Beiträge mit Schlagwort “geSchrieben

Nachweihnacht.

Veröffentlicht in 9. Januar 2015

Zwei Wochen lang haben wir jetzt Weihnachten gefeiert. Am Anfang die Heilige Nacht, dann den Weihnachtstag; Neujahr. Dann sechs Tage später das Fest der Erscheinung des Herrn. Weihnachten war. Und was kommt jetzt? Was bleibt?

Schade wenn »wir Christen« an Weihnachten nicht nur ein bisschen Romantik inszenieren. Schön wäre zu begreifen Weihnachten als eine Aufgabe für das ganze Jahr begreifen. Denn Weihnachten hat durch und durch mit dem gelebten und erlittenen Leben von Menschen zu tun.

Erinnerung: Josef und Maria waren Flüchtlinge. Jesus ein Mensch mit Integrationshintergrund, der sich aufmüpfig gegenüber der Staatsmacht zeigte. Die »Drei Heiligen Könige« waren ein »Neger«, ein Jude und ein Araber.

Weihnachten hat offenbar gemacht: Menschsein hat auf engstmögliche Weise mit Gott selbst zu tun und umgekehrt. Das gibt menschlichem Leben eine unvergleichliche Würde, jedem Einzelnen. Es ist völlig gleichgültig, ob eines dieser Wesen groß oder klein, gescheit oder dumm, kunstfertig oder behindert, erfolgreich oder erfolglos, unschuldig oder schuldig ist. Seine Würde ist davon unabhängig und unantastbar. Das war zur Zeit der frühen Kirche nicht selbstverständlich und ist es heute nicht mehr. Darum auch verlangt christlicher Glaube gebieterisch, diese Würde zu verteidigen, wo sie bestritten wird, und sie wiederherzustellen, wo sie niedergehalten ist – ohne Ansehen der Person und der Umstände. So wie Jesus halt. Manche Menschen nennen das Nachfolge.

Quelle/Inspiration: leider unbekannt

Freitage

Veröffentlicht in 6. Januar 2015

  Tschuldigung. Habe mich ein paar Tage nicht gemeldet. So hätte früher ein Brief lauten können, wenn man um Vergebung bittet. Hier im SeiterBlick gab es ein einige Tage nichts. Hoffentlich habt ihr ihn vermisst, wenigstens ein bisschen. Waren es ja doch 6387 Klicks in 2014. Danke dafür. Soviel zu Zahlen was mich null-komma-null interessiert. Zu schreiben hätte es viel gegeben – aber es waren FREITAGE. Nicht, dass ich heulend im tiefen Tunnel versunken. Nein. War auch nicht weg. Auch Internetempfang ok. Rechner läuft. Andere Gewichtungen gesetzt. Wie zum Beispiel angefangene Bücher zu Ende lesen. Sind auch Baustellen die »abgearbeitet« werden müssen. Angenehme. Und wurden. Über Schwaben wird gerne von »fleißig« gesprochen. Das könnte passen. Sprich wenn wir mal nichts tun – schaffen wir…

Royal Flush

Veröffentlicht in 21. November 2014

Es gibt sie. Die Spiele des Lebens. Spiele, bei denen allein die Ansetzung dich in Verzückung versetzt. Der Royal Flush. Im Poker genannt mit einer Wahrscheinlichkeit von unter 0,0032 Prozent. Das ist wenig. Nicht die Spiele in einer Serie. Nicht wiederkehrend. Die Feiertage. Im Fußball – davon rede ich – mit einer Häufigkeit ähnlich einem Royal Flush. Dem Königsblatt. Bestmöglich. Spiele binnen Sekunden ausverkauft. Wenn überhaupt Karten in den freien Verkauf gelangen. Klingt seltsam. Auch das ist das Spiel. Schon alleine eine Karte zu ergattern nicht ganz einfach. Es sei denn du bist Very Important. Wer ist das schon? Mr. Super-Wichtig. Und will das sein. Viel wichtiger: Pflichtspiele. Es muss um was gehen. Freundschaftsspiele, Vorbereitung- und Benefiz- sind für‘n Arsch. Hier fehlt das Leben.…

loslegen

Veröffentlicht in 19. November 2014

Es war einmal ein Gaukler. Der zog von Ort zu Ort, tanzend und springend. Des unsteten Lebens müde, zog er sich eines Tages in ein Kloster zurück. Doch das Leben der Mönche blieb ihm fremd. Er wusste kein Gebet zu sprechen und Psalmen konnte er auch nicht singen. Er kam sich ziemlich fehl am Platze vor. Eines Tages, als die Glocke zum Gebet rief, flüchtete sich der Gaukler in eine abgelegene Kapelle. Kann ich nicht beten wie die Mönche, so will ich doch tun, was ich kann, sagte er und er fing an und tanzte mit Leib und Seele, um Gott zu loben. Ein Mönch war ihm heimlich gefolgt und hatte den Abt geholt. Dieser sah ihm zu und staunte. Als der Gaukler ihn entdeckte,…

40 Jahre Wahnsinn

Veröffentlicht in 18. November 2014

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Liederhalle Stuttgart. Schon lange nicht mehr da gewesen. Nicht wirklich vermisst. Es müssen Jahre her sein. Jahrzehnte. An ein Konzert kann ich mich erinnern. Heintje. Ja wirklich. Als kleiner Bub. Die Liederhalle. Eigentlich nicht meine bevorzugte Location. Zu viele Menschen. Fast ausverkauft an einem Sonntagabend. Was ich auch gleich bemängle als sich die Massen in der Lobby in freudiger Erwartung treffen. Friedlich. Mir unwohl. Diese Art von Vorfreude. Es wird toll. Wird es nicht? Auch nicht unbedingt der Personenkreis mit dem ich meine Freizeit teilen möchte. Vorurteile klar. Die anderen denken ähnlich. Über mich. Unauffällig. Oder nichts. In der Menschenmasse untergehend. Normalo halt.

Liederhalle. Schon der Namen etwas beonderes. Nicht Schleyer, Porsche oder eine ähnliche finanziell lukrative Namensgebung. Einfach Liederhalle. Reicht. Und gibt dieses gewisse etwas von Freiheit. Unbestimmtheit. Unbestechlichkeit. Unverwechselbar. Sauber. Wohlklingend. Ohne Hintergedanken.
Präzise der Hegelsaal. Ausgerechnet Hegel. Einen den ich eh bewundere. Württemberger – wie ich. In Stuttgart geboren – wie ich. Damit hat sich’s – unsere Gemeinsamkeiten. Philosoph. Quer- und Vordenker. Passend dazu Wecker. Konstantin. Philosoph. Quer- und Vordenker. Der Wecker, der mit dem unbeirrbaren Glauben, mit Musik und Dichtung der Welt allmählich das Gute einzubläuen, antritt. Der mit seinen Niederlagen lebt. Lebte. Als eine Art Vorbild, dies mit meinen mir gegebenen Gaben ihm gleich zu tun. Um der Sache des Guten willen. Wie sagt Wecker während des Konzerts so belanglos wichtig »Es geht ums tun und nicht ums siegen.« Was für ein Moment. Einzigartige Atmosphäre. Einmal das Klavier unverstärkt. Gänsehaut-Akustik. Zwischen Tränen, Genuß und Lachen. Zuhören. Nicht konsumierend. Das wäre zu billig. Berührt. Nicht immer Beifall gebend. Wie das Leben. Drei Stunden lang innerer Ausnahmezustand. Anders als sonst. Wir sehen uns wieder. Nicht den Wecker. Die Liederhalle.

Aufgabe

Veröffentlicht in 6. November 2014

Alles ruhig in der Schattenstraße. »Fuck the Lokführergewerkschaft…« Höre und lese ich gerade öfters. Geht nichts. In der Hoffnung, dass jede und jeder irgendwie dorthin gekommen ist wo man zwingend sein muss. Nicht einfach. Schwierig und anders, wenn gewohntes nicht mehr gewöhnlich ist. Muss später nach Stuttgart. Unter Zeitdruck. Wenn Termine und Versprechungen sich jagen. Ist manchmal so. Das ist eher das größere Grundübel als… ja als der verpasste Zug. Die rote Ampel. Der Superstau. Keine Ahnung wie ich gen Landeshauptstadt kommen soll. Das Zeitfenster ist ein kleines und das Automobil trotz allem keine Option. Dass nichts geht – wie aktuell auf der Schiene – ist in unserer Heimat tägliche Wirklichkeit. Um ruhig zu bleiben brauchst du Zeit. Und/Oder Nerven wie breite Nudeln, sagen wir Schwaben. Trotz…

vs. Wölfe LII #10

Veröffentlicht in 4. November 2014

Shit happens. Auch Spiele im Neckarstadion. Im eigenen Mittelpunkt der eigenen Welt eher der »Elfer-Battle« von Wichtigkeit. Location: Ein sonniger Sportplatz auf der Schwäbischen Alb. Jahresausflug. Modus. Lange diskutiert, angezweifelt, kritisiert. Die Vorschläge wurden je länger der Abend immer obskurer. Nur Anfänger planen solche Events langfristig. Da muss Dynamik rein. Dass wir schließlich nicht mit zusammengebundenen Beinen rückwärts gen Ball droschen ist der Umsichtigkeit Zweier zu verdanken. So wird es gemacht. Basta. Menschen nennen das Demokratie. Alle dürfen mitsprechen. Wenige bestimmen wie es gemacht wird. Alle sind zufrieden. Wir jedenfalls. Wir? Mumpitz 89. Die Zahl steht für das Gründungsjahr 1989. Wobei ins Leben gerufen der Wahrheit mehr entspricht als gegründet. Es waren seinerzeit Zwei die gesagt haben dass.

Wenn die ÄRZTE die beste Band der Welt sein wollen, sind wir, sprich Mumpitz 89 das beste Fußballteam der Welt. In aller Bescheidenheit. Freundschaft. Spaß am Spiel. An gemeinsamer Zeit. Wöchentlich. Immer mittwochs. Ein Vierteljahrhundert lang. Seltenheitswert. Fast in unveränderter Formation. Meist komplett. Oft einer Meinung. Am Ende immer für den Weltfrieden. Zwischenzeitlich bis auf Zwei im fußballerischen Vorruhestand. Notfalls immer bereit dem Ball nachzujagen. Auch klar: Nichts verlernt falls Tag x je kommen sollte.

Zurück zum Elfer-Battle. Jeder schießt auf jeden. Du bist Schütze und Torwart. Einfache Regel. Treffer zählen. Leicht verständlich. Kein Diskussionsbedarf.
Ich als Brillenträger mit Bedenken. Schießen völlig egal. Du triffst. Oder nicht. Trotzdem verwundert, dass der Ball meist seinen eigenen Weg nimmt. Gerne nicht den von mir gedacht erwünschten. Oben links geht unten rechts rein. Oder nicht. Oder vorbei. Anderen geht es genauso. Zum Glück. Eher »Die Angst des Torwarts vorm Elfmeter.« Wissend, dass dies ein sogenanntes geflügeltes Wort, sprich… ach lest es selber nach. Ich dafür übervorsichtig im Tor stehend (dabei war ich mal ein Guter) damit möglichst nichts passiert. Damit meine ich Ball in Fresse. Brille kaputt. Kenn ja die Schußgewalt und Treffbescheidenheit meiner Kameraden zu Genüge. Wenn sich dann noch sportlicher Ehrgeiz mit aktuellem fußballerischem Mißerfolg paart. Naja… jedenfalls überlebte meine Brille und ich die Elfer-Battle. Es war schööön.
Und: Sieger wurde übrigens GGT. Unser Mann mit dem bekanntlich und offiziell schwächsten vermessenen Schuss (Volksfest 2008. Ewger Dank für den schönsten Tag meines Lebens.). Seine späte aber verdiente Rache.
Und: Der mehrheitliche Lieblingsklub mit null zu vier untergeht.
Und: Ich meine Brille – eigentlich wohlbehütet – am Sonntag (also tags drauf) verlieren werde. So ist Leben. Intensiv. Pure. Manchmal scheisse.
Und: Gar nichts – wirklich gar nichts bedarf einer Änderung. Thanks God morgen ist Mittwoch.

Trick or Treat

Veröffentlicht in 31. Oktober 2014

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Nicht wirklich. Nein. Ich brauche Halloween nicht. »Trick or Treat«. Nichts für mich. Meine Haustüre bleibt verschlossen. Bin einfach nicht da. Keine Gedichte. Keine Süßigkeiten. Aber wenn ich mir vorstelle wie es in der ZEIT so wunderbar beschrieben ist: »Aber wenn Klein-Pimpf-Dracula jetzt so vor dir steht, die kleine Hand mit theatralischem Zittern ausgestreckt, da wirst du auf einmal ganz traurig. Am liebsten würdest du dich zu ihm hinunterbeugen, ihm in die schattigen Augen schauen und sagen: Kleiner, weißt du eigentlich, dass du überhaupt nicht gruselig bist? Das einzig Schreckliche an dir ist, dass du mit fünf schon zur Speerspitze der kapitalistischen Verwertung gehörst.« Ein Heidenspaß. Aber Spielverderber. Völlig unlustig. Aus Kindersicht: »So muss wohl ein Arschloch sein.« Wenig heilig. Deshalb… ausfliegen. Soll nicht heißen, dass ich es ablehne. Eher eine Art Gleichgültigkeit. Ist mir schlicht und einfach egal. Wenn es Menschen glücklich macht…, sagen die Hamburger. Mich nicht – nicht wirklich. Wobei wirklich nicht wirklich passt. Unmögliches kann niemals wirklich werden. Und Halloween ist ja. Wie auch am selbigen Tag die Erinnerung an die Reformation. Dafür können die Hexen und die Draculas nichts.

Erinnerung I – 31.10.2013 

Gerade angekommen. New York. Rein ins Getümmel. Times Square. Fröhliches Treiben. N’Dollar für den Erinnerung-Selfie. Mich getraut. Die anderen lachen blöd. Berührung war natürlich nicht.

Gegenwart – 31.10.2014 

Schwäbische Alb. Knapp 1700 Seelen Dorf. Genannt Berghülen. Von Halloween keine Spur. Mystisch – mit Dunkelheit, Landschaft und Nebel von alleine.

Erinnerung II – 04.08.1990 

Konzert: The Cure. Ort: Zentralstadion, Leipzig. Schwarz gekleidete Menschen. Affenhitze. Tolle Frisuren. Gesichtsschminke. Wenigstens am Anfang.

»On candy stripe legs the Spiderman comes. Quietly he laughs and shaking his head. I will wake up in the shivering cold And the Spiderman is always hungry.«  Lullaby

Wenn schaurig – Dann schön. Irgendwie erinnert mich der letzte Tag des Oktobers immer wieder an diese gruselig schöne August-Sommernacht. Und Leipzig – Wittenberg sind gerade mal 70km. NewYork – Berghülen Welten.