
»Onkel Mond, Cousine Mars und die tausend Sterntrabanten«, singt der deutsche Musiker Markus in seinem Lied »Kleine Taschenlampe brenn… « Und weiter »…schreib „ich lieb dich“ in den Himmel, oh, dann weiß ich es genau, keine Macht kann uns mehr trennen.« 1983. Neue Deutsche Welle. Wahnsinn. 30 Jahre her!
Taschenlampe. Könnte ich auch mal eine gebrauchen. Ab geht die Suche. Kann ja nicht so schwer sein. Hell und schick soll sie sein. Zauberwort: LED. Deutsche Ingenieurskunst, statt Plastik aus Fernost.
Meine Wahl fällt auf die Lupine Piko TL MiniMax. Ein Gigant. Kleine, feine edle Marke. Wunderschön. CNC-gefrästes Aluminium. Große Kunst an kleiner Lampe. Verpackung abgeschaut, besser angelehnt an Apple. Sehr schick. Wie gewünscht. Roter Glanz. Helles LED-Licht. 1200 Lumen. 145 Gramm. 339 €.
Wie bitte? Ja! 339 Euren. Versandkosten gratis. Schluck. Eine Lampe für die Ewigkeit. Trotzdem – ich freue mich. Was besonderes. Darf schon mal sein.
Dann das Erwachen. Ein Ungetüm. Was liegt denn da neben der Schönheit? Häßlich. Schwarz. Monströs. »Einen wunderschönen guten Tag. Ich bin der CHARGER!« werde ich quasi lieblos ANGEBRÜLLT. Oops! Der Charger sprich Auflader. So was von billig. Passt überhaupt nicht zu der filigranen Lampe. Ob das mit dem Untertitel »MiniMax« gemeint ist.
Und noch schlimmer…. es geht nicht. Kein Ladevorgang. Man muss das Plastikmonstrum immer mit der Hand in die Steckdose drücken. Ggf. mit dem Fuß, dann hat man die Hände frei und kann währenddessen die Ladezeit nutzen um Zeitung zu lesen, zu schlafen oder ähnliches. So gewollt?
Und Markus singt weiter: »Ein Telefon das ha´m wir leider nicht, doch du schreibst mit dem Taschenlampenlicht.« Was Markus nicht wusste, sonst gäbe es das Lied vielleicht in dieser Lyrik nicht: 1983 kam das erste Mobiltelefon (Motorola DynaTAC8000X, Wert: 7.120 €) auf den Markt. Und übrigens auch 1983: Der Hamburger Sportverein wird aufgrund des besseren Torverhältnisses Deutscher Fußballmeister. Lange her.
Die Lupine Piko TL MiniMax ging derweil versandkostenfrei zurück. Lupine. Setzen Sechs!

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