
Was für ein Szenario. Eine Gruppe Männer. Zweiundzwanzig an der Zahl. Vielleicht weniger. Mehr oder ungerade. Nicht gezählt. Nicht entscheidend. Ein Fußballspiel. Miteinander gegeneinander. Kein offizielles Spiel. Keine Trikots. Die Einen zur Unterscheidung und Einteilung der Teams mit grünen Leibchen gekennzeichnet. Sie scheinen sich also regelmäßig zu treffen, so meine Vermutung. Das war’s dann aber bezüglich der Teamkleidung. Diese so bunt – wie die Nationen, die auf dem Platz stehen. Eine Augenweide. Freizeitkicker. Das geht es um nicht’s – außer um die Ehre. Sprich – um alles. Jeden Sonntag. Selbe Stelle. Selbe Uhrzeit. Lederball. 2 Tore. Wetter egal. Gut ist.
Erinnerungen. Jeden Mittwoch. Höhepunkt der Woche. Kicken mit Freunden. Gleicher Stil. Vielleicht hätte ich deshalb als Zuschauer gerne länger verweilen und beobachten mögen. Es blieben nur Minuten.
Anpfiff, besser Anstoß. Solche Spiele benötigen keine Schiedsrichter. Man einigt sich bei strittigen Situationen. Im Zweifelsfall hilft der sofortige Spielabruch. Nach dem Spiel ist alles gut. Meistens. Ein lang gespielter Ball auf den Mann mit der blauen Strickmütze, dem weißen Langarmshirt und der blauen Short. Nur noch den Torwart – im grünen Leibchen – vor sich. Im Fußballjargon »eine Hunderprozentige«. Wohlwissend, dass dieser Begriff allein schon blanker Unsinn ist. Der Blaue mit der Mütze bekommt den Ball zugespielt. Mit Anlauf und Wucht prügelt er das Leder ins – Seitenaus. Eine feine Abwehrleistung. Nur: Die farbliche Kennzeichnung fehlt. Bedeutet Stürmer. Statt drehen, Schuss und Tor. Position verwechselt. Torchance versemmelt.
»Francesco«, rief ein ziemlich erboster Mitspieler. Ganz in schwarz gekleidet. «FRANCESCO« jetzt noch entrüsteter. »Franceso! Du nicht GELB!«
Francesco stampft weiter – und das Spiel nimmt seine Fortsetzung. Als wäre nichts gewesen.
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