Beiträge aus der Kategorie “KurbelKultur

leuchtendes Ehrengold

Veröffentlicht in 2. August 2015

Diese Diashow benötigt JavaScript.

… nur für mich. Radeln. Felder, Wiesen, und Auen. Ein leuchtendes Ehrengold… so wird es in einem Volkslied besungen. So mein Empfinden am heutigen Augustsonntag. Was für ein Tag. Per Fixie über Felder, Wiesen und Auen. Besser selber radeln. Bezeichnenderweise im Strohgäu. Komoot findet und hilft beim Neues entdecken. Losfahren. Und Premiere. Nippelbruch. Nicht so prickelnd. Plötzlich drei Speichen weniger. Ging gut. Gut nach Hause gekommen. Und das Vigorelli ist schon in Reparatur. Wird gebraucht.

UnReal One Shot

Veröffentlicht in 2. August 2015

1508_unreal

Absolut faszinierend. Brandon Semenuk’s UnReal One Shot.

Die Leichtigkeit. Der Mut. Die schier endlos lange Kameraaufnahme. Staunen. Baff. Tolle Musik dazu.

Mindestens genauso faszinierend die Arbeit die dahinter steckt. Hier kannst du jetzt sehen wie die Aufnahme zustande gekommen ist – die Crew hat ein »Making of« nachgeliefert – ebenfalls sehenswert!

Achso die Landschaft…. wie schrieb einer in einem Kommentar zur Kritik mit Landschaftsschutz, Zerstörung und so: «Meine Güte, was für eine birkenstockbesohltes Biolehrer Heulsusen Geseier.«

Immerhin. Gehe jetzt los radeln. Anders halt. Länger. Nur für mich…

Wenn die Kurbel locker…

Veröffentlicht in 25. Juli 2015

 … dann ist die Kurbel locker. Das ist blöd. Richtig sogar. Du hast immer das schleichende Gefühl dass was abfällt. Dass dich der Trittschwung über den Lenker katapultiert. Geht das überhaupt? Du dir dabei die Schulter brichst. Die Freiheit des Vorwärtsdrangs verschwindet schlagartig. Dein Denken reduziert sich auf drei Dinge. Fuß (du spürst die Schraube). Konzentration 1 (was ist wenn). Konzentration 2 (Wegebeschaffenheit damit du nicht direkt auf die Fresse fällst).

Und natürlich die Suche auf die Antwort: Was kann ich tun?

Unlocker.

Alle 2km den Daumen als Inbus-Ersatz in die lockere Schraube zu drücken und im Uhrzeigersinn zu drehen – ist auf Dauer keine Lösung. Also Vierkantschlüssel besorgen. Gute Idee. Nur – es geht auf Mitternacht zu.

REWE-Supermarkt

Hat kein Werkzeug. Nicht mal der Hausmeister. Sorry sagt er und schiebt Kisten in das Außenlager. Und ich frage mich welche Menschen müssen ausgerechnet zu dieser Uhrzeit ihre Einkäufe tätigen. Heute nicht. Andrehen. Weiter die Zeit drängt.

Tankstelle eins

Haben fast alles was der REWE hat. Nur kleiner portioniert. Und teuer. Viel. Kein Werkzeug. Nicht mal leihweise. Rufe in mir nach der EU und einer Gesetzesänderung, dass Servicestationen zur Auflage bekommen Werkzeuge leihweise für „In-Not-Geratene“ zur Verfügung zu stellen zu haben. Die Daumeninnenseite nimmt die Form der Schraube an.

Polizeiposten

Keine gute Idee. Bin mir sicher das mein Bike nicht dem vorschriftsmäßigen Denken eines Polizeibeamten entsprechen könnte. Dazu Nachtschicht. Weiterfahren. Zackig. Daumen wird geschont. Schnell weg.

Biergarten

Ansammlung Menschen zu später Stunde. Wunderschöner lauer Sommerabend. »Achim?« Höre ich rufen. Das Fragezeichen in Form von Änderung der Tonlage von unten nach oben. Freude. Sie hat keinen Vierkantschlüssel am Schlüsselbund. Gut gemeint. Danke. Der Wirt auch nicht. Daumeneinsatz.

Tankstelle zwei

Ist gerade am dicht machen und macht mir durch die Panzerglasscheibe klar, dass er mir nicht helfen könne. Daumen raus. Anziehen. Weiter gehts.

Neonlicht. Wie? Ist das tatsächlich ein Feuerwehrgerätehaus? Nie aufgefallen. Ist auch keines wie sich herausstellen soll. Im Hinterhof brennt ein weiteres Licht. Hier könnte ein Tatort gedreht werden. Unter einer am Haus angebrachten Schimmerlicht-Laterne ein einsamer Raucher (in Anlehnung an den lonesome Cowboy). Der die Gunst der Stunde eines lauen Abends noch für die letzte Kippe nutzt. Feuerwehr? Im ärmellosen Shirt meint er, dass ich wohl falsch wäre. Suche einen Schraubenschlüssel. Kurbel locker. Kurze Zeit später drehe ich die Schraube an. Nach fest kommt ab, meint er wohlwollend. Spricht was von Drehmoment. Ich sage Danke und fahre in die Nacht. Im Lichtkegel einen Hasen über 200 Meter jagend. Hase gibt auf. Die Gedanken sind frei. Und nichts ist locker. Eine Wohltat.

Neon

Veröffentlicht in 21. Juli 2015

Neon war mal laut und grell, stand für Provokation, Gefahr und Techno: Aber spätestens seitdem die Büro-Radler neonfarbene Warnwesten tragen, ist das alte Neon verstummt. Neon schrie. Neon schrillte. Neon schmerzte. Gelb, Grün, Blau, Orange, Pink – immer grell, immer laut. Neon war das Andere, das Künstliche. Ein Kind des frühen 20. Jahrhunderts, ein Rabauke, ein Krachmacher, der zunächst Freunde in der Werbebranche fand. Bier, Bars, Zigaretten, Neon machte alles mit, liebte verruchte Schaufenster, war das Ecstasy New Yorks, lange bevor es Ecstasy gab. Hielt den Times Square wach, hielt New York wach, erweckte mit optischer Dauerbeschallung die Illusion der niemals schlafenden Stadt. Doch Neon war nie nur in der Mad-Men-Welt zu Hause. Neon ging auch dahin, wo es dreckig war, wo es wehtat,…

Leichtigkeit.

Veröffentlicht in 29. Mai 2015

1505_bike

Gefahr ist relativ. Was für den einen der Schocker. Ist für andere wenige Menschen Alltag. Was Besonderes ist es immer. Hinter allem steckt viel Mühe, Übung und Arbeit. Und die eigenen Grenzen erkennen. Sonst gibt es auf die Fresse. Hier ein schönes Video mit Matt Reyes. Begeisternd die Leichtigkeit. Die spürbare Lebensfreude. Die Musik.

Toni Sailer, österreichische Skilegende, betete 1954 bei seinem Debüt auf der Lauberhornabfahrt: »Lieber Herrgott, wenn du mich gesund im Ziel ankommen lässt, werde ich nie mehr ein solches Rennen fahren.« Bei den Olympischen Winterspielen 1956 in Cortina d’Ampezzo gewann er drei Goldmedaillen im Slalom, im Riesenslalom und in der Abfahrt. Er zählt zu den erfolgreichsten Skirennläufern. Im Sommer 1958 gibt Sailer im Alter von 22 Jahren seinen Rücktritt vom Skisport bekannt. Über seinen Gottesglauben ist nichts bekannt.

nachtzug I

Veröffentlicht in 2. Mai 2015

Es war das Jahr 1997. Pokalfinale gegen Cottbus. Zwei Tore Giovanne Elber. Abschiedsgeschenk bevor er gen Aufrecht Berg am Laim zieht. Danach wurden die Haare blondiert. Auf lange Zeit. Mit Wasserstoffperoxid. Meine ich. Bin kein Chemiker. Und im Chemieunterricht habe ich mich so lala durchgemogelt. Schwache vier. Unter anderem wegen Wasserstoffperoxid und der Gefahr eines Anschlages wird gestern ein Radrennen in Frankfurt abgesagt, wie LKA-Präsidentin Sabine Thurau meldet. Welch ein Name in Radsportkreisen. Zufall? In wenigen Minuten düst mein Nachtzug durch Frankfurt. Zurück vom Ossiloop. Gekauft oder spricht man hier von Beschaffung von zwei Menschen (bleibe hier bei diesem Begriff) möglicherweise mit dem Ziel eines Terroranschlages. In einem Baumarkt. Danke Baumarkt für die Meldung an die Polizei. Was wäre gewesen wenn nicht drei Liter auf…

3 kg

Veröffentlicht in 30. März 2015

Verbessert sich die Leistung beim Radfahren mehr, wenn man ein drei Kilogramm leichteres Fahrrad kauft oder wenn man drei Kilogramm abspeckt? Passionierte Radfahrer sind häufig besessen von der Idee, dass ein leichteres Rad sie schneller macht. Da werden auch noch an den Bremsgriffen ein paar Gramm eingespart, indem man teure Karbonfasern verwendet. Im Radrennsport hat der Leichtbau-Wahn den Weltverband UCI veranlasst, ein Mindestgewicht von 6,8 Kilo festzulegen – ein grenzenloses Wettrüsten würde Sportler benachteiligen, die sich die neuesten Hightech-Räder nicht leisten können. Denn Gewicht zu reduzieren kostet Geld. Dem Freizeitsportler bieten sich da viele Möglichkeiten, sein Erspartes in Negativ-Kilos zu investieren. Alu statt Stahl, möglichst viel Kunststoff – drei Kilo weniger können so durchaus einen vierstelligen Betrag kosten. Wären ein paar Wochen Diät nicht…

Schnelle Mädchen

Veröffentlicht in 14. März 2015

1503_schnellem

Schnelle Mädchen glauben an das Fahrrad als ultimatives urbanes Fortbewegungsmittel.
Schnelle Mädchen lieben die Weltmeisterschaft im links um die Ecke fahren der Damen.

So steht es geschrieben auf der Website der schnellenmädchen.

Weltmeisterschaft im links um die Ecke fahren der Damen. Aha. Wow. What? Doch seht selbst diesen kleinen Film.

Eigentlich erstaunt mich nichts mehr wenn ich über den Einfaltsreichtum anderer Menschen nachdenke und diesen entdecken darf. Der Schwerpunkt liegt auf Reichtum und dürfen. OK. Die Eine oder der Andere stellt sich die Frage (auch laut): Braucht die Welt das wirklich? Nein. Ist Menschenzeit in diesem Fall wirklich sinnvoll genutzt? Nein. Menschen die das blöd finden sprechen hier gerne von Fällen. Ausgeübter Beruf unerheblich. Ich grüble und komme für mich zum fetten JA! In großen Buchstaben mit Ausrufezeichen – weil bedeutend.

Was ist passiert? Die »Besten« messen sich in einem Contest. Spaß. Anders sein – sich selbst. Eine gute Zeit haben. Lebensfreude pur.

Ach was schreibe ich hier für einen Mist in dem bescheidenen Versuch etwas zu beschreiben was keiner Erklärung bedarf. Be inspired.

Hallo schnellemädchen. Ich behalte euch im Blick. Ich werde mir von eurer Freude hie und da eine Scheibe abschneiden.

Be yourself. Stay rad.*

* Meint (auch): radical = cool/good

vimeo_95