1311_stadion_700

Heute ist möglicherweise das letzte Fussballspiel in der Regelung Dienstag/Donnerstag-Fussballspiele. Klassiker Deutschland vs. England. So stand es geschrieben.

Ist mir irgendwie gar nicht so bewusst. So verlautete der UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino dieser Tage.
»Wenn wir das Wochenende anderen Sportarten überlassen, wird uns das auf lange Sicht schaden.«
Mhhh. Ohhh. Ahhh. Sind Samstag und Sonntag keine Fussballspiele? Wann wird eigentlich dann gekickt? Habe ich etwas verpasst? Kommt im TV außer Fussball (ganzjährig – selbst Sommerpause) und Biathlon (Winterzeit) eigentlich was anderes im TV? Beziehungsweise in welchem TV. Und wer kann es wo sehen. Mein privates Sky-Abo endet in ein paar Tagen. Grund: der dann neu zu zahlende Preis ist es mir nicht mehr wert. Fehlender Mehrwert. Das Kneipen-Sky muss man in Kürze mit dem Fernglas suchen. Die Preisvorstellungen von Sky können und wollen viele Wirte nicht mitgehen. Man schaut in die Röhre – nicht in die des Fernsehens. Bedeutet: der Fussball ist auf dem Rückzug. So gewollt? Eigentlich will der Infantino (was für ein Name) doch das Gegenteil – oder verstehe ich das falsch. Immer und überall.
Und ganz ehrlich. Willst du Zirkus sehen – dann gehe auf den Festplatz unters Zelt. Willst du Fussball sehen – dann bewege dich auf den Sportplatz oder ins Stadion. Und Livemusik ist halt nun mal besser als vom Band. Klingt neunmal klug. Aber dieses absolute Denken der Fussball-Mächtigen lädt nicht zu jubeln ein. Glauben die FIFA, UEFA und DFL oder wer auch immer im Ernst, dass ein täglicher Fussballkonsum mein Wunschtraum ist. Zur Erinnerung. Ich gelte als Fussball affin. Vielleicht sogar etwas mehr, sagen böse Zungen. »Was erlauben Fussball«, um es in Worten des Trainers Trappatoni zu sagen. Vor einigen Jahren hat sich ein Aufsichtsratsmitglied meiner geliebten Cannstatter Jungs echauffiert, dass in Stuttgart unnötig Geld für Kultur (Kunstmuseum am Kleinen Schlossplatz) verschwendet wird, anstatt öffentliche Gelder in Beine zu investieren. Der Stadtname Stuttgart wurde aus Trotz vom Trikot mit dem Brustring entfernt. Von diesem Mann spricht kein Mensch mehr. Das Museum findet weltweit Beachtung. Die VfB-Kicker glänzen hin und wieder mal national. Selten europäisch (was nicht zwingend sein muss) Und der Schriftzug Stuttgart glänzt längst wieder auf dem Rücken der Weiß-Roten.
Infantino! Setzen. Sechs!