
Ob ich was über Freundschaft schreiben könnte. Wurde ich unlängst gefragt. Kurz prägnant. Leider gehöre ich der Gattung Mensch die immer »ja« sagt. Obgleich ich kein Ja-Sager bin. Was kein Widerspruch ist. Später denke ich – jetzt hast du den Salat. Musst du liefern. Gar nicht so einfach. Denn die klassische Beschreibung mit den typischen Schlagworten ist ungefähr so unterhaltsam, so erfrischend und so überraschend, wie wenn sich an einem Bahnübergang die Schranke öffnet.
Hier mein Versuch:
Ursprünglich wollten wir uns miteinander messen. Jungs. Fussball. Tore. 11 gegen 11. Doch es fehlten. Spontan – wie vielleicht nur ballverliebte Jungs sein können – spielten wir mit statt gegeneinander.
35 Jahre später.
Jeden Mittwochabend steht die Zeit still. Dem Ball jagen wir seit Jahren nicht mit hinterher. Außer Zweien. Stattdessen über dies und jenes schwätzen und streiten. Lachen und weinen. Und Bier trinken. Einfach zusammen eine gute Zeit haben. In all den Zeiten die wir gemeinsam erlebt haben. Es wurde geheiratet. Geschieden. Gestorben und Geboren. Gekündigt. Erkrankt und Geheilt. Getragen und Gefeiert. Leben eben. Mittwochs sind wir die Jungs die Blödsinn aushecken. Die die viel beschriebenen Pferde stehlen.
Menschen nennen dies auch Freundschaft. Ein Glücksfall einer von den Jungs zu sein.
Heute ist Mittwoch.
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