Beiträge mit Schlagwort “geKlaut

Dagegen halten

Veröffentlicht in 5. August 2015

Klartext im tagesthemen/ Kommentar von Anja Reschke: »Wenn ich mich jetzt hier hinstelle und öffentlich sage: Ich finde, Deutschland soll auch Wirtschaftsflüchtlinge aufnehmen – was glauben Sie, was dann passiert? Es ist nur eine Meinung, die darf man äußern. Schön wäre also, wenn darüber sachlich diskutiert würde. Aber so würde es nicht laufen. Ich bekäme eine Flut von Hasskommentaren. ‚Scheiß Kanacken, wie viel wollen wir noch aufnehmen, sollen abhauen, soll man anzünden …‘, all sowas halt. Wie üblich. Bis vor kurzem haben sich solche Kommentatoren noch hinter Pseudonymen versteckt. Aber mittlerweile wird sowas längst unter Klarnamen veröffentlicht. Anscheinend ist das nicht mal mehr peinlich. Im Gegenteil, auf Sätze wie ‚Dreckspack, soll im Meer ersaufen‘ bekommen sie ja auch noch begeisterten Zuspruch und eine Menge…

UnReal One Shot

Veröffentlicht in 2. August 2015

1508_unreal

Absolut faszinierend. Brandon Semenuk’s UnReal One Shot.

Die Leichtigkeit. Der Mut. Die schier endlos lange Kameraaufnahme. Staunen. Baff. Tolle Musik dazu.

Mindestens genauso faszinierend die Arbeit die dahinter steckt. Hier kannst du jetzt sehen wie die Aufnahme zustande gekommen ist – die Crew hat ein »Making of« nachgeliefert – ebenfalls sehenswert!

Achso die Landschaft…. wie schrieb einer in einem Kommentar zur Kritik mit Landschaftsschutz, Zerstörung und so: «Meine Güte, was für eine birkenstockbesohltes Biolehrer Heulsusen Geseier.«

Immerhin. Gehe jetzt los radeln. Anders halt. Länger. Nur für mich…

Neon

Veröffentlicht in 21. Juli 2015

Neon war mal laut und grell, stand für Provokation, Gefahr und Techno: Aber spätestens seitdem die Büro-Radler neonfarbene Warnwesten tragen, ist das alte Neon verstummt. Neon schrie. Neon schrillte. Neon schmerzte. Gelb, Grün, Blau, Orange, Pink – immer grell, immer laut. Neon war das Andere, das Künstliche. Ein Kind des frühen 20. Jahrhunderts, ein Rabauke, ein Krachmacher, der zunächst Freunde in der Werbebranche fand. Bier, Bars, Zigaretten, Neon machte alles mit, liebte verruchte Schaufenster, war das Ecstasy New Yorks, lange bevor es Ecstasy gab. Hielt den Times Square wach, hielt New York wach, erweckte mit optischer Dauerbeschallung die Illusion der niemals schlafenden Stadt. Doch Neon war nie nur in der Mad-Men-Welt zu Hause. Neon ging auch dahin, wo es dreckig war, wo es wehtat,…

frei für

Veröffentlicht in 30. Juni 2015

Segen – frei für das Leben hinter den Zäunen der Welt. Weg von Eingrenzung. In einer kirchlichen Jugendgruppe wurde gefragt, was die Teilnehmenden sich in Bezug auf Kirche für ihr Leben wünschen. Sehr viele sagten: Segen. Ich wünsche mir, dass mein Leben gesegnet ist. Was ist ein gesegnetes Leben? Es ist ein Leben ohne allzu große Entbehrungen. Man hat ein Dach über dem Kopf, Kleidung, in der man sich wohlfühlt, und Geld genug, um das eine oder andere Hobby zu pflegen. Ein gesegnetes Leben ist ein Leben in einer Gemeinschaft, in der man Wertschätzung erfährt. Ein gesegnetes Leben ist ein Leben, in dem Liebe einen großen Stellenwert hat. Ein gesegnetes Leben ist ein sinnvolles Leben. Man steht morgens auf und weiß, wozu. Man kennt…

Gewalt ist wirklich keine Lösung

Veröffentlicht in 27. März 2015

Rico Grimm schreibt in KRAUTREPORTER – März 2015 Über gewaltlose Demonstrationen erfährt die Welt weniger als über die blutigen Aktionen von Guerillas und selbsternannten Revolutionären. Dabei sind friedliche Bewegungen mächtiger. Viel mächtiger. Im Wissenschaftsjournalismus dominieren die Naturwissenschaften. Ich stelle regelmäßig sozialwissenschaftliche Arbeiten vor, die ein größeres Publikum verdienen. Seit 88 Jahren ernennt das Time-Magazin einen Menschen zur “Person des Jahres”. Die Redaktion kürt dabei nicht die besten Menschen, sondern die einflussreichsten. So schaffte es der deutsche Massenmörder Adolf Hitler auf die Liste, der sowjetische Massenmörder Josef Stalin gleich zweimal – gleichberechtigt mit Aids-Forschern, Entdeckern und Whistleblowern. 2011 hatten die Time-Redakteure “den Demonstranten” zur Person des Jahres gewählt und damit die beste Entscheidung seit Jahren getroffen. Sie lagen dennoch daneben, ohne dass sie das hätten…

Fasten 15

Veröffentlicht in 19. Februar 2015

ASE1502_montafon900
Ich werde fasten. Beziehungsweise… ich werde es versuchen. Aber auf eine andere Art. Auf meine Weise. Wie so vieles…  Anders als üblich. Was ist üblich? Menschen verzichten gerne. In der Fastenzeit. Das Wörtchen »gerne« hier in schwäbischer Doppeldeutigkeit. Verzicht meine ich nicht. Eben anders. Anders denken. Andere Ansätze. Meine Freunde und mein Gott mögen mir dabei behilflich und gnädig sein.

Kleine Anleitung dazu:

Sich unterbrechen
im alltäglichen Einerlei,
eingespielte Gewohnheiten ablegen
wie einen verschlissenen Mantel. 
Aussteigen aus dem
»Das war schon immer so«,
alte Denkmuster überprüfen,
ob sie noch greifen.
Frei werden,
Neues einlassen
in Herz und Hirn.
Das Unmögliche für möglich halten
und dem Himmel die Türen öffnen.

Quelle: SpiritLetter

vs. 1999 LII #4

Veröffentlicht in 23. September 2014

MAHLZEIT! Wenig schmackhaft, aber nahrhaft… Über den Verein an der Autobahn gen Norden kann man denken was man will. Sie haben sich etabliert. Punkt. Dazu Respekt. Mehr aber auch nicht. Was sie uns voraushaben ist eine gewisse Ruhe. Sie wissen was sie sind. Wir wissen nur was wir wollen und träumen davon. Selbst jetzt. Und sie haben mit dem Akademikerfanclub einen wortgewaltigen mit viel Sprachgefühl und Vokabularwitz geschriebenen Blog – der zu lesen Freude bereitet. Einzigartig. Intelligent – was man auch erwarten darf. Hier ein Auszug…. Wenn hierzulande wer was erklären will, bedient er sich gerne der Fußlümmelei. Fußball ist die uneingeschränkte Nr. 1 der Analogien. Eines von zahlreichen Beispielen, wie sie besonders im Bereich »Wirtschaft« immer wieder vorkommen: Analogie-Fußball Besonders interessant ist dann…

Mit Gewalt gegen Gewalt? #5

Veröffentlicht in 23. September 2014

Einwand 4: Redet nicht auch die Bibel von notwendiger Gewalt? Es gibt zweifelsfrei einige irritierende Texte in der Bibel, in denen Gewalt als von Gott gewollt oder zumindest legitimiert beschrieben wird. Davon eine pauschale Aussage abzuleiten, dass Gewalt halt eben manchmal nötig sei, scheint uns unangemessen. Denn die grossen Linien der gesamtbiblischen Botschaft zeigen uns deutlich, was Gott am Herzen liegt: Schalom – gerechter Friede. Am deutlichsten kommt dieser umfassende Friedenswille in Jesus zum Ausdruck. Kompromisslos kämpft er gegen jegliche Pseudoreligion, gegen Ungerechtigkeit und Selbstgerechtigkeit – und liebt seine Feinde dennoch, anstatt sie zu töten. Auch dann, als er von den politischen und religiösen Machthabern zum Tod am Kreuz verurteilt wird. Gegen diese Logik der Gewalt protestiert Gott mit der Auferweckung Jesu am Ostermorgen…