Beiträge aus der Kategorie “Momentum

Schöner als…

Veröffentlicht in 28. Januar 2016

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Benötigen Sie einen Notfallseelsorger? Eine der Fragen die ich in meinem Leben nicht wirklich brauche. Nein. Geht es Ihnen gut? Ja. Ok. Danke.
Du meinst alles, vieles planen zu können. Kurz hier. Schnell da. Meistens gelingt es. Sogar – möcht‘ ich hinzufügen.
Nur eine kleine von vielen täglichen Meldungen. Hier hat niemand was zu suchen. Machen Sie sich keine Gedanken. In Gedanken steckt danke.
Dann zieht das Schicksal die Handbremse. Dein Zeitablauf spielt keine Rolle mehr. Gerät aus den so schön für dich geplanten Fugen. Und es ist völlig gleichgültig. Irgendwie tritt eine Ruhe ein. Durchatmen. Unreal. Du hast keine andere Chance als zu akzeptieren. Du blickst zurück. Nein. Ich hatte keine Möglichkeit zu reagieren. Erinnerungen. Der Mensch der die Hände überm Kopf zusammenschlägt. Chancenlos. Anhalten. Abstellen. Rückweg. Zerfetzt. Immer wieder taucht das Bild auf. Du stehst am Rand der Straße und beobachtest wie das Leben weitergeht. Eine kleine Störung. Wenn überhaupt. Menschen tun was sie tun müssen. Seltsam fröhlich. Das ist gut. Rational würden Menschen dieses beschreiben. Wirklich gut. Hilft. Nur irgendwo, unbekannter Weise stellen sich Fragen. Und es gibt Tränen. Hoffentlich. Wenn dich niemand vermisst ist der Tod schöner als das Leben.

Vor mir ein Bündel. Was ist das? Wenige Meter. Zehntelsekunden. Hoppel. Hoppel. Ich fuhr den Truck der überrollte.

Gras

Veröffentlicht in 15. Dezember 2015

1512_waldheideUnd es wächst Gras drüber. Nicht geplant. So geworden wie so oft. Erstens anders. Zweitens als man denkt. Klar an diesem Dezembersonntag ist, noch einmal mit dem Rad zum Breitenauer See. Zurück irgendwie. Weinsberg. Den Galgenberg hinaufzwängen entlang der Weinberge. Ein Weg der direkt nach Untergruppenbach führt. Unbekannte Strecke. Neues entdecken. Auch dass es ein Obergruppenbach gibt.
Und auf einmal liegt sie da. Schon faszinierend. Das dritte Mal auf, bei, an der Waldheide.
Umzäunt
Was waren wir aufgeregt. Helmut Schmidt. Erst warnend dann der Auslöser des NATO-Doppelbeschlusses. Politische Turbulenzen. Und wir inmitten der Friedensbewegung dagegen. Viele Demonstrationen. Teilgenommen. Was eine Müdigkeit für die kommenden Jahre auslöst. Ohnmacht. Weil die machen trotzdem ihr Ding. Die Pershing II war in der Stadt. Wut. Enttäuschung. Was habt ihr erwartet? Jubel und ein herzliches Dankeschön? Spinnst? Und irgendwann wächst einfach Gras drüber. Nur der Umgang miteinander. Litt. Das »mit« kann man bedenkenlos streichen. »Gießt euch einen Trollinger hinter die Binde«, empfahl der damalige Heilbronner OB der intellektuellen Szene die um Frieden baten und diskutierten. Einseitige Bedenken. Hat sich nicht mit Ruhm bekleckert der OB. Wie viele andere auch nicht. Die Pentagon-Berater Colin S. Gray und Keith Payne beschrieben unter dem Titel »Sieg ist möglich« einen atomaren Überraschungsangriff der USA mit dem Ziel, die politisch-militärische Führung der Sowjetunion auszuschalten, als notwendige »Option«. Sie kalkulierten dazu Millionen Todesopfer in Europa und den USA als akzeptabel ein.

Nach dem Unfall 1985 bei dem 3 Menschen ihr Leben liegen ließen – ließ der Glaube vieler an diese Art von Sicherheitssysteme recht schnell nach. Die einen erfreuten sich an den Erfolgen der Abrüstungskonferenzen. Wir dachten fuck you. Und wieder kein Dank.

1996 wird die Waldheide an die Bevölkerung zurückgegeben. Was für ein Ort. Welche Aura. Wunderschönes Naherholungsgebiet. Unwirklich. Mit Würde. Und Geschichte. Einem Hangar der jetzt als Schafstall dient. Schwerter zu Pflugscharen. Es geht doch. Gut so. In der Ferne musizieren Dudelsackspieler. Vermutlich weil sie sonst nirgends dürfen.

Wie die Zeit vergeht. Helmut Schmidt ist tot. Mit Kohl, Schröder und Merkel gibt es seit diesen Tagen nur drei Bundeskanzler. In derselben Zeit 30 VfB Stuttgart Trainer. Ohne Worte.

Nach 87 Kilometern ist meine Tour beendet. Dritter Advent 2015. Auf der Bank steht »Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch« so siehts aus Franz Grillparzer. Leben ist wunderbar. Über alles andere wächst Gras.

Typ 1 Diabetes

Veröffentlicht in 2. Dezember 2015

Kurz einen Cappuccino trinken. Noch etwas Zeit haben. Sammeln für den nächsten Termin. Zu früh zum Termin kommen geht gar nicht. Lieber eine Bin-leider-zu-spät-Mitteilung, als eben zu früh. Ich für meinen Teil mag es nicht. Könnte auch daran liegen, dass ich immer etwas zu tun habe. Wir Schwaben kruschteln dann, wie wir im Nachhinein gerne betonen. Kleine Dinge. Es ist nicht so dass ich gelangweilt auf den Minutenzeiger starre. Kreisend um sich der Zeit zu nähern. Niemals zu früh. Kurz einen Cappuccino trinken. In einem Café das in jeder Stadt sein könnte. Und Dorf. Die Deutschen haben was undeutsches entdeckt. Was früher den Italiener vorbehalten. Espresso-Bar. Hat lange gedauert bis es über die Alpen gefunden hat. Immer Menschen drin in den Café’s. Nie ein Leeres gesehen.…

AMORE

Veröffentlicht in 26. November 2015

Es fängt an als alles vorbei schien. WANDA war in der Stadt. Naja… Nicht ganz. Heidelberg. Halle 02. Irgendwo am Rande der Stadt. Industriegebiet. Dort, wo Kultur niemand stört. Innenstadt sind ja meist schicke Wohnungen und Menschen die sich gestört fühlen. Einerseits verständlich. Andererseits… die immerwährende Geschichte mit Huhn und dem Ei. WANDA. Gefeiert und doch unbekannt. Über das Radio wird vermutlich nur ein Song gespielt. Vermutlich? Höre für gewöhnlich kein Radio. One-Hit-Wonder und so. Dabei sein, weil man die Sensation der Stunde mit eigenen Augen sehen will! Solange sie noch lichterloh brennt. Wanda kommen aus dem Nichts. Es fängt damit an dass ein Großteil der Zuschauer textsicher mitsingt. OK. Wow. Nicht so erwartet. Hatte eher auf Neugierde gesetzt. Guter Auftakt. Fröhliche Stimmung. Und…

100 Fragen nach Paris

Veröffentlicht in 17. November 2015

100 Fragen. Keine Antworten. 1. Warum? 2. Warum hat das niemand verhindert? 3. Wozu die ganze Polizei, Überwachung, all die Geheimdienste und Militäreinsätze? 4. Wozu wird unsere Telekommunikation überwacht, wozu haben wir Geheimdienste, wozu wissen die Behörden, was wir im Internet machen, wenn nicht zur Verhinderung von Taten wie dieser? 5. Bin ich Deutschland, Frankreich oder Europa? 6. Warum bin ich nicht Polen, obwohl ich viel mehr Polen bin als Frankreich? 7. Bin ich Deutscher oder Europäer – und was ist der Unterschied? 8. Stehe ich hinter Thomas de Mazierè? 9. Steht Thomas de Mazierè hinter Angela Merkel? 10. Schreibt man »de Mazierè« mit accent aigu oder accent grave? 11. Warum verspüre ich seit einigen Wochen das starke Bedürfnis, Angela Merkel Mut zuzusprechen, Trost zu…

Der Blick der Blicke

Veröffentlicht in 28. Oktober 2015

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Nebel. Der Tag bricht an. Schöne Stimmung, wenn sich die Lichter in der Luftfeuchtigkeit spiegeln. Einigermaßen in der Zeit. Grundregel: Übermäßiges Warten an der Haltestelle ist verschenkte Lebenszeit. Heute: Keine Eile notwendig. Morgens Rennen ist keine Option. Sieht so nach verschlafen aus. Wenn Rennen unabdinglich, dann möglichst unerkannt. Also dort wo du nicht gesehen wirst. Besser wo du meinst, dass du nicht gesehen wirst. Hört sich ähnlich an ist aber ein Riesenunterschied. Und dann rapide Tempo drosseln. Puls und Atmung reduzieren. Wie Biathleten (ich mag den Sport nicht, was aber eine andere Geschichte ist) kurz vor dem Schießplatz. Nur von elementarer Bedeutung. Kein Nachladen, Strafzeit oder Strafrunde. Schlimmer, den aufmunterten Blick des Ja-Ja-Gerade-Noch-Geschafft. Achim, der Mann ohne Nerven. Meine-Güte-Reicht-Doch-Dicke. Oder Dann-Steh-Halt-Früher-Auf. Menschen. Volk. Ahnungslose. Alles hat seinen Grund. Ich bin nicht mal so versehentlich in Eile.
Viele Menschen bewegen angeblich (wissenschaftliche Untersuchungen sind mir nicht bekannt) wegen diesem Abfahrzeitendruck  statt öffentlichem Nahverkehr ihr Vehikel. In der Rushhour Teil der Autoschlange zu sein. Sich schleichend vorwärts zu bewegen ist auch eine Form der Entschleunigung.
Eben wegen diesem Verkehr gefühlte tausende von Verbotsschildern entlang der Straße. Verkehren. Verkehrt. Seltsames Wortspiel.
In meinem nächsten Leben vermiete ich jedenfalls Verkehrszeichen. Wie es offiziell heisst.
Mhh… Nicht nur der Morgen – auch mir dämmert, dass die Parkverbotsschilder irgendwie auch für mich eine Bedeutung haben könnten. Nicht könnten. Haben. Baustelle in der Ortsmitte. Mhhhh (in h mehr wegen der morgendlichen Langsamkeit des Denkens)… Wo ist eigentlich die Bushaltestelle?
Nicht den blassesten Schimmer im Schimmerlicht. Eine gute Vorbereitung in die Woche sieht jedenfalls anders aus. In Gedanken stelle ich mir vor, wie der Bus an mir vorbeifährt. Verpasst. Die schläfrigen Gesichter der Pendler, die denken Ja-Da-Hätte-Er-Sich-Mal-Besser-Kundig-Gemacht. Danke.
Ich gehe davon aus, dass ich nicht als Einziger am heutigen Tag überrascht werde. Überrascht nicht im Sinne einer Überraschung, einer plötzlichen Freude. Überraschung als eigene Dussligkeit. Was soll’s.
Ich weiß nicht einmal wie der Bus jetzt fährt, stelle ich fest. Vielleicht gut, dass mir der Blick der Blicke erspart bleibt.
Normalen Schrittes – definitiv kein Renntempo – gehe ich zur alternativen Bushaltestelle. Next Bus up… Wohl den Menschen die nicht punktgenau von A nach B müssen. Oder einen Zeitpuffer haben. Oder gar beides.

amol nonder

Veröffentlicht in 12. Oktober 2015

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Auf der Heimfahrt spricht der Wetterbericht was von Hochnebel. Das Lautertal im Schwäbischen Wald sonnenüberflutet. Ein Traum von Oktobertag. Es hätte anders kommen können. Womöglich schlimmer. »Dem Lautertal-Bikemarathon eilt eher der Ruf eines Schlammrennens voraus«, meint Siggi. Womit wir beim Rennen sind.
Dass ich überhaupt rechtzeitig (sogar 10 Minuten zu früh) an der Startlinie stehe war Wettkampf eins. 10 nach 10 der Start. Fünf-Vor-Dreiviertelneun (für Nichtschwaben 08:40 Uhr) überlege ich – gerade dem Bett entstiegen (wegen swim-frodo-run) – Frühstück oder nicht. Zuhause wohlgemerkt. Ein weiterer hektischer Tag in Seiters-Leben scheint seinen Anfang zu nehmen. Frühstück. Gemütlich ist anders.
Rein in der Fahrradkluft. Dass am Vorabend nichts hingerichtet versteht sich von selbst. Ärgert mich immer ungemein. Alles gefunden. Einzig der linke Handschuh fehlt. Mist. Mangels Alternative (Zeitmangel) Entscheidung für die wärmere Windstopper-Variante. Ist ja Hochnebel angesagt… OK. Natürlich wusste ich im Vorfeld nicht wie das Wetter wird. Blick aus dem Fenster. Sonne. Alles gut.
Dann lief es wie am Schnürrle, wie man so sagt. Hinfahrt super (21 km über Berg und Tal). Die Sonntagsfahrer waren noch frühstücken. Die wenigen Ampeln auf grün. Parkplatz ohne Not. Startunterlagen ohne Anstehen. Als einer der Letzten war verständlicherweise das Trikot-Geschenk in meiner vorbestellten Grösse M aus. Bei der Online-Anmeldung gab es die Option kein Shirt nicht. Hätte sie gewählt. »Wollen Sie ein XL«? »Nein. Vielen Dank«. »Wirklich«? »Ja«. Bin eh nicht scharf auf die Teile. Für viele ein existentielles Gimmick. Der Pokal des kleinen Mannes. Für mich halt nicht. Passt und gut so.
Blick auf die Uhr. Wow. Schnell noch nen Kaffee aus der Kanne. Erstaunlicherweise 10 Minuten Restzeit vor dem Start. Gemütlich fahre ich mein SALSA zum Start. Getreu dem Motto: Wenn du schon nicht mit den schnellen Jungs mithalten kannst, dann falle wenigstens auf. »Bevor wir fall’n, fall’n wir lieber auf«, singen die Fantas. Das ist mir gelungen. Drei fröhliche Hallos mit lieben Menschen. Dann folgen 1:48 irgendwas. Bin nicht in der Ergebnisliste – deshalb irgendwas. Why ever. Nicht entscheidend. Die Zeit nicht berauschend. Berauschend einzig das Biken. War das (mit langem a) schön (langes ö). Irgendwo stöhnte (extrem kurzes ö) einer im schönsten (normal ö) schwäbisch »Goats hier amol au nonder«? Es ging. Und wie. Mit freundlichen Grüssen.

abfrühstücken

Veröffentlicht in 21. August 2015

Wenn du etwas zu Ende gebracht hast ist das ein schönes Gefühl. Zufrieden. Erledigt. Abgehakt. Nicht und/oder nie mehr dran denken müssen. Menschen machen für gewöhnlich ungern Ablage. Man spricht auch nicht von aufräumen! Vermutlich weil die Wahrscheinlichkeit des Wiedergebrauchs unter einer Promille liegt. Gründe warum man es trotzdem tut ist der Ordnungswahn und das Gesetz. Ja. Alles ist geregelt. In der Regel findest du bei der Ablage das Gesuchte. Beim Aufräumen ist der Suchfaktor plus x. Das der Unterschied. Während meiner Ausbildung war ich ein halbes Jahr in der Abteilung Ablage. Tolle Zeit. Berge von Papier wurden in Mappen einsortiert. Vorher von Kollegen lässig als erledigt bei mir in den Ablagekorb geworfen. Für sie schon. Die Feuerbacher Firma Leitz wird zu einem Begriff…

Woanders is‘ auch scheiße

Veröffentlicht in 19. August 2015

1508_BLITZ1500Blitz und Donner. Krawumm muss es wohl gemacht haben. Wie Nachbarn erzählen. Und Einschlag. Wo wusste keiner so Recht. Aber dass…

Menschen fahren ins Kloster um zu sich zu finden. Was durchaus gut sein kann. Entspannen. Keine nervenden eMails. Kein Telefongebimmel. Einfach loslassen. Die Welt Welt sein lassen.
So ähnlich ist es bei mir. Nur unentspannt. Eigene vier Wände. Irgendwie hat Krawumm irgendwas zerstört. Suuuper. Fakt: Keine Telefon. Kein Internet. Kein TV – was wiederum nicht weiter tragisch ist. Aber wenn du zahlst, willst du haben, müssen die liefern. So der Deal.

Der Defekt?

Danach suchen die Experten jetzt. Das geht dann so, dass ein freundlichen Mensch im Kundenservice sagt, man solle doch von 15 Uhr bis 19 Uhr zuhause sein.  Zähneknirschend wird akzeptiert. Der Techniker würde sich melden. Heißt »würde« in diesem Fall dass er sich vielleicht melden wird? Oder Zusage. Schau’mer mal sagt der Kaiser. »Ich würde meinen« sagte mein früherer Chef. Dann mein halt mal – meine ich.

18:30 Rückruf I

Bisher niemand da. Kein Technikeranruf. Obwohl ich selbst beim Toilettengang das iPhone am Ohr hatte. Deshalb Rückruf. »Ja ich solle mich gedulden. Habe ja schließlich keinen Business-Support gebucht.« »Danke«, erwidere ich.

18:59 Rückruf II

Der Schaden liegt im Verteilzentrum. Eine Fremdfirma wird beauftragt. Wäre zumindest schön gewesen mir eine Info zu geben. »Ja«, bestätigt der Mensch am Telefon. Wir verabschieden uns. Ende offen.

Sechs Tage passiert dann erstmal nichts – außer dass vielleicht irgendwo eine Fremdfirma (schöner Begriff übrigens) an irgendetwas rumschraubt.

Dienstag – Rückruf III
SMS. Haben Sie leider nicht erreicht. Wie auch! Bitte kommenden Donnerstag zwischen 8 und 17 Uhr zuhause sein. Wengistens wird die Tagesgrenze nicht überschritten. Der Techniker meldet sich dann kurzfristig.
OK. Das ist mal ein Zeitfenster. Rückruf. Bestätigt. Der Telefonmann versucht zwischen 8 und 11 Uhr zu kommen. Und meldet sich. Ohne würde.
Mittwoch, sprich heute
Warten auf den Telefonmann am morgigen Tag. Hoffen und Bangen. Entspanntag in den eigenen Wänden statt Kloster.
Mist. Wie abhängig der Mensch zwischenzeitlich ist. Dringend mal loslassen. Meine Nachbarn warten immer noch auf den Support. Anderer Anbieter. Wobei sich der Spruch bestätigt: Woanders is‘ auch scheiße. Alles wird gut, sagt man gerne. Vermutlich stimmt’s.

Blitze in Zeitlupe

Hier ein besonders schöner kleiner Film über Gewitter. Schon faszinierend. Selbst in extremer Zeitlupe zucken Blitze noch atemraubend schnell – zu sehen in dem Video einer Amateurfilmerin. Blitze, die mit bis zu 145.000 Kilometern pro Stunde durch den Himmel zucken, die umgebende Luft auf bis zu 30.000 Grad Celsius erhitzen, das Angst einflößende Donnergrollen: Gewitter gehören du den faszinierendsten meteorologischen Erscheinungen überhaupt.
Nun gelangen der Tochter eines Blitzfoschers in der Nähe von Rapid City, South Dakota, mit einer Spezialkamera eindrucksvolle Aufnahmen – aus dem sicheren Auto heraus. Die Kamera filmte das Spektakel mit einer Rate von 2000 Bildern pro Sekunde. Normal sind 25.
Buchtipp: Woanders is‘ auch scheiße

leuchtendes Ehrengold

Veröffentlicht in 2. August 2015

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… nur für mich. Radeln. Felder, Wiesen, und Auen. Ein leuchtendes Ehrengold… so wird es in einem Volkslied besungen. So mein Empfinden am heutigen Augustsonntag. Was für ein Tag. Per Fixie über Felder, Wiesen und Auen. Besser selber radeln. Bezeichnenderweise im Strohgäu. Komoot findet und hilft beim Neues entdecken. Losfahren. Und Premiere. Nippelbruch. Nicht so prickelnd. Plötzlich drei Speichen weniger. Ging gut. Gut nach Hause gekommen. Und das Vigorelli ist schon in Reparatur. Wird gebraucht.

Wenn die Kurbel locker…

Veröffentlicht in 25. Juli 2015

 … dann ist die Kurbel locker. Das ist blöd. Richtig sogar. Du hast immer das schleichende Gefühl dass was abfällt. Dass dich der Trittschwung über den Lenker katapultiert. Geht das überhaupt? Du dir dabei die Schulter brichst. Die Freiheit des Vorwärtsdrangs verschwindet schlagartig. Dein Denken reduziert sich auf drei Dinge. Fuß (du spürst die Schraube). Konzentration 1 (was ist wenn). Konzentration 2 (Wegebeschaffenheit damit du nicht direkt auf die Fresse fällst).

Und natürlich die Suche auf die Antwort: Was kann ich tun?

Unlocker.

Alle 2km den Daumen als Inbus-Ersatz in die lockere Schraube zu drücken und im Uhrzeigersinn zu drehen – ist auf Dauer keine Lösung. Also Vierkantschlüssel besorgen. Gute Idee. Nur – es geht auf Mitternacht zu.

REWE-Supermarkt

Hat kein Werkzeug. Nicht mal der Hausmeister. Sorry sagt er und schiebt Kisten in das Außenlager. Und ich frage mich welche Menschen müssen ausgerechnet zu dieser Uhrzeit ihre Einkäufe tätigen. Heute nicht. Andrehen. Weiter die Zeit drängt.

Tankstelle eins

Haben fast alles was der REWE hat. Nur kleiner portioniert. Und teuer. Viel. Kein Werkzeug. Nicht mal leihweise. Rufe in mir nach der EU und einer Gesetzesänderung, dass Servicestationen zur Auflage bekommen Werkzeuge leihweise für „In-Not-Geratene“ zur Verfügung zu stellen zu haben. Die Daumeninnenseite nimmt die Form der Schraube an.

Polizeiposten

Keine gute Idee. Bin mir sicher das mein Bike nicht dem vorschriftsmäßigen Denken eines Polizeibeamten entsprechen könnte. Dazu Nachtschicht. Weiterfahren. Zackig. Daumen wird geschont. Schnell weg.

Biergarten

Ansammlung Menschen zu später Stunde. Wunderschöner lauer Sommerabend. »Achim?« Höre ich rufen. Das Fragezeichen in Form von Änderung der Tonlage von unten nach oben. Freude. Sie hat keinen Vierkantschlüssel am Schlüsselbund. Gut gemeint. Danke. Der Wirt auch nicht. Daumeneinsatz.

Tankstelle zwei

Ist gerade am dicht machen und macht mir durch die Panzerglasscheibe klar, dass er mir nicht helfen könne. Daumen raus. Anziehen. Weiter gehts.

Neonlicht. Wie? Ist das tatsächlich ein Feuerwehrgerätehaus? Nie aufgefallen. Ist auch keines wie sich herausstellen soll. Im Hinterhof brennt ein weiteres Licht. Hier könnte ein Tatort gedreht werden. Unter einer am Haus angebrachten Schimmerlicht-Laterne ein einsamer Raucher (in Anlehnung an den lonesome Cowboy). Der die Gunst der Stunde eines lauen Abends noch für die letzte Kippe nutzt. Feuerwehr? Im ärmellosen Shirt meint er, dass ich wohl falsch wäre. Suche einen Schraubenschlüssel. Kurbel locker. Kurze Zeit später drehe ich die Schraube an. Nach fest kommt ab, meint er wohlwollend. Spricht was von Drehmoment. Ich sage Danke und fahre in die Nacht. Im Lichtkegel einen Hasen über 200 Meter jagend. Hase gibt auf. Die Gedanken sind frei. Und nichts ist locker. Eine Wohltat.