Beiträge mit Schlagwort “geSchrieben

Wer darf in die Arche?

Veröffentlicht in 15. Januar 2014

Jetzt also die Zauneidechse. Diese bremst eine Biogasanlage in einem Stuttgarter Vorort aus. Mehrkosten für das Volk (geschätzte zwei Millionen Euro). Na toll. Feldhamster stoppt Universität! Fledermaus verhindert Autobahn, Juchtenkäfer Bahnhofsbau, Wachtelkönig Wohnsiedlung! Nichts empörender als das. Da läuft die Industriefraktion zu ganz großer Fünfziger-Jahre-Form auf, da wird gehämt und gegeißelt und den Anfängen der Ökodiktatur gewehrt. So gerade erst wieder in Hamburg, als es hieß, ein furzender Fisch (ein darmatmender Schlammpeitzger aus der Familie der Steinbeißer) verhindere den Bau eines ganz wichtigen Industrieparks, vernichte Myriaden von Arbeitsplätzen. Ein Furzflosser! Natürlich sind wir alle für die »Bewahrung der Schöpfung«. Natürlich soll für den Blauwal, für Nashörner und die Okapis alles getan werden. Aber wo ist die Grenze. Wo machen wir halt. Paar Jahre her.…

Der weiße Nebel wunderbar.

Veröffentlicht in 12. Januar 2014

»Ausgangs der Nacht im Bergland und an der Küste stürmische Böen oder Sturmböen, in der Osthälfte starke Böen. Verbreitet Glätte, im Süden und Westen gebietsweise auch Nebel. Am Tage im Osten noch starke, in exponierten Lagen stürmische Böen. Heute früh gibt es auch im Norden und Osten kaum mehr Schauer, meist bleibt es den ganzen Tag trocken. Nach Nordosten zu zeigt sich die Sonne allerdings eher selten. Die Temperatur steigt auf 2 bis 7 Grad.«

Mhhh – nicht so prickelnd die Vorhersage. Meist wird noch die Kölner Bucht erwähnt. Ausgerechnet. Klamotten zusammenpacken und die Laufschuhe schnüren. Und Handschuhe. Und Mütze. Winterlich kühl. Nicht kalt. Ein wunderbares Laufen. Eine wunderbare Stille und Stimmung. Einer meiner Lieblingswege. Zu jeder Jahreszeit.
Läufer und Walker. Radfahrer. Und es wurde gerudert. Auf dem Neckar. Mitten im Januar. Winterlos. Einzigartige Kulisse. Muss nur aufstehen, rausgehen und loslaufen. Wenn’s auch schwerfällt. Heute hat es sich gelohnt. Sehr gelohnt.

Und aus den Wiesen steiget
Der weiße Nebel wunderbar
Matthias Claudius, 1778

Es blieb überwiegend nebelig an diesem Sonntag. Selbst in den Straßen und Gärten meines Heimatortes. Selten so. Aber schön. Nach dem Lauf entspannt von drinnen nach draußen schauen.

Elefanten lieben Weihnachtsbäume.

Veröffentlicht in 8. Januar 2014

Mann zieht Christbaum hinter sich her. Entsorgen schon vor dem »offiziellen Weihnachtsende« an Dreikönig. »Weihnachten vorbei,« frage ich im vorbeilaufen. »Gott sei Dank,« die Antwort. Welch ein Wortspiel. Wie beim eigenen Geburtstag. Schon schön. Sehr schön. Aber Achim ist auch froh wenn vorbei. Wie der liebe Gott auch. Happy Birthday. Happy New Year. Happy Ostern. Happy Xmas. Ehrlich. Weihnachten taugt nicht zur großen Show. Klein. Fein. Stall. Ein Stern der den Weg den Weisen weist. Irdisch: Hochbetrieb bei der Post. Plötzlich schreiben die Menschen wie verrückt Grüße und Briefe. Ist doch irgendwie besser als elektronisch. Überraschend. Warum eigentlich? Wie warum? Warum an Weihnachten? Mhhh. Hochbetrieb in den Kirchen. Brechend voll – warum auch immer? Wie warum? Warum an Weihnachten? Mhhh – besinnlich? Und und…

Heul doch.

Veröffentlicht in 3. Januar 2014

Wenn selbst ein Polizist von einem Idioten spricht. Dann ist dieser Mensch noch gut bedient. Was los? Erster Freitag im Monat. Zeit für Critical Mass in Stuttgart. Wieder mal den automobilen Bürgern zeigen, dass »Wir nicht stören – sondern Verkehr sind«. Wohlgesonnen. Keine Staus. Keine Probleme. Und das im Abendverkehr der Landeshauptstadt Stuttgart. Alles easy. So easy. Bis auf einen Straßenmitbenutzer an einem Kreisverkehr einer schwach befahrenen Straße. Ich in einer Ordner-ähnliche Rolle – im CM-Jargon »Corks«, d.h. Korken genannt – unterwegs. Aufgabe: Straße absperren, Gruppe schützen, zukorken halt. Der Straßenmitbenutzer in einem geliehenen Elektro-Smart-to-Go. ER: Fenster runter und aufgebracht rufend »Was soll diese Scheiße?«. Ich: »Critical Mass«. Er: »Diese Warterei kostet mich mehr Miete«. Aha – ja dann Heul doch – wollte ich in einer spontanen Reaktion sagen. Die schöne »Freie Fahrt für Freie Bürger« (Autoaufkleberaktion 1974 des ADAC). Aber der Mann hinter der runtergekurbelten (besser runtermotorisierten) Scheibe hat Recht. Das kostet kostet. Pro Minute laut aktuellem Tarif 0,29€. Nur hat ER: keine Vorfahrt. WIR: Vorfahrt und im Verbund und polizeigeschützt (was in CM-Kreisen eher verpönt – in Stuttgart aber alternativlos ist). Oh Mann. Was macht ER an einer roten Ampel. Dreht ER durch? Oder den Smart ab – gilt mit etwas Verhandlungsgeschick vielleicht als parken was IHM 0,10€ Ersparnis pro Minute bringt. Sauber.

EASY, ea ea, mh mh
EASY, ea ea, mh mh

Weißt DU übrigens, dass die theoretischen Grundlagen für die Festlegung der Phasenabläufe an Lichtsignalanlagen in den „Richtlinien für Lichtsignalanlagen“ (RiLSA 1992) zu finden sind? Lieber mal merken für die nächste Trivial-Pursuit-Battle. Heisst übrigens belanglose Verfolgungsjagd. Und dass der ADAC am 24. Mai 1903 im Hotel Silber in Stuttgart als Deutsche Motorradfahrer-Vereinigung gegründet wurde ist bekannt. Und noch was: Sechs Monate verharrt der Erdenbürger vor einer roten Ampel. Wie verzichtbar. Zum Heulen.

arschkalt

Veröffentlicht in 8. Dezember 2013

Es muss ein schöner Tag im Mai gewesen sein. 20 Grad. Sonnenschein. Ho Ho Ho…. bald ist Weihnachten. »Ich mache einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt,« so meine Idee. Von drinnen (frierend) nach draußen (meist auch frierend). Anderen Blickwinkel auf das Leben haben. Projekt Weihnachtsmarkt 2013. »Und was willst du verkaufen?« die Frage meiner um mich besorgten Freunde.
Verkaufen. Ja – das ist ein Grundgedanken des Weihnachtsmarktes. Man möchte verkaufen. Geschäfte machen. Meist wenig Idealismus. Geld verdienen. Was ja nichts schlechtes ist. Von Luft und Liebe lebt es schließlich karg. »Eigentlich möchte ich die Adventszeit mal anderes erleben«, so meine weitere Überlegung. Atmosphäre genießen. Weihnachtsbeleuchtung. Eigene Weihnachtsgeschichte. Mit den Menschen sprechen und so… das war mein Ziel.
Daneben ein paar Waren feilbieten – zwecks Amortisierung der Kosten.
»Welche Waren?« höre ich unken. »Aber nicht deine unverkäuflichen Toilettenpapierhalter«, lachend und/oder mitleidend – irgendsoein augenzwickernder Mix.

If you celebrate it, it’s art, if you don’t, it isn’t.
Wenn man es schätzt, ist es Kunst, wenn nicht, ist es keine.
John Cage

Denke ich. Wir werden ja sehen.

Vorneweg. Es waren vier wunderschöne Tage auf dem Burgplatz der Schillerstadt Marbach. Temperaturen erträglich. Publikum auch. Es wird in erster Linie gegessen auf einem Markt. Die Grillrote – Deutschlands liebster Snack. Ob Sommer. Ob Winter. Immer ein Hit. Und Glühwein. Zu Essen hatte ich nichts. Glühwein auch nicht. Mit voller Absicht und Bewusstsein. »Langweilig – hat ja jeder!« Was auch fast stimmte.

Für Aufsehen habe ich dann doch gesorgt. Mein Stand – einfach brilliant. Schulterklopfen. Eine Attraktion. Stadtgespräch. Das Bier süffig.
Kunst ging übrigens nicht. Keine Toilettenhalter. Nicht mal meine Kerzenständerkreationen. Aber wir werden ja sehen – 2014. Projekt Weihnachtsmarkt – die Planungen laufen. Wer mich kennt – so gut wie.

Kühe und Tomaten

Veröffentlicht in 3. Dezember 2013

Wenn du viel um die Ohren hast – dann musst du raus. Sofa ist langweilig. Daheim sterben die Leut – heißt es in einem Film. Also rein in die Clubs. Wingenfelder und Wingenfelder. Kai und Thorsten. Zurück zu alten Zeiten. Ja klar. Fury in the Slaughterhouse. Das war. Schön aber vorbei. Und jetzt zu zweit. Ob das gut geht. Bleibt alles anders? Das Konzert im schönen Club dasCann. Nahe dran. Wunderbar überschaubar. Schöner als alles andere. War nicht zum letzten Mal dort. Zu spät gekommen. Ging nicht früher – anderes war wichtiger. Im Foyer gemütlich ein Wulle in Plastik geholt und rein ins Getümmel. Was keines war. Umso besser. Freie Sicht. Das erstes Lied. Irgendwas philosophiert einer der Brüder (verwechsle die gerne) von Ähnlichkeit von Liebe und Bergsteigen. Und dann: ein Song mit Massiv-Hall. Das Berge-Echo direkt auf die Ohren. Liebe Tontechniker! Wenn ich persönlich was nicht ausstehen kann – dann massiv verhallte Lieder. Diese technische Weite in den Lieder. Die Gehörgänge vibrieren. Kleinhirn und Dickdarm. Ohrenbluten. ARGHHH. Vermutlich ein künstlerischer Wunsch der Brüder. Kann ja heiter werden, denke ich. Denke dabei eher an Rock’n Roll. Sehnsucht nach den alten Fury-Zeiten und satten Songs. Die dann auch kommen. Nicht viele. Aber immerhin. Satt – wie gewünscht. Pure. Neue Arrangements. Erfrischend anders. Remix von Won’t forget these days und so. Genial. So muss Livemusik sein. Platte hören kann ich auf Sofa.

Habe dann meinen Frieden gefunden. Früher war eben doch nicht alles besser. Fury war. Und die neue Bande auf der Bühne hat einfach Spaß gemacht. Lust zum Zuhören. Kurzweilig. Die Brüder Wingenfelder haben einfach noch Lust auf Musik machen. Kompliment. Gut so. Und Spaß dabei. Merkt man. Irgendwie fällt mir dann der Martin Schmitt ein. Hat auch einfach Spaß an dem was er tut und die Hoffnung eventuell doch noch den großen Wurf mit Sotschi zu landen. Und es niemanden zu beweisen müssen – wie die Wingenfelders. Das eigene Ding machen. Mehr Publikum wäre ihnen gegönnt. Mir persönlich reicht der kleine Club völlig. Es war ein schöner Abend. Danke. Gerne wieder.

won’t forget these days
and I never thought I would

Kühe und Tomaten. Neben Musik wird viel erzählt und gelabbert. Heiter und nachdenklich. Erklärt und mitgenommen – bis nach St. Malo. 

Giggs & Guns N‘

Veröffentlicht in 29. November 2013

1311_feuerbach_3000

»Wenn Ryan rannte, rannte er wie der Wind. Er war so leichtfüßig unterwegs, dass Du ihn nicht hören konntest. Er hatte diese natürliche Wendigkeit, die in Kombination mit dem Ball nur die großartigen Spieler besitzen. Ohne respektlos gegenüber [David] Beckham und Scholesy [Paul Scholes] zu sein, aber er [Giggs] war der einzige, der immer ein Superstar war.«
Steve Bruce

Happy Birthday Ryan Giggs. Heute wird er vierzig. Spielt seit 1987 bei Manchester United. Hat als aktiver Spieler nie den Verein gewechselt. 668 Ligaspiele. Ist selbst dem erfolglosen walisischen Nationalteam treu geblieben. Die Menschen werden weinen, wenn Giggs sein letztes Spiel machen wird. Das wird noch dauern. Selten – daher ungewöhnlich schön.

Ansonsten heute. Vorletzter Tag im November. Grau in Grau mit Regen. Noch grauer als üblich der Durchgang am Feuerbacher Bahnhof. Tristesse. Inhaltslos der TV-Interview-Zoff zwischen Gabriel – nicht der Engel – und der Slomka. Das ZDF wird dafür auf  YouTube massenhaft geklickt. Die ersten Massen strömen auf die Weihnachtsmärkte die just heute ihre Buden öffnen. Und die ersten Nikoläuse bevölkern Busse und Bahnen. Im Bus gegenüber ein Pärchen. Händchenhaltend. Füllig. Beide. Was hier aber nichts zur Sache tut. Tunnelblick nach vorne. Beide Kopfhörer in den Ohr. Unterschiedlich natürlich. Die anderen Hand fingert jeweils am Smartphone rum. Gemeinsam einsam scheint es. Schaue weg. Täusche mich gerne.
Die Adventszeit beginnt. Da rücken die Menschen zusammen. Auch emotional und warten auf das Christkind. Na denn – schönes Wochenende.

When I look into your eyes
I can see a love restrained
But darlin’ when i hold you
Don’t you know i feel the same
But nothin’ lasts forever
And we both know hearts can change
And it’s hard to hold a candle
In the cold november rain
»Novemberrain« | Guns N’ Roses

Hüte.

Veröffentlicht in 28. November 2013

Rekorde um Rekorde. Anerkannt guten Fußball. Zudem erfolgreich. Kein Dusel. Kunst und Können. Zurückhaltung – vielleicht eine genießende – seitens der Offiziellen. Und die Spieler. Fröhlich. Locker. Sympathisch. Ich kenne ja keinen persönlich. Aber was sie von sich geben. Nicht einfach dumm daher geschwätzt. Respekt vor den anderen. Das steht ihnen gut. Auch weil sie einfach gute Fußballer sind.

Dass der Präsident in seinem Privaten auf Steuerbetrug macht, kann dem Verein nicht angelastet werden.

Und sie haben einen Weltmenschen als Trainer – der alle andere irgendwie klein und provinziell aussehen lässt. Was wohl nicht seine Absicht ist. Der Pep hat einfach Pep. Congrats. Und Hut ab (zum Ersten).
Also irgendwie immer schwieriger die allgemeine Fahne »Ich hasse den FC Bayern forever« zu schwingen. Ich gleite eher in das trotzige »Ist doch mir egal. Sollen machen was sie wollen« ab. Und das tun sie auch. Mit Freude. Das »Mia san mia« nervt einfach. Nicht witzig. Nicht lustig. Nur blöd. Haben sie – zur Zeit – gar nicht nötig. Steht ihnen nicht – obwohl zu.

Hut zum Zweiten
Aber nun gibt es wieder einen Grund zu maulen, schimpfen und »eben deshalb mag ich den FCB nicht«. Danke Fan-Shop des FC Bayern. Joa mai wie lustig kommts den ihr daher. Was für eine Gaudi. Eine Trachtenjacke genannt Janker (der frühere Fußballer hieß übrigens Jancker – mit ck). Dazu passend der Trachtenhut für 29,95 €. Nur dass mit dieser Art von Hüten zwischen 1933 und 10. Oktober 1945 deutsche Jugendliche in kurzen Hosen und Röcken unterwegs waren. Motto: »Was sind wir? Pimpfe! Was wollen wir werden? Soldaten!«
Betroffen von diese Jugenddienstpflicht ca. 98% der Jugendlichen. Leider! Schlimme Zeit.
Die Mütze. Vorbelastet. Was für eine Schwachmaten-Idee. Verkaufsstop. Stampft sie ein. Wehret den Anfängen. »Ihr seid zwar ihr«. Aber doch nicht so. Die steht dem FCB nicht. Diese Mütze lässt jeden beschissen aussehen.
Aber Hand aufs Herz. Ich habe noch keinen Bayern-Sympathisanten mit dieser Mütze gesehen. Das ist gut so. Wenigstens diese bewahren hier Contenance. Danke dafür. Und Hut ab (zum Dritten).
Ansonsten Fan-Shop-FC Bayern. Setzen. Sechs!

Bildquelle: Fanshop des FC Bayern / unbekannt

Fußball – immer und überall

Veröffentlicht in 19. November 2013

Heute ist möglicherweise das letzte Fussballspiel in der Regelung Dienstag/Donnerstag-Fussballspiele. Klassiker Deutschland vs. England. So stand es geschrieben. Ist mir irgendwie gar nicht so bewusst. So verlautete der UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino dieser Tage. »Wenn wir das Wochenende anderen Sportarten überlassen, wird uns das auf lange Sicht schaden.« Mhhh. Ohhh. Ahhh. Sind Samstag und Sonntag keine Fussballspiele? Wann wird eigentlich dann gekickt? Habe ich etwas verpasst? Kommt im TV außer Fussball (ganzjährig – selbst Sommerpause) und Biathlon (Winterzeit) eigentlich was anderes im TV? Beziehungsweise in welchem TV. Und wer kann es wo sehen. Mein privates Sky-Abo endet in ein paar Tagen. Grund: der dann neu zu zahlende Preis ist es mir nicht mehr wert. Fehlender Mehrwert. Das Kneipen-Sky muss man in Kürze mit dem Fernglas…

37.183ter

Veröffentlicht in 17. November 2013

Amazing. Unbelievable. NYC. New York City Marathon. Einzigartig. 26.2 Meilen sprich 42.195 Meter durch eine faszinierende Stadt. Gefühlte Million Menschen an der Strecke. Millionen Eindrücke. Bleibend. Vermutlich über Jahre hinweg. Etwas was man nicht vergisst. Ein Höhepunkt. Absolut.

Schon der Start. Mühsam, aber sehr gut organisiert in Bussen hingekarrt. Über 50.000 Runners müssen erst mal versorgt werden. Vor dem Start – eine andere Dimension. Keine Wartezeit. Nicht am Tee. Donuts. Nicht an den Dixies. Phänomenal.

Dann die Verrazano-Bridge. Spektakuläre Sicht auf alles. Die Stadt. Die Strecke. Die Mitläufer. Ein Schuss – mehr nicht. Wenig – hätte etwas mehr sein dürfen. Und es geht los. Stadtteil um Stadtteil. Lautes Brooklyn. Unzählige Live-Acts von HipHop bis Gospel. Von »Smells Like Teen Spirit« bis »Country Roads«. Gänsehaut. Gespentische Stille im orthodoxen Teil von Williamsburg. Meilen sammeln – auf eine andere Art und Weise. Ups and Downs. Nicht nur was das Höhenprofil angeht.
Brücke. Halbzeit. Erstes Gehen. Brücke. Manhattan. Endlose 1th-Avenue. Bei 30k die Rettung. PowerBar for free. Aufgerissen – reingedrückt. Zweimal. Dreimal. Gott sei Dank. Hungerast vermieden. Bronx gemeistert. Nicht locker – aber nicht verkrampft.
5th-Avenue – kleines RunnersHigh. CentralPark – Best Place for Running. Nicht heute – heute reicht ankommen.

Ziellinie. 4:55:23h voll mit Emotion.

Die Begeisterung von Menschen ist ansteckend. Egal ob als Helfer, Zuschauer und Mitläuferinnen. Alle ziehen an einem Strang für einen guten Tag. Und es war ein Guter. Es war überwältigend. Und macht Lust auf mehr.

Platz 37.183 von 50.167 Finishern.

Man wird durch einen Marathon nicht zum Helden. Man lernt Demut. Das allein genügt.

Rüpel.

Veröffentlicht in 14. November 2013

Zebrastreifen. Was ein Wort. Jeder oder besser viele wissen sofort was gemeint. Ein Fußgängerüberweg. Und ich bin ein Rüpel. Erst gestern wieder. Als Ergebnis einer neuen Studie beschreibt der Auto Club Europa (ACE) Fahrradfahrer als “Zebrastreifen-Muffel” und “Rüpel-Radler”, weil sie angeblich die Regeln nicht beachteten. Der ADAC. Nein! Der ACE. Wie sangen einst die Stuttgarter Fans beim einem DFB-Pokal-Spiel zwischen dem VfB und dem Zweitligisten (?) FSV Frankfurt »selbst in Frankfurt kennt euch keine Sau«. Gleiches kann man getrost auch vom ACE sagen. 560.000 Mitglieder. Hauptsitz Stuttgart. Vereinszweck »Vertretung seiner Mitglieder insbesondere in den Bereichen Verkehrssicherheit, Verkehrspolitik, Verkehrsrecht, Steuerpolitik, Verbraucherschutz.« Na prima. Den Vereinszweck kenne ich übrigens nicht – obwohl ich Mitglied sprich ein Cluberer bin. Aber auch nur weil mir schon einmal bei…

Shalom Aleichem

Veröffentlicht in 10. November 2013

Kristian und Roland sind Freunde. Besser waren Freunde. Dann hat es Knall gemacht. Oder eben nicht. In »autoreverse« von Kai Thomas Geiger (»Wie Feuchtgebiete. Mit Gitarren. Aber ohne den ganzen Geschlechtsverkehr«) haut Protagonist Marc Freund Basti eine rein. Meine Faust – sein Gesicht. Wie in Zeitlupe. Nein, noch langsamer. Als würde man einen Kungfu-Film mit Bruce Lee rückwärts schauen. Ich treffen ihn nicht ganz richtig, aber der Schlag, der auf Wangenknochen und Stirn landet und vorallem die Wut, die dahinter steckt, reichen aus, damit Basti zu Boden geht. Kristian und Roland lassen Stufe 1 – den Nahkampf – weg. Sie haben unterschiedliche Meinung. Kristian trifft eine Entscheidung. Roland lässt anwaltlich prüfen bevor er zuschlägt. Beziehungweise – was für ein blödes Wort in diesem Zusammenhang…