Pokalfinale. Der Traum des Fußballfans. Langer Weg nötig. Auch Glück bei der Auslosung. Neue Saison. Alles beginnt neu. Runde 1: BFC Dynamo. Gewonnen. Zweite Runde: Auswärts in Freiburg. Machbar. Historisch gewachsen können diese unseren VfB Stuttgart zwar nicht leiden. Ich finde den SC Freiburg nett – mehr nicht. Mit dem nachwievor sehr fragwürdigen inbrünstigen Absingen des Badener-Liedes bekommen die Freiburg-Fans einen ersten emotionalen Rausch – vielleicht mehr. Aber wenn es sie glücklich macht. So angesiedelt zwischen Toleranz und Gleichgültigkeit. Auf jeden Fall fährt man nach Freiburg um zu gewinnen. Das ist nicht respektlos gemeint. Aber mit dem Herz in der Hand und dem vielfach besungenen »Kämpfen & Siegen« ist das eine durchaus lösbare Aufgabe. Kein Übergegner. Vor allem wenn sich die möglichen Saisonhöhepunkte auf die Bundesligaspiele reduzieren.

Traumtag. Sonne. Biergarten. T-Shirt-Wetter bis in den späten Abendstunden. Vorfreude auf einen Pokalfight.
Und dann sowas. Ball-hin-und-her-Geschiebe. Nicht lust-, sondern harmlos. Halbpässe aus dem Halbfeld. Ein Rück- und Fehlpassfestival ohne Zug zum Tor. Zum Heulen. Die Kampfeslust, die Gier zum Siegen bleibt auf der Playstation im Mannschaftsbus zurück oder sonst wo. Business as usual anstatt Leidenschaft. Der SC Freiburg gewinnt und rückt ins Achtelfinale – nicht weil sie unbedingt besser waren. Auch nicht leidenschaftlicher. Einzig – so dumpf das klingt: Die Freiburger schießen zwei Tore. Stuttgart nur eines. Aus. Abpfiff. Klang- und sanglos. Spiel verschenkt. Und Sekunden nach dem Abfiff tauschen die ersten Spieler die Trikots. Business as usual halt.
Was bleibt? Ein schöner Tag. Freunde getroffen. Vorfreude. Enttäuschung. Das Fan-Cap das in Paris EST landet und der durchsingende Stuttgart-Fan auf der kurzweiligen Busheimfahrt. Ein Tag wie das Leben. Super schön – schön und halt mal weniger toll. Alles in knapp 14 Stunden.

Und: Heute NEIN – erst morgen wieder JAAAA der Vau Eff Bee!