Archiv für

Pfingsten

Veröffentlicht in 9. Juni 2014

Tue Gutes und rede darüber, heißt ein alter Spruch aus der Wirtschaft. Fessele die Aufmerksamkeit deiner Kundschaft. Sei laut und frech, damit du lang im Gedächtnis der Leute bleibst. Der Arzt Adalbert Stifter fand ein anderes Kennzeichen für Erfolge: »Die großen Taten der Menschen sind nicht die, welche lärmen. Das Große geschieht so schlicht wie das Rieseln des Wassers, das Fließen der Luft, das Wachsen des Getreides.« Das gilt auch für den Geist Gottes, an den wir zu Pfingsten denken. Er wirkt bis heute wie das »Fließen der Luft«. Er hält, kaum merklich, die christlichen Gemeinden zusammen, ja sogar die Kirchen, in denen es manchmal recht menschlich zugeht. Ohne lautes Getöse wirkt der Heilige Geist. Heute und immer. Einen guten Tag. Quelle: Wolfgang Fietkau…

Glücklich seid ihr

Veröffentlicht in 7. Juni 2014

Glücklich die Menschen, … die über sich selbst lachen können. Sie werden sich immer gut amüsieren. Glücklich die Menschen, … die einen Maulwurfshügel von einem Berg unterscheiden können. Sie werden sich viel Ärger ersparen. Glücklich die Menschen, … die ausruhen und schlafen können, ohne dafür eine Ausrede zu suchen. Sie werden weise werden. Glücklich die Menschen, … die schweigen und zuhören können. Sie werden viel Neues lernen. Glücklich die Menschen, … die so klug sind, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen. Sie werden von ihren Mitmenschen geschätzt werden. Glücklich die Menschen, … die aufmerksam sind für die Hilferufe anderer, ohne sich dabei für unersetzlich zu halten. Sie werden Freude säen. Glücklich die Menschen, … die denken, ehe sie handeln, und beten, ehe sie…

Himmelfahrt

Veröffentlicht in 29. Mai 2014

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Die Bibel erzählt, ein paar Wochen nachdem einige Frauen von seiner Auferstehung erzählt hatten, trafen sich seine Anhänger auf einem Berg. Und Jesus war bei ihnen. Da hat er zu ihnen gesagt: »Der Geist Gottes wird auf euch herabkommen. Der wird euch Kraft geben. Dann werdet ihr meine Zeugen sein, von mir erzählen und tun, was ihr von mir gelernt habt.« (Apostelgeschichte 1, 8)

Himmelfahrt. Welch seltsamer Name? 40 Tage nach Ostern. 40 Tage wie die Passionszeit lang. Übrig blieb der Tag. Feiertag Himmelfahrt. Immer Donnerstag. Weil die Christen – weil w i r Christen glauben, Jesus Christus sei in den Himmel aufgefahren. Passend dazu – auch zeitlich – Alexander Gersts Weltraumfahrt. Nach oben. In den Himmel. Alles was oben ist, ist Himmel. Fast alles. Bis auf die Planeten und so. Die englische Sprache ist hier für das Verständnis besser. Die hat zwei Worte für Himmel. Einmal sagen sie sky. Das ist das Blaue da oben, wo die Wolken sind und die Flugzeuge fliegen. Und dann gibt es den heaven. Das ist der Himmel, wo Gott ist. Ob der wirklich oben ist, irgendwo bei den Sternen – mhhh? Eher so: Wo Gott ist – da ist Himmel. Wo Menschen sich lieben. Wo sie füreinander da sind. Wo sie sich dafür einsetzen, dass das Leben gut und die Welt ein lebenswerter Ort für alle ist – da ist Gott. Da ist Himmel. »Feels like heaven« würden die Engländer sagen. Da fühlt es sich an wie im Himmel. Und da überall, da ist Jesus mit seinem Geist. Weil da Leute in seinem Geist leben und handeln. Weil da die Leute das tun, was er vorgelebt und vorgemacht hat.

Quelle/Inspiration: Lucie Panzer | SWR

Homerun

Veröffentlicht in 23. Mai 2014

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Ich wusste nicht was auf mich zukommen. Baseball. Wir gehen zum Baseball. MLB – Major-League-Baseball. Beste Liga der Welt. Vorfreude. Wunderschöner lauer Frühsommerabend. Ideal zum selber Sport machen. Oder eben gemütlich Sport schauen. Baseball. Die Amerikaner lieben den Sport. Tradition. Sie lieben Tradition und feiern diese. Sie lieben aber auch Dinge die mir fremd sind. Wie eben Baseball. »Die Kunst des Feldspiels« habe ich gelesen. Erst die Tage. Ein wunderbares Buch. Es geht darin um die Lebensgeschichte von fünf Menschen. Und eben auch um Baseball. Es erzählt den Psychokrieg des Werfers (Pitcher) mit dem Schläger (Batter). Die Strategien. Die Konsequenz eines Wurfes. Durchaus interessant welche Gedanken sich hier abspielen. Als Nicht-Amerikaner im ersten Moment eher unspektakulär. Man muss sich darauf einlassen wollen und können. Ansonsten sieht man scheinbar gelangweilte, gerne auf den Boden spuckende Männer mit langen Jogginghosen und Caps auf einem Rasenplatz von seltsamen Ausmaßen stehend. Darum ein Stadion für Tausende von Zuschauer. Die sich darin verlieren. Von Zeit zu Zeit bewegen sie sich – die Männer – wieselflink mit ganzem Körpereinsatz um einen kleinen Ball zu fangen und zurückzuwerfen. Beindruckend. Andere rennen, wenn es die Spielsituation erlaubt. Die Zuschauer derweil tun überwiegend etwas für ihren Körperfettanteil. Alles beobachtend. Langweile. Eigentlich nein. Zum Schluss bin ich trotzdem von unserer Reisegruppe einzig übrig. Früher gehen geht nicht. Altes Grundprinzip. Verpasst haben die anderen nicht wirklich was – außer dass die Heimmannschaft das Spiel im letzten Inning (Runde) noch verliert. Kurz vor Spielende sagt mir ein Baseball-Fan (Amerikaner) dass Fussball langweilig ist, da es unentschieden enden kann. Ich widerspreche nicht. Einmal reicht mein Wortschaft nicht aus. Zweitens wenn es ihn glücklich macht. Drittens: Warum auch. Sein Team führt. Er hat Freude. Und ich lass mich ja auch nicht bekehren. Die Amerikaner lieben das siegen. Verlieren scheint jedoch keine Depression auszulösen. Lassen wir die eine oder andere Militäraktion einmal außer Betracht. Noch’n Bier. Gut ist. Im Kampf gegen die Langweiligkeit des Lebens rieselt ein Spiel dahin. Unterhaltung. Zeitvertreib. Mehr nicht. In diesem Sinne ist Baseball kurzweilig. Irgendwann ist wieder Spieltag. Wie auf einen Sonntag, wenn er noch so bescheiden war, ein Montag folgt.

Gut gebrüllt.

Veröffentlicht in 22. Mai 2014

Herr Steinmeier hat gebrüllt. Und alle liegen ihm zu Füßen, weil er, so heisst es, Gefühle gezeigt hat. »Steinmeiers Wutrede am Alexanderplatz, in der er sich an ein paar Dutzend selbst ernannten „linken“ Friedensaktivisten abarbeitet (Gänsefüßchen von SPIEGEL online), sorgt für bemerkenswerte Reaktionen. Auf YouTube wird der Clip zum Hit, Twitter-User sind begeistert, „Gut gebrüllt, Herr Außenminister“, lobt die „Bild“-Zeitung.« Was bitte sind „selbsternannte“ Friedensaktivisten? Oder schreiben das vielleicht nur „selbsternannte“ Journalisten? Wird verfehlte Politik einen Deut besser, nur weil man jetzt mal brüllt? Oder brüllt man so, weil man weiß, dass sie verfehlt ist? Macht man DemonstrantInnen, Kriegsgegner und PazifistInnen auf diese infame Weise nieder? Indem man sie unter anderem als Europafeinde denunziert? Sollte man die Macht , die einem Bühne und Mikrofone,…

Geheimnis

Veröffentlicht in 16. Mai 2014

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Die idealen Menschen sind jene, die inmitten der größten Stille und Einsamkeit zu intensivster Tätigkeit fähig sind und die bei intensivster Arbeit die Stille und Einsamkeit der Wüste entdecken. Sie haben das Geheimnis der Selbstbeherrschung gelernt, sie haben sich unter Kontrolle. Sie gehen durch die Straßen einer großen Stadt mit all ihrem Verkehr, und ihr Geist ist so ruhig, als wären sie in einer Höhle, in der sie kein Laut erreichen kann.
Svm Viveknanda

atemlos

Veröffentlicht in 2. Mai 2014

Ein Freund – nennen wir ihn MP – ist schon immer begeistert von dieser Frau. Verfolge das seit langer Zeit. Ein Anderer dürfte (was natürlich für eine sehr sehr vage Aussage steht) mit Genehmigung seiner Ehefrau sich einen Seitensprung erlauben. Für den Fall, dass diese plötzlich auf seiner Bettkante sitzen würde. Sagt er – nicht sie. Erstaunlich mit welchen Themen sich Menschen auseinandersetzen in diesen Tagen. Trotz Ukraine. Es muss eine Traumfrau sein. Helene Fischer. Allerweltsnamen. Nie gehört. Nie gesehen. Das gibt’s doch nicht. Doch das gibt’s. Googeln geht gegen die Ehre. Interessiert mich ähnlich wie dieser platzende Reissack in China. Im Moment kommst du an Helene Fischer schwer vorbei. »ATEMLOS« heisst der musikalische Ohrwurm. Jeder dörfliche Musikverein. Umtriebige Partybands. Jedes Bierzelt und Weinfest hat…

Barmherzigkeit

Veröffentlicht in 1. Mai 2014

Sasa Stanisic ist Schriftsteller, jetzt 36 Jahre alt. Als Junge ist er geflüchtet aus dem Bosnienkrieg, den Massakern in Visegrad ist er mit seiner Mutter entkommen und 1992 ist er nach Deutschland gekommen. Er sagt: Denk ich an Deutschland. Denk ich an Schiller. Und so wie Schiller will er schreiben und sein quirlig und mutig und umtriebig. Er schreibt Bücher, sein erster Roman erzählte die Innenseite des Krieges in Bosnien mit dem Blick eines kleinen Jungen. Denk ich an Deutschland, sagt er, denk ich auch an diesen einen Sachbearbeiter in der Ausländerbehörde der mir sagte: Es gibt einen Weg für Sie, damit sie bleiben. Sie müssen sich immatrikulieren. Und wenn sie sich immatrikulieren, kommen sie noch einmal zu mir. Und es ist alles legal. Ich öffne ihnen eine Tür.…

Bananeneis auf Lebenszeit

Veröffentlicht in 29. April 2014

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Dani Alves vom FC Barcelona wurde beim Spiel in Villareal von Fans mit einer Banane beworfen. Der dunkelhäutige stürmende Außenverteidiger wollte gerade eine Ecke ausführen. Alves hob die Südfrucht auf, schälte sie, aß sie. Rassismus und wie man ihn cool und schlagfertig kontert. Rassismus einfach aufessen. Ach, wären doch nur alle Probleme einfach aufzuessen: Armeen aus Gummibärchen, Panzer aus Marzipan und so weiter. Weiter bis zur der Solidarisierungwelle voller Bananen-Selfies. Flagge, ähh. Banane zeigen. Krass auch, dass Donald Sterling bei den Los Angeles Clippers raus ist. Besser raus muss. Ging schnell. Die NBA sagt Stop Racism. Ein Anfang? »Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern,« sagt ein afrikanisches Sprichwort. Freunde veranstalten Radrennen. Motto: Stop Racism. Start Raceism. Es muss nicht immer Banane sein.

ZEITstrafe

Veröffentlicht in 24. April 2014

Es muss alles besser werden. Muss? Der Mensch neigt dazu. Manchmal wäre mir ganz lieb wenn es genauso bleibt wie es ist. Bin ich jetzt konservativ? Schreck. Schockstarre. Der Begriff ist negativ belastet. Oft. Was im Prinzip nicht stimmt. Übersetzt heißt es erhaltend, bewahrend. Hat was. Logisch. Nicht immer. Neu ist seit diesen Tagen das App der ZEIT. Version 2.1. Mit einem progressiven Download ausgestattet, sodass mit der Lektüre der ZEIT bereits während des Ladevorgangs begonnen werden kann. So die Idee. Ein ZEITgewinn. Nur, dass das Update völliger Mist ist. Das Laden dauert deutlich länger als bisher, wenn es überhaupt funzt. Immer wieder starten. Abbruch. Neu laden. Also mehr ZEITaufwand. Statt ZEITersparnis eine ZEITstrafe. In diesem Fällen neige ich alles beim Alten zu belassen.…

Ostern eben anders

Veröffentlicht in 20. April 2014

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Alles anders. Bei Dunkelheit die Schuhe geschnürt. In aller Herrgottsfrühe. Eine Kirche. Bergdorf. Seeblick. Menschen tun das gelegentlich. Sonnenaufgang Viewing. Ostermorgen – auch ich. Obwohl kein ausgewiesener Wandersmann. Auf den Weg, besser Trampelpfad gemacht. Immer den Berg hoch. Steinig. Schmal. Überschaubar. Wenig von Abenteuer und Gefahr. Muss nicht. Dann der Ausblick. Es hat sich gelohnt. Wie sich manches lohnt. Wenn man es tut. Tun würde. Immer ein eigenes Empfinden. Nicht übertragbar. Neben Taschenlampe. Nikon. Ein Bier. Ungewöhnlich. Lebe lieber ungewönlich, so lautet ein Filmtitel. Wohl war. Ostermorgen. Auferstehung. Prosit. Kommt angeblich von »Genieße«. Was ich tue. Cheers Welt! Diese ist am Erwachen. Guten Morgen. Frohe Ostern sagt man gewöhnlich. Bin denselben Weg wieder talwärts gelaufen. Eigentlich nicht mein Ding. Ostern ist eben alles anders.

3 Tage noch

Veröffentlicht in 18. April 2014

Schlag auf Schlag einstecken. Verachtung, Demütigung, Gewalt, Folter – die Schlagzeilen des Tages. Karfreitag. Einer der schwierigeren Tage im christlichen Fest- und Freudenkalender. Verachtet und verlassen. Ein Mann der Schmerzen. Mit Leiden vertraut. Einer, vor dem man das Angesicht verbirgt. Bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Um unserer Übertretungen willen durchbohrt. Wegen unserer Missetaten zerschlagen. Wenn ich mich auf den Anblick des Kreuzes einlasse, stellt sich die Frage nach Gott und Gottverlassenheit. Es ist nicht Gott, der demütigt und schlägt. Wir werden auf uns selbst zurückgeworfen. Wir spielen mit in diesem Drama. Als diejenigen, die Gewalt zulassen und ausüben können. Als diejenigen, die von Schuld befreit werden, weil einer für Gerechtigkeit sorgt. Es geht um unsere Rolle. Unsere Verantwortung. Unsere Befreiung. Diese Art der…