Die morgendliche S-Bahn-Fahrt nutze ich gerne um schnell ein paar Gedanken zu Papier zu bringen. Pscht. Ist ein Geheimnis. Man sagt das-Papier-zu bringen immer noch. Obwohl zwei Daumen über die Tastatur des Tablets fliegen. Diese ist auf ruhig eingestellt. Bloß keine Geräusche. Nur nicht auffallen. Wie im Theater oder in der Bibliothek.
In aller Regel ist während der Fahrt Totenstille. Maximal leises murmeln, rascheln der Zeitung (wird weniger) und Schläfrigkeit. Auch zu Mittagszeit. Selten aufgedreht. Außer Schüler in jungen Jahren. Weshalb erfahrene S-Bahn-Fahrer diese Verbindungen gerne meiden. Und am frühen Abend lärmende Senioren. Die ihren Wanderausflug in einer Besenwirtschaft enden lassen und diese Ausgelassenheit mit in das öffentliche Verkehrsmittel bringen. Für mich ist das die CDU-on-Tour. Weil es vermutlich stimmt. Weil ich mich doch über deren Lebensfreude mitfreuen kann. Ist mein gönn-dir-Modus. Und weil es für mich keine Wahl ist. Nicht mal eine Alternative.
Sonst eher Stille. Was mich folgende These vermuten lässt: Über die kleine Löcher an der Decke wird Beruhigungsmittel der Raumluft (falls es diese gibt) beigemischt. Ein chemischer Vorgang. Was natürlich rechtlich nicht in Ordnung ist. Aber nachvollziehbar. Ruhig stellen. Folgender Ablauf ist Normalität: Schiebetürknopf drücken. Türe auf. Sitzplatz. Gähnen. Verhaltensmuster bekannt?
Eigentlich will ich zu Hồ Chí Minh (Aussprache: [hò̤wcǐmɪɲ̩] was niederschreiben. Jahrelang nichts von ihm gehört. Keine Berührungspunkte. Dann wäre es beim PubQuiz in Fragerunde 2 die richtige Antwort gewesen. Natürlich nicht gewusst. Ist oft. Du überlegst. Keinen Plan. Die richtige Antwort lautet »Hồ Chí Minh«. Wie Schuppen von den Augen.
Hồ Chí Minh war ein vietnamesischer Revolutionär und Politiker, Premierminister (1945–1955) und Präsident (1945–1969) der Demokratischen Republik Vietnam. Zusammen mit Mao Zedong und dem argentinisch-kubanischen Revolutionär Che Guevara gilt er bis heute als einer der bedeutendsten Praktiker des modernen Guerillakampfes. Die US-Zeitschrift Time zählte ihn 1998 zu den 100 einflussreichsten Menschen des 20. Jahrhunderts.
Ah jetzt ja.
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