Ich erinnere mich nicht an die letzte Kolonnenfahrt. Gestern war es soweit. Wieder. Militär auf der Autobahn. Camouflage-Fahrzeuge. Überraschend, weil selten. Drei Soldat:innen mit dem Kopf außerhalb des Fahrzeuges. Behelmt. Es waren keine Panzer, aber ähnlich. Den korrekten militärischen Begriff kenne ich nicht. Festinstallierte Schießgeräte meine ich erkannt zu haben. Andere kennen sicherlich die genaue Bezeichnung. Ich hatte in jungen Jahren nicht mal ein Kartenspiel-Quartett mit militärischen Karten. Also null Wissen und Kompetenz, das man dadurch spielerisch erlangte. Der Leopard war gut oder so – also die mächtigste Karte, die alles abräumt. Manchmal mit einem einzigen Schwachpunkt ausgestattet, der es erlaubt die Karte zu schlagen. Gab und gibt(?) es auch mit Autos und Motorbooten. Wir verglichen und haben gestochen. Jubel und Niederlage liegen nahe beieinander. Dann wurde neu gemischt und verteilt.
Die Kolonnen: mir fremd und erinnert mich streng an die aktuellen politischen Diskussionen. Mit Unbehagen.
Ich meine mich zu erinnern an meine Fahrstunden, dass es den Führerschein kostet – zumindest in der Prüfung – wenn man zwischen diese mit dem eigenen Fahrzeug fährt. Heute: es waren Autos, auch ein Bus dazwischen. Vielleicht wird das heute lockerer gesehen. Ich meine, dass das Führungs- und das Schlussfahrzeug mit speziellen Wimpeln gekennzeichnet ist. Die Farben sind mir unbekannt, was wiederum meinen Führerschein in Frage stellt. Im Zweifelsfall, so meine Erfahrung, einfach nicht dazwischenfunken. Defensiv. Wie das Militär ja angeblich auch so ist. Rüstungsfirmen nennen sich Verteidigungsindustrie. Und es wird viel, sehr viel Geld zur Verfügung gestellt auf Kosten der jungen Generation. Es ist ja eure Zukunft. Euer Leben. Eure Sicherheit, vermag man zu denken. Mir wird es schon noch reichen. ALTER – was ein Denken.
Mir wird Bange, wenn Börsenkurse von den vermeintlichen Firmen explodieren. Aus »Bürgergeldern« finanzierte Dividenden. Umschichtungen. Und es ist wirtschaftlich logisch, dass andere Industriezweige ebenfalls einen Teil des zu verteilenden Kuchens abgreifen wollen.
Ist Schwerter zu Pflugscharen gescheitert? Ich weiß es nicht. Fakt ist, dass die Karten neu gemischt und verteilt wird. Dass die dicken fetten vermeintlichen Gewinnerkarten ausgespielt werden in der Hoffnung zu stechen.

Vielleicht falsches Denken. Beim NATO-Doppelbeschluss vor vielen Jahren lag ich wohl falsch. Ob diese Strategie des Aufrüsten und der Abschreckung tatsächlich zur Friedenssicherung diente, als die dicke Gewinnerkarte des Friedens. Möglich. Möglicherweise auch nicht. Wieviel Geld damals im Spiel war – keine Ahnung. Es ging damals nicht um die Finanzierung, sondern nur um das »dass überhaupt«. Geld schien vorhanden.

Irgendwie fühle ich mich an diese Zeit erinnert durch die Begegnung auf der Autobahn. Es ist ein mulmiges Gefühl das bleibt.