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Höchste Zeit. Zeig dein wahres Gesicht. Ehrlichkeit in der Werbung. Kein schön schön. Kein irgendwie mit »wir wollen doch alle eins sein« und so. Eingemacht. Eins will ich, nur mein Produkt vertickern. Art of Time zu sein. Heute nicht. Nicht Jedem und Jeder zu gefallen. Geliked zu werden. Doch: »Wer Jedermanns Freund sein will, wird schnell Jedermanns Dackel« hinterließ der Kluggeist und frühere Stuttgarter OB Manfred Rommel. In dieser Werbung perfekt umgesetzt. Erzählt wird die Geschichte derer, die auf der Strecke bleiben. Derer die vermeintlich kläglich scheitern und am Straßenrand zurückbleiben. Und derer – wer eigentlich? Die Auffallen wollen und doch anonym sind. Oder sehe ich hier irgendwelche Gesichter.

In einer Zeit, in der sich die Automobilkonzerne eher auf Schmusekurs mit den aus ihrer Sicht alternativen Verkehrskonzepten geben ein mutiger Schritt der Verantwortlichen . Kein wir mögen euch alle. Zielgruppenorientiert. Innovativ nach vorn – vermeintlich. Einsteigen. Auffallen.
In einer Zeit in der alles zu verschwimmen droht, bleibt die Cola Cola und die Fanta Fanta. Niemand küsst die Orange.

In einer Zeit in der sich ausgerechnet Automobilverbände, sprich die verlängerten Arme der Autolobby um die Promillegrenze der Fahrradfahrer sorgen, setzt diese Werbung noch eines drauf. Apropos Promille. Liebe ADAC und Konsorten! Kümmert euch um euren eigenen Scheiss. Rad ist nicht euer Ding und wird es nie werden. Der Weltgebetstag der Frauen mischt sich schließlich auch nicht in das Gerangel um die korrupten FIFA-Mächtigen ein.

Nur… Und das bitte ich zu bedenken. Ich glaube nicht, dass diese audiische Ehrlichkeit aufgeht. Ich denke, hoffe und weiß, dass die Menschen die Dinge mit offenen Augen sehen und diese audiische Ehrlichkeit erkennen. Dass die Menschen die eine Affinität zum Radfahren haben – ohne dieses gleich zu lieben – für sich eine Entscheidung treffen werden.
Meine lautet: Selbst wenn es das einzigste Automobil weltweit sein sollte. Mir feilgeboten mit Mörderrabatt oder Lotteriegewinn. In diesen Audi A1 werde ich niemals einsteigen. Und nicht auffallen – schon gar nicht mit einem A1.

Ab heute ist der neue Audi A1 zu erleben. Wen interessierts? Mich in etwa so wie der bekannte umfallende Reissack.

Audi: Setzen. Sechs!