
Wenn du etwas zu Ende gebracht hast ist das ein schönes Gefühl. Zufrieden. Erledigt. Abgehakt. Nicht und/oder nie mehr dran denken müssen.
Menschen machen für gewöhnlich ungern Ablage. Man spricht auch nicht von aufräumen! Vermutlich weil die Wahrscheinlichkeit des Wiedergebrauchs unter einer Promille liegt. Gründe warum man es trotzdem tut ist der Ordnungswahn und das Gesetz. Ja. Alles ist geregelt. In der Regel findest du bei der Ablage das Gesuchte. Beim Aufräumen ist der Suchfaktor plus x. Das der Unterschied.
Während meiner Ausbildung war ich ein halbes Jahr in der Abteilung Ablage. Tolle Zeit. Berge von Papier wurden in Mappen einsortiert. Vorher von Kollegen lässig als erledigt bei mir in den Ablagekorb geworfen. Für sie schon. Die Feuerbacher Firma Leitz wird zu einem Begriff wie das Tempo für die laufende Nase. Im Nachhinein betrachtet habe ich das nicht ungern gemacht. Im Nachhinein ist manches besser als im jetzt. Je schrecklicher der Erlebniswert, desto besser der Erzählwert. Von dem halben Jahr Ablageabteilung gibt es nichts zu erzählen.
Heute bedeutet erledigt noch lange nicht erledigt. Wenn der Telefontechniker (super pünktlich) die defekte Dose austauscht, der Zugang zur weiten Welt wieder hergestellt ist, heisst das noch lange nicht erledigt. »Der Router könnte noch Probleme machen«, meint er. »So«, denke ich. Diese Option greift 24 Stunden später. Zwei Anrufe, 15 Minuten später ist der Versandweg per Post eingeleitet. Scheinbar erledigt. Wenn das Paket dann erstmal da ist. Technik die begeistert. Auspacken. Anstöpseln. Konfigurieren. Ein Ding zwischen Minuten und Stunden. Freude, Hilflosigkeit und vulgären Technikbeschimpfungen. Aktueller Status: für die einen erledigt und doch nicht. Ein Boomerang-Effekt.
Im Duden steht unter Wortsynonymen für »erledigt« unter anderem »abgefrühstückt«. Fühle eine innerliche Begeisterung und werde dieses Wort demnächst in einem Gespräch einfließen lassen.
Mit Tag(s) versehen: geLebt