dem neuen Tag. Bei GLOCK Holzinnenausbau gehts los. Rundenlänge unbekannt. Im Nachhinein dank STRAVA schlauer. Technik hat was. Renndauer bis zur Überrundung. Das der Deal. Sechs Runden mein Ziel. Keinerlei Erfahrung. Muskelziehen. Bruststechen. Atemnot. Nie Atemlos!. Immerhin fast einen 30er-Schnitt. Mit gefixten Bikes sprich Singlespeed und starren Naben. Keine Heldentat. Für den Anfang ok. Lust auf mehr und Luft nach oben. Der Adi. Deutlich schneller. Nach acht Runden war das Rennen zu Ende. Eingeholt. Respekt und gemeinsam ausgerollt. What a night. Nächstes Mal die 9.

Nachtkriterium Murr – 10 Runden.

Nachtkriterium Murr – 1 Runde.

Lust? STOP RACISM – START RACEISM. Like RAD RACE!  Doch wie beim Zahlenlotto. Ohne Gewähr. Im Zweifelsfall selber Schuld. Für alles. Auch für den Spaß. 

geparkt

Veröffentlicht in 6. August 2014

 

 

 

Gestern in der Hotelgarage. Einfach nur schön. Häää? Schön blöd. Und im zweiten Hinsehen wird ein »Ärgernis« zu einem Schmunzler. Und ich will den Aufkleber einfach nur haben. Gegoogelt. Gefunden. Bestellt. Manchmal gehts superschnell im Leben. Und ich freue mich jetzt schon wie ein kleines Kind auf den ersten Einsatz. Nur… wie komme ich an das Bild mit dem verdutzten Gesicht des Parkenden. Zum auf die Lauer liegen fehlt mir die Zeit. Leider. Schade eigentlich.

da und das

Veröffentlicht in 30. Juli 2014

Israels Ministerpräsident Netanjahu hält diesen Krieg für einen Gerechten. Mhhh… Lesenswert dazu die Lehre vom gerechten Krieg. Nochmals Mhhh… In der Freitags-BILD gibt es das NIE WIEDER JUDENHASS Arschgegeige… Menschen sprechen von Antisemitismus – ab dem Zeitpunkt der Kritik an Israels Politik. Das geht mir doch deutlich gegen den Strich – ohne eine politische Seite zu bevorzugen. In welcher Welt leben wir eigentlich? Eigentlich stelle ich mich immer gerne auf die Seite des Menschen, der Menschen. Im christlichen Sinn auf die des Schwachen. Und eigentlich schaue ich lieber in die Zukunft als zurück. Und Zukunft hat auch immer etwas mit meinem Gottesbild zu tun. Auf dieses berufen sich die Politiker dann gerne auch. In Bezug auf Israel wird gerne der Prophet Sacharja zitiert: »Denn…

Teller Suppe

Veröffentlicht in 20. Juli 2014

Eine ältere Dame kauft sich einen Teller Suppe. Behutsam trägt sie die dampfende Köstlichkeit an einen Stehtisch und hängt ihre Handtasche darunter. Dann geht sie noch einmal zur Theke. Sie hat den Löffel vergessen. Als sie zum Tisch zurückkehrt, steht dort ein Afrikaner – schwarz, kraushaar, bunt wie ein Paradiesvogel – und löffelt die Suppe. Zuerst schaut die Frau ganz verduzt. Dann aber besinnt sie sich, lächelt den Mann an und beginnt ihren Löffel zu dem seinen in den Teller zu tauchen. Sie essen gemeinsam. Nach der Mahlzeit – unterhalten können sie sich kaum – spendiert der junge Mann ihr noch einen Kaffee und verabschiedet sich höflich. Als die Frau gehen will und unter den Tisch zur Handtasche greift, findet sie nichts. Alles weg.…

Für das Spiel. Für die Welt.

Veröffentlicht in 18. Juli 2014

Die Euphorie ist schon wieder vorbei. Angeblich. Nur paar Tage her als Mario Götze’s Tor (ausgerechnet…) uns zum Weltmeister machte. Die Fahnen sind eingeholt. Business as usual. Die WM hat den Lebensrhythmus vieler Menschen ordentlich durcheinander gewirbelt. Und alle warten auf das Nationaltrikot mit den vier Sternen. An der türkischen Küste bieten Händler vermutlich bereits das fünfsternige Trikot feil. Für wenig Geld. Original natürlich. Alles in allem. Es waren schöne Fußballtage die so manche Gänsehautentzündung (Danke Mehmet Scholl. Ganz großartig. Der beste von allen – nur immer in den falschen Vereinen aktiv) auslöste. Die Euphorie ist vorbei. Endlich. Für die meistens jedenfalls. 2016 geht es weiter. Frankreich. Denkste. Bald gehts los. Und ich erinnere mich gerne an die unendliche Diskussion vor der Fußball-WM 2006.…

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Veröffentlicht in 9. Juli 2014

Was ist geschehen? Worte fehlen. Unglaublich. Mir war klar dass wir gewinnen werden. Unsere Nationalmannschaft ist so auf ihr Spiel und den Erfolg fokussiert. Nicht erst seit gestern. Manches blieb während des Turniers unerkannt. Den Hebel auf Sieg gestellt. Vielleicht vergleichbar mit Sebastian Kienles Sieg beim Ironman Frankfurt vergangenen Sonntag. Die Sprinterfolge des Marcel Kittel bei der Tour de France. Eine natürlich Folge. Aber so? Historisches Ausmaß? Oliver Fritsch von DER ZEIT: … Danach weinten die Menschen in den gelben Trikots auf der Tribüne. Ein Mann mit traurigem Gesicht klammerte sich an einen Pokal aus Pappe. Es war ein Schock, der die lauten Brasilianer minutenlang verstummen ließ. Dann hörte man mehrere Schreie einzelner Menschen. Brasiliens Spieler erstarrten. Das Spiel, dieses Turnier war sehr wichtig…

Lahm hinten rechts

Veröffentlicht in 3. Juli 2014

Ja… Ich schaue Fußball-Weltmeisterschaft. Alle Spiele. Alle Tore. Alle Interviews und Kommentare. Meine Nächte werden nicht kürzer – aber es fehlt Zeit dies und das zu tun und zu schreiben. Es dreht sich – nicht alles – aber vieles um das runde Ding. Vieles bleibt liegen. Noch mehr kommt zu kurz. Selbst die TV-Nachrichten zur Halbzeit werden tonlos. Entspannen. Fachsimpeln. Emotionen. Diskutieren. Getränke be- und entsorgen. Das ist der Ablauf. Optimiert. Es ist ein offenes Geheimnis. Während irgendwo auf der Welt die Kicker einem Ball nachjagen und nach Luft ringen, verschafft es gerade diese unseren Politikern. Der Mensch fiebert mit seinem Team. Macht sich Sorgen um den einen oder anderen Spieler. Millionen Bundestrainer wissen eh alles besser. Und dass der Lahm hinten rechts am…

Love Fiva – Fuck Fifa

Veröffentlicht in 13. Juni 2014

11.10.2012 | Franz K.  Einfach mal hingefahren. Reutlingen. Strecke und Entfernung erträglich. Ein überraschend schöner Abend. Nicht weil mit gemischten Gefühlen gestartet. Nein. Überraschen lassen. Ohne Erwartungen. Musik in einem kleinen Club. Wunderbar. Alles passt. Selbst der alkoholfreie Fiva-Cocktail. Alles in sehr guter Erinnerung. Junge Menschen machen Musik. Texte mit Tiefgang. Fröhlich. Fast tanzbar. Aber zu schade zum tanzen. Nichts verpassen. Kein Wort. Keine Formulierung. Ehrliche Musik. Zum Schluss mischen sie sich unters Volk und rauchen. 12.06.2014 | Morumbi Angestoßen. Der Dampfer Fussballweltmeisterschaft hat Fahrt aufgenommen. Brasilien 3 vs. Kroatien 1. Die Vorfreude war schon größer. Die Erwartungen? Guter Fußball. Spannende Spiele. Das Übliche. Eben was das Herz eines Fußballfan erfreut – und dass die Fifa – SORRY – eine aufs Maul bekommt. Volle Breitseite…

Kopf

Veröffentlicht in 12. Juni 2014

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Störend. Stuttgart steht Kopf. Nicht der letzte Sonnenaufgang am Stuttgarter Bahnhof. Ein Kopfbahnhof. Dies wird geändert werden. Tiefer gelegt. Wie früher die Manta’s. Diese sind aus der Mode gekommen. Das tiefer legen nicht. Nicht in Stuttgart. Ehrlicherweise – die Menschen wollen es so. Die Mehrheit wenigstens. Der Bahnreisende wird in 21 Jahren (?) wenn überhaupt nur die Stuttgarter Vororte sehen. Mir gefällt ebenerdig. Sehend in eine Stadt einzufahren. Habe nie einen Hehl daraus gemacht. Einen ersten Eindruck gewinnen. Verträumt aus dem Fenster schauen. Häuser. Plätze. Menschen. Triste Gleislandschaften. Weitläufige Rangierbahnhöfe. Veränderungen. Viele Graffities. Einige Menschen sagen dazu Beschmierungen. Meist Kunstwerke. Vorboten einer Stadt und ihrer Menschen.
Wenn Stuttgart 21 fertiggestellt sein wird – wird alles clean sein. Aufgeräumt. Dem Schwabenimage gerecht.
Unten die Menschen auf ihrer Reise. Durchfahrende auf der Achse Paris Bratislava. Den Zauber dieser Stadt nicht sehend. Dafür Tunnel. X-beliebig. Oben die Menschen in ihren für teuer Geld erstandenen Lofts über den Schlossgarten blickend – einen Sonnenaufgang betrachtend.
Nicht anders wie heute. Eben doch.