Beiträge aus der Kategorie “Momentum

Herr Laisenmais & Die Katastrophe

Veröffentlicht in 10. Oktober 2013

Flach. Liege flach. Statt Kilometer zu schrubben – weiche Knie. Statt Pasta und PowerBars – Bronchoforton, Salbeitee und ähnliches Bronchi-Zeugs. Das kann ja heiter werden. Eine Katastrophe – wie man so landläufig sagt. Mit Verlaub: »NEIN.« Nichts gegen die kleinen und großen persönlichen Katastrophen. Die es tatsächlich gibt. Und auch welche sein können. Meine eher eine der Kategorie Luxus-Katastrophe um es mal anders auszudrücken. Da kommt mir ein Radrennen am Hockenheimring in den Sinn. August 2005. «Eine Katastrophe« mault mich jemand durch das Telefon an. Eine bekannte Ortsgröße – das ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste – war extrem darüber aufgeregt empört, dass er seinen Namen nicht auf der Starterliste fand. Zu spät oder nicht angemeldet. Ein Datenfehler ist auszuschließen. Ich höre ihn schnaufen…

Frank Turner #1458

Veröffentlicht in 19. September 2013

März 2010. Frank Turner gibt sein erstes Konzert (822) in Stuttgart. Damals noch im kleinen Universum. Heute Konzert Nummer 1458. Eine Nummer größer. LKA in Stuttgart. Gut gefüllt. Frank wer?? Turner? Ein Allerwelts-Namen. Kein Allerwelts-Typ. Als Musiker ein netter Kerl. Schon bei der Vorgruppe wirkt er in einem Song mit. Vorglühen. Vorfreude. Der Mann hat einfach Lust auf Musik und Live-Performance. Spürbar bis in die letzte Ecke und Ritze des Clubs. Das ist der eigentliche Höhepunkt des Konzerts. Sprich: Alles. Also Alles Alles. Es beginnt volle Kanne als kenne er keine Dramaturgie. Und so endet das Konzert auch. Ehrlich. Authentisch. Temporeich. Mit sehr viel Lust. Kaum Luft zum verschnaufen für das Publikum. Dazwischen erzählt er von seinem Friseurbesuch in Stuttgart, vom Bandscheibenvorfall der ihn am Gitarrespiel hindert. Und lacht.  Mit so wahrer Selbstironie »…mir gelingt es auch den schönsten Tag mit Leichtigkeit gründlich zu versauen!«  Und reichlich Musik vom Allerfeinsten. Folk, Punk und Rock’n Roll. Mehr braucht es nicht um eine Gute Zeit zu haben.
In England – ein kleiner Held – füllt er schon mal das Wembley-Stadion. In Deutschland noch Nummern kleiner. Frank wer??
Klar gönne ich ihm den Erfolg. Wünsche ihm die große Hallen. Von mir aus lieber die schnuckelige heimelige Atmosphäre eines Clubs. Näher dran. Persönlicher – wie die Musik von Frank Turner & The Sleeping Souls ist. Und immer wieder dieses Lachen. Fröhlich. Danke für die Gute Zeit. See you Frank. Anyway.

Abgeduscht.

Veröffentlicht in 16. September 2013

Mist. Da schreibt man noch vollmundig von der Schönheit des Regens. Es ist so schön aus dem Fenster zu sehn. Und heute: Selten so abgeduscht beim Laufen. Starkregen. Wind. Kälte. Ungemütlich! Dabei kann ein Regenlauf was herrliches sein. Heute nicht. Beim Loslaufen war die Welt noch in Ordnung. Bißchen dunkle Wolken. Das wird schon halten, denkt der Optimist. Naja – manchmal wird man für seine Worte » bestraft «. Andere schauen heute aus dem Fenster. Der Regen kommt genau richtig. Einfach mal auf die Coach. Fotoalbum einkleben. Monopoly spielen. Buch lesen. Zweite Liga schauen. Oder sonst was. So hat das Leben seine zwei Seiten. Dem/Der Einen taugt’s. Dem/Der Anderen etwas weniger. Achja – ne Playlist zum Laufen gibt es nicht. Foto gemacht. Musik aus.…

Regentag

Veröffentlicht in 15. September 2013

Egoistisch. Muss auch mal. Aber so ein Regentag hat was. Kein Druck etwas machen zu müssen. Nur aus dem Fenster schauen. Rumkruschteln – andere nennen es aufräumen. Was aber langweilig klingt und ist. Einfach nur rausschauen. Mal wieder etwas Zeit für SeiterBlick. Zu selten in den letzten Tagen. Überhaupt kein Drang nach Draußen zu müssen. Heute verpasse ich mal nichts. Und wenn… So What! Regentropfen. Ruhetag. Besonders schön, an Tagen nach Anstrengung. Regeneration ist angesagt. Muss passen. Immer nicht. Heute schon. Nichts vorhaben. Einfach schön. Auch mal Sonntag haben. Killing Time. Zeit totschlagen. Macht ein Regentag viel einfacher. Die passende Playlist dazu: Marie & the red Cat (Golden Cage), MS MR (Secondhand Rapture), The National (Trouble Will Find Me), Jack’s Mannequin (Live From The…

Let it E

Veröffentlicht in 27. August 2013

Heimspiel. Nach vielen Kilometern auf Straße und Schiene – endlich. Meine beste Band der Welt in Stuttgart. Vor der Haustüre. EELS. Theaterhaus. Hallengröße beschaulich. Nah dran. Musik pur. Frontman, Singer und Songwriter Mark Oliver Everett – genannt E hat es eh nicht viel mit Worten. Eher ein Kauz, was in seiner Autobiographie »Glückstage in der Hölle: Wie die Musik mein Leben rettet« nachzulesen ist. Meist sieht man E auch nicht. Mütze, Bart, Schleier, Tücher und die obligate Sonnenbrille. In Stuttgart war E gut zu sehen. Eigentlich ungewöhnlich fröhlich standen EELS mir ihren adidas-Retro-Trainingsanzügen auf der Bühne. Viel Freude. Viele Umarmungen mit den Bandmitglieder »Give me a hug«. Gute Performance. Absolute Perfektion in den Riffs. Gut eingespielt und spielfreudig sowieso. Tour 2013 gitarrenlastig. Richtig gut. Anfangs hart – dann was für »die Ladies«. E und seine EELS spielen eh ihre Songs gerne mal anders. Ist Mr. E’s Ding. Konserve ist Konserve. Live ist live. Jede Tour anders. Alles andere langweilt E. Daher überraschend.  Gelungen. Singt keiner mit. Keiner weiß was kommt. Einfach genial. Musikalisch wunderbar, wie u.a. im Stones-Hit »Beast Of Burden« der nach EELS-Methode gespielt. Vielleicht besser. Einfach anders – wie EELS halt so Musik macht. Nicht abgenudelt, weil in den üblichen Radiostationen nicht vorkommend. Auch das ist gut so. Bleibt EELS heimlicher – ist mir Recht. Nicht satt gehört. Müssen auch nicht viele kennen. EELS lassen sich nicht bevormunden. Das Konzert ist unser sprich E’s. Nach 96 Minuten ist Schluss. Reichen für vollste Zufriedenheit. Danke E und EELS. Nächstes Mal muss ich wohl wieder Strecke zurücklegen. Bin bereit – ggf. auch weit.

Und muss ich in der Stuttgarter Zeitung doch lesen, dass es unter Hallenlicht und verdutzten Technikern noch eine weitere Zugabe gab – in E-Dur wohlgemerkt. Scheiss drauf – ich war nicht dabei.

Mick Jagger

Veröffentlicht in 3. August 2013

03. August 2006 45.000 Menschen sind ins Gottlieb-Daimler-Stadion nach Stuttgart gekommen, um ihren Helden die Ehre zu erweisen. Viele von ihnen sind nicht das erste Mal bei einem STONES-Konzert (der inoffizielle Rekord liegt bei 41 Mal). Mit »Jumping Jack Flash« läuten die Greatest-Hits-Parade ein. Laut, bombastisch, effektgeladen. Die Luft vibriert. Auch der Boden. Erinnerungen an Seattle. King Dome. Mein erstes Mal mit den STONES. Paar Jahre früher. Schon im ersten Lied langen die Pyrotechniker ordentlich zu, während auf einer riesigen Leinwand abwechselnd Live-Aufnahmen und Video-Collagen aus früheren Zeiten zu sehen sind. Doch es ist nicht der Vorsprung durch Technik, der dafür sorgt, dass auf der Bühne und im Stadion das Energielevel steigt. Es sind die vielen Alt- und Neusteine (darunter das Tier am Bass…

Easy.

Veröffentlicht in 31. Juli 2013

Wahrscheinlich bin ich zu alt. Eingefahren. Nicht bereit für Neues. Dabei ist es gar nicht so neu. Schon bei der Beratung vor 35 Jahren auf dem Arbeitsamt hieß es erst mal eine Nummer ziehen. An der Wurst- und Käsetheke. Bei der KfZ-Zulassung ebenso. An einem kleinen Automat. Die gezogene Nummer wird dann irgendwann mal auf einem Display angezeigt. JAP! Ich bin dran. Erstmalig wurde ich mit diesem System bei einer italienischen Bank konfrontiert. Als ich nach einer gewissen Wartezeit im schönen Tessin meine 200 Mark in 320.000 Lire wechseln wollte. Ich endlich an der Reihe war. »Numero?« fragte mich die italienische Bankangestellte. Apropos. Eine Augenweide. Langes hellbraunes Haar mit Strähnen. Sonnengebräunte Haut. Sonnenbrille im Haar steckend. Bar oder Bank? Haucht mich die Schönheit mit…

Wäre Gut

Veröffentlicht in 9. April 2013

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Morgenrunde. Laufen. Meine Runde. Endlich nach zwei Wochen Pause. Den Schafberg hoch. Über den Höhenrücken wieder zurück in meine Straße. Knapp sechs Kilometer. Ein freundliches Hallo zu Walkern und Spaziergängern. Oft bekannte Gesichter. Meist mit Hunden unterwegs. Alles ganz entspannt. Ein „Guten Morgen“ zu Freunden, vor dem Haus stehend. Kurz vor dem Weg zur Arbeit. Meine Runde. Zeit zum Schauen. Fortschritte der Natur. Zeit zum Denken. Zum Genießen. Die Anstrengung fein dosiert. Laufen nur für mich. Tut gut. Nicht mit einem definierten Ziel. Dann Traning genannt. Einfach nur so. Gerne in einer Regelmäßigkeit. Wenn es die Zeit zulässt. Sollte sie eigentlich. Wäre gut.