»Eines Tages, o Baby, werden wir alt sein, und die Geschichten erzählen, die wir hätten erleben können.« So beginnt ein Lied, das eine junge Frau bei einem poetry slam, einem Dichterwettbewerb, vorgetragen hat. Das Video dazu wurde per facebook so oft verschickt wie kaum ein anderer Beitrag zuvor. Sie beschreibt darin ihr Lebensgefühl: Das Zögern, das Abwarten, ob noch etwas Besseres kommen könnte, die Möglichkeiten, die man hätte, würde man sie ergreifen, die Fehler, die einem passieren könnten, würde man etwas tun. Ein Leben im Konjunktiv. Ein Leben, in dem sich das, was möglich gewesen wäre, im Kopf anhäuft anstatt im wirklichen Leben. Was die junge Frau in ihren poetischen Worten beschreibt, wird auch von Soziologen beobachtet, die unsere gesellschaftlichen Stimmungen und Trends analysieren.…




