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Jetzt also die Zauneidechse. Diese bremst eine Biogasanlage in einem Stuttgarter Vorort aus. Mehrkosten für das Volk (geschätzte zwei Millionen Euro). Na toll. Feldhamster stoppt Universität! Fledermaus verhindert Autobahn, Juchtenkäfer Bahnhofsbau, Wachtelkönig Wohnsiedlung! Nichts empörender als das. Da läuft die Industriefraktion zu ganz großer Fünfziger-Jahre-Form auf, da wird gehämt und gegeißelt und den Anfängen der Ökodiktatur gewehrt. So gerade erst wieder in Hamburg, als es hieß, ein furzender Fisch (ein darmatmender Schlammpeitzger aus der Familie der Steinbeißer) verhindere den Bau eines ganz wichtigen Industrieparks, vernichte Myriaden von Arbeitsplätzen. Ein Furzflosser! Natürlich sind wir alle für die »Bewahrung der Schöpfung«. Natürlich soll für den Blauwal, für Nashörner und die Okapis alles getan werden. Aber wo ist die Grenze. Wo machen wir halt.
Paar Jahre her. Ich als Bub im Sommerlager. 60 Jungs. Donnerbalken und Feuerstelle. Runde weiße Alexzelte. Boden nur reingelegt. Nicht vernäht. Viel Natur. Zuviel. Direkt unter meinem Schlafplatz ein Mäusenest. Keine Ahnung warum – aber die hatten mich im Visier. Genaugenommen meine Sporttasche, Schlafsack und Luftmatratze. Alles angefressen. Kurz vor der Unbrauchbarkeit. Schierer Totalschaden. Es war warm. Nicht gefroren. Aber gerächt. Spaten geschnappt. Dreckig, feige und gemein – im Bach versenkt. Keine Reue. Auch heute noch nicht. Denn was in die Arche kommt, das bestimmen immer noch wir.
Liebes Rindvieh! Du bist natürlich drin. Leute – vergesst den Grill nicht.
Inspiration: Benedikt Erenz in DIE ZEIT