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Es gilt.

Veröffentlicht in 9. Mai 2015

hochauflösende Version

Es gilt. Meine Güte. Welche Spannung. Heute Jubel für das Erreichen des nächsten Endspiels. Oder Trauer. Alles vorbei mit Liga eins. Unvorstellbar und doch nah. Sehr sogar wie andere sagen. Die Statistik sagt, wer am 31. Spieltag den letzten Tabellenplatz belegt steigt ab. Chancenlos. Bis auf einmal. Wir werden das zweite Mal sein. Oder eben nicht. Überhaupt: Mich interessieren Tore. Eins mehr als der Gegner. Klassiker fürs Phrasenschwein. So what. Das Gute. Du weißt nicht wie es ausgeht. Deshalb gehen Menschen zum Fußball. In dieser Anspannung. Zwischen Himmelhochjauchzen und zu Tode betrübt. Ein schmaler Grat. Die Fußballsaison geht in die entscheidende Phase. Und es klingt verrückt. Ich freu mich so auf diese Spiele. Alles oder nichts. Die Tiefen tiefer. Die Höhen höher. Der Jubel der Meisterschaft verhallt nie. Davon zehren. Irgendwann kommen wieder fette Jahre. Wahrer Kampf ist der nach und gegen unten. Kurz vor dem nichts. Immer oben ist langweilig. Meine das wirklich so. So wie das Leben. Vonwegen Vertrösten oder ähnliches. Heute: Voller Hoffnung das Ding noch umzubiegen. Vor Jahren singen gegnerische Fans das »so schön euch nicht mehr zu sehn«. Lasst sie singen. Gehört dazu. Das ist das Spiel mit der Häme. Und: Du steigst nicht in diesen drei Spielen ab. Du arbeitest die ganze Serie darauf hin. Noch drei Spieltage. Durchhalteparole: Mainz ist nicht Barcelona. Es gilt. Yeah.

der nachtzug & die merkel

Veröffentlicht in 6. Mai 2015

Und sie bewegt sich doch. Sie klein geschrieben. Keine Anredeform für jemand – einzig für die große Welt. Und die Züge. Trotz Lokführer-Streik. Einige. Genügend? Ein Streik, der erstaunlich gelassen von den Betroffenen (sprich Pendlern und Bahnreisenden) akzeptiert wird. Untypisch deutsch. Sehr lesenswert ist dazu der Artikel von Rico Grimm in KRAUTREPORTER. Durchhalten, Bahn, Bürger, GDL! Dieser Streik ist der wichtigste der Berliner Republik. Vermutlich am meisten wird es den Autofahrern aufstoßen. Sie haben jetzt noch mehr Verkehr. Eine noch größere Blechlawine wälzt sich in die Städte. Parkplätze noch rarer. Sage schon immer »car is over«. Untypisch deutsch – weil es wohl ein großes Verständnis für die Situation der GDL gibt. Ich kenne den Herrn Weselsky nicht persönlich. Lege auch keinen allzugroßen Wert drauf.…

wetterlich

Veröffentlicht in 30. April 2015

Solche Tage hast du selten. Selten erlebt. Jedenfalls wenn ich meine Wetterbeobachtungen Revue passieren lasse. Jetzt also über das Wetter schreiben. Ungern. Machste eigentlich dann wenn dir sonst nichts einfällt. Wie beim Small-Talk. Den ich meide. Wo’s geht. Und beobachten tue ich das Wetter schon gar nicht. Ich nehme an. Weil es ist wie es ist. Kurz morgen aufs App wegen der Kleiderwahl. Kurz. Lang. Ärmellos oder winddicht. Gore so gut wie nie.
Das Wetter. Die eine findet es gut. Der andere beschissen. Die Hobbygärtner wünschen Regen. Andere Menschen bevorzugen die Sonne. Die Regenwürmer nass. Die Sonnenanbeter nicht. Das alles in kleinster Nähe zueinander. Ideal für Menschen wie heute erlebt-genossen-beobachtet-gestaunt ganz oben in Benseriel.
Alles was es an Wetter gibt war heute.
Sonne. Windstill. Bewölkt. Leicht und wolkenlos und stark. Wie der Regen. Schwach und heftig. Starkwind mit Sturmböen. Hagelschauer. Gewitter. Kein Schnee.
Der Wetterbericht meldet: Heute werden in Bensersiel Höchsttemperaturen von 12° (gefühlt: 9°) und mäßiger Wind (26 km/h) aus Südsüdwest mit starken Böen (41 km/h) erwartet. Es kommt zu Niederschlagsmengen von 4 – 8 l/m², die Niederschlagswahrscheinlichkeit beträgt 88%, die Luftfeuchtigkeit 67%.
Faszinierend am Strand entlang zu laufen. Den Blick nach allen Seiten richten. Innerhalb Sekunden die Himmelsrichtungen wechseln. Jede anders. Dabei den Wind um die Ohren pfeifen lassen. Kalte Hände. Hin und her. Beeindruckend: Die Menschen hier kümmerts nicht. Sind trotzdem draußen als ob nichts wär. Vielleicht weil sie wissen dass es eh gleich wieder anders kommt. Ist das die nordische Gelassenheit? Jetzt ist es dunkel. Stockdunkel. Trotz Vollmond. Und Sternenhimmel. Auch klar. Und Ruhe. Gott sei Dank.

Niklas

Veröffentlicht in 31. März 2015

Nicht Wiebke. Wie 1990. Niklas sorgt heute für Wirbel. Vor lauter Meetings nichts wahrgenommen. Passiert was draußen vor der Tür? Und wenn… Der früh am Morgen vorzeitig in Köln endende ICE – maximal Schulterzucken. Köln war mein Ziel. S11 mit Verspätung nach Bergisch Gladbach. Angekommen. Taxi statt Bus. Die nächsten Stunden offline. Meetings. Und so weiter. Schnell zur Bushaltestelle. Heiligenstock. Nahverkehr eingestellt. Na prima. Kollege Koso – Kölner – auf dem Weg nach Hause abgepasst. Lift nach Köln-Deutz. Ohne Grund. Statt Hauptbahnhof. Ein völlig entspannter Bahn-Beamter umgeben von zwei Security-Leuten (die bei der Bahn Aufsicht heißen und nicht von Nöten waren): »Stuttgart? Beeilen sie sich. Gleis 11. Fünf Minuten Abfahrt ICE bis Frankfurt. Dann sind Sie wenigstens dort. Wer weiß was kommt.« Wie wahr. Wer…

Weekend

Veröffentlicht in 23. März 2015

Montagmorgen. Wie war’s. War was?, denke ich. Sage schön. Der Tatort auch. Und Heimsieg. Damit ist es in aller Regel abgehandelt. Wobei ich nicht zur Verschwiegenheit mute.

Der Begriff Weekend (=Wochenende) taucht im frühen 20. Jahrhundert als direkte Übersetzung des englischen weekend auf. Gebräuchlich wird dieser Begriff in England seit Einführung des freien Samstagnachmittags in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, politisch durchgesetzt von Lord Shaftesbury. In der Londoner Times taucht der Begriff erstmals 1830 in einer Kleinanzeige und dann verstärkt ab 1833 auf. Weekend wird von vielen Sprachen als Fremdwort oder als Lehnwort übernommen.

Die als fortschrittlich geltende Fachzeitschrift für Autofahrer Der Herrenfahrer betitelte in ihrer ersten Ausgabe 1924 einen Reisebericht mit »Weekend um Berlin«:

Weekend – bleiben wir bei dem englischen Wort: der Engländer hat es, der Deutsche muß es erst lernen – bedeutet lebendiges Ausruhen. Erholung nicht durch Untätigkeit, die ein negatives Vorzeichen hat und für den, der das Leben bejaht, der Langeweile gleichzusetzen ist, sondern durch Ausübung einer anderen Tätigkeit, als die Werktage verlangen. Werktagsarbeit ist gebundene Tätigkeit zur Erzielung wirtschaftlichen Nutzens, Weekendruhe ist freie Tätigkeit, die von jedem wirtschaftlichen Nutzeffekt bewußt absieht, und auf die Erfüllung der Muße mit reinen Lebenswerten gerichtet ist. Wundervollstes Instrument zur Weekendfreude ist das Automobil. Es bedeutet das sanfte, reibungsfreie Sichloslösen von der Wochenpflicht.

Aha. Welch Wortwahl und Wortkunst. Für meinen Teil: Alles drin. Berlin. Fahrradschau. Nicht un, sondern tätig. RadRace – erste Rennen 2015. Freunde. 1618 Automobil-Kilometer. Ungewöhnlich reibungslos gelaufen, -fahren. Das Automobil für viele Menschen 90 Jahre später Mittel zum Zweck. Kein wundervollstes Instrument zur Bespaßung. Zeiten ändern sich. Das ist gut so, sagt der Berliner.

Nur (?j einer befindet sich seit drei Stunden im Panda-Modus. Wie war dein Wochenende Jan?

TextQuelle: Wikipedia | BildQuelle: RadRace GmbH

Heute Schwei

Veröffentlicht in 13. März 2015

1503_schwei
Ein ganz mieses Foto. Unfertig. Situation schamlos ausgenutzt. Tagesmenü: Schwei.
Schwei? Schweizer Wurstsalat? Schweineschnitzel oder Braten? Egal. Kurze Zeit später ist alles anders. Sauber. So wie es Menschen gewohnt sind. Weggewischt. Neu beschriftet oder vollendet. Und mir wird wieder bewusst, dass vieles erst entstehen muss. Nichts ist von Anfang an fertig. Vieles kann sich entwickeln. Besser muss. Gut wenn überhaupt. Schlecht wenn nicht. Schon am Morgen dieses Tages ist mir folgendes zugeflogen.

Wenn der Baum geboren wird, ist er nicht sofort groß.

Wenn er groß ist, blüht er nicht sofort.

Wenn er blüht, bringt er nicht sofort Früchte hervor.

Wenn er Früchte hervorbringt, sind sie nicht sofort reif.

Wenn sie reif sind, werden sie nicht sofort gegessen.

Aegidius von Assisi (1186-1231)

Wie wahr.

Wahres Gesicht I

Veröffentlicht in 21. Februar 2015

Höchste Zeit. Zeig dein wahres Gesicht. Ehrlichkeit in der Werbung. Kein schön schön. Kein irgendwie mit »wir wollen doch alle eins sein« und so. Eingemacht. Eins will ich, nur mein Produkt vertickern. Art of Time zu sein. Heute nicht. Nicht Jedem und Jeder zu gefallen. Geliked zu werden. Doch: »Wer Jedermanns Freund sein will, wird schnell Jedermanns Dackel« hinterließ der Kluggeist und frühere Stuttgarter OB Manfred Rommel. In dieser Werbung perfekt umgesetzt. Erzählt wird die Geschichte derer, die auf der Strecke bleiben. Derer die vermeintlich kläglich scheitern und am Straßenrand zurückbleiben. Und derer – wer eigentlich? Die Auffallen wollen und doch anonym sind. Oder sehe ich hier irgendwelche Gesichter. In einer Zeit, in der sich die Automobilkonzerne eher auf Schmusekurs mit den aus ihrer…

Von Hecken und Rädern

Veröffentlicht in 11. Januar 2015

Ein Freund hat sich vor einigen Jahren einen ehemaligen kleinen Bahnhof gekauft. Mit Liebe und ohne Eile saniert. Als letztes hat er um das Grundstück eine Hecke gepflanzt. Als Sichtschutz und grünes Element. Hecke ist Natur. Diese Hecke wurde ihm nächtens kurz nach der Bepflanzung gestohlen. Wohlgemerkt eine Hecke. Nach der Erneuerung noch ein weiteres Mal. Mir wurde am gestrigen Abend mein fast neues Fahrrad geklaut. Nicht von der Stange. Aufgepimt. Einzigartig zumindest in der Region. Angekettet an einen Fahrradständer wohlgemerkt. Stuttgart. Mineralbäder. Mit einem Rad gehst du fast eine Beziehung ein. Gewöhnungsphase. Dann Freude. Keine Liebe. Deshalb ist der Diebstahl halbschlimm. Aber ärgerlich. Sehr sogar. Mit einem Fahrrad kannst du dich fortbewegen. Von A nach B. Zur Arbeit, Einkauf oder Schule. Oder du…

Nachweihnacht.

Veröffentlicht in 9. Januar 2015

Zwei Wochen lang haben wir jetzt Weihnachten gefeiert. Am Anfang die Heilige Nacht, dann den Weihnachtstag; Neujahr. Dann sechs Tage später das Fest der Erscheinung des Herrn. Weihnachten war. Und was kommt jetzt? Was bleibt?

Schade wenn »wir Christen« an Weihnachten nicht nur ein bisschen Romantik inszenieren. Schön wäre zu begreifen Weihnachten als eine Aufgabe für das ganze Jahr begreifen. Denn Weihnachten hat durch und durch mit dem gelebten und erlittenen Leben von Menschen zu tun.

Erinnerung: Josef und Maria waren Flüchtlinge. Jesus ein Mensch mit Integrationshintergrund, der sich aufmüpfig gegenüber der Staatsmacht zeigte. Die »Drei Heiligen Könige« waren ein »Neger«, ein Jude und ein Araber.

Weihnachten hat offenbar gemacht: Menschsein hat auf engstmögliche Weise mit Gott selbst zu tun und umgekehrt. Das gibt menschlichem Leben eine unvergleichliche Würde, jedem Einzelnen. Es ist völlig gleichgültig, ob eines dieser Wesen groß oder klein, gescheit oder dumm, kunstfertig oder behindert, erfolgreich oder erfolglos, unschuldig oder schuldig ist. Seine Würde ist davon unabhängig und unantastbar. Das war zur Zeit der frühen Kirche nicht selbstverständlich und ist es heute nicht mehr. Darum auch verlangt christlicher Glaube gebieterisch, diese Würde zu verteidigen, wo sie bestritten wird, und sie wiederherzustellen, wo sie niedergehalten ist – ohne Ansehen der Person und der Umstände. So wie Jesus halt. Manche Menschen nennen das Nachfolge.

Quelle/Inspiration: leider unbekannt

Freitage

Veröffentlicht in 6. Januar 2015

  Tschuldigung. Habe mich ein paar Tage nicht gemeldet. So hätte früher ein Brief lauten können, wenn man um Vergebung bittet. Hier im SeiterBlick gab es ein einige Tage nichts. Hoffentlich habt ihr ihn vermisst, wenigstens ein bisschen. Waren es ja doch 6387 Klicks in 2014. Danke dafür. Soviel zu Zahlen was mich null-komma-null interessiert. Zu schreiben hätte es viel gegeben – aber es waren FREITAGE. Nicht, dass ich heulend im tiefen Tunnel versunken. Nein. War auch nicht weg. Auch Internetempfang ok. Rechner läuft. Andere Gewichtungen gesetzt. Wie zum Beispiel angefangene Bücher zu Ende lesen. Sind auch Baustellen die »abgearbeitet« werden müssen. Angenehme. Und wurden. Über Schwaben wird gerne von »fleißig« gesprochen. Das könnte passen. Sprich wenn wir mal nichts tun – schaffen wir…

Royal Flush

Veröffentlicht in 21. November 2014

Es gibt sie. Die Spiele des Lebens. Spiele, bei denen allein die Ansetzung dich in Verzückung versetzt. Der Royal Flush. Im Poker genannt mit einer Wahrscheinlichkeit von unter 0,0032 Prozent. Das ist wenig. Nicht die Spiele in einer Serie. Nicht wiederkehrend. Die Feiertage. Im Fußball – davon rede ich – mit einer Häufigkeit ähnlich einem Royal Flush. Dem Königsblatt. Bestmöglich. Spiele binnen Sekunden ausverkauft. Wenn überhaupt Karten in den freien Verkauf gelangen. Klingt seltsam. Auch das ist das Spiel. Schon alleine eine Karte zu ergattern nicht ganz einfach. Es sei denn du bist Very Important. Wer ist das schon? Mr. Super-Wichtig. Und will das sein. Viel wichtiger: Pflichtspiele. Es muss um was gehen. Freundschaftsspiele, Vorbereitung- und Benefiz- sind für‘n Arsch. Hier fehlt das Leben.…

loslegen

Veröffentlicht in 19. November 2014

Es war einmal ein Gaukler. Der zog von Ort zu Ort, tanzend und springend. Des unsteten Lebens müde, zog er sich eines Tages in ein Kloster zurück. Doch das Leben der Mönche blieb ihm fremd. Er wusste kein Gebet zu sprechen und Psalmen konnte er auch nicht singen. Er kam sich ziemlich fehl am Platze vor. Eines Tages, als die Glocke zum Gebet rief, flüchtete sich der Gaukler in eine abgelegene Kapelle. Kann ich nicht beten wie die Mönche, so will ich doch tun, was ich kann, sagte er und er fing an und tanzte mit Leib und Seele, um Gott zu loben. Ein Mönch war ihm heimlich gefolgt und hatte den Abt geholt. Dieser sah ihm zu und staunte. Als der Gaukler ihn entdeckte,…