Beiträge aus der Kategorie “Gedankenstein

um nichts und wieder nichts

Veröffentlicht in 27. Februar 2016

Sei unter den Menschen ein Zeichen brüderlicher Liebe und Freude. Öffne dich allem Menschlichen, und du wirst sehen, wie jeder Wunsch nach Flucht aus dieser Welt vergeht. Sei in deiner Zeit gegenwärtig, passe dich den Bedingungen des Augenblicks an. Liebe deinen Nächsten, wie immer auch sein religiöses oder ideologisches Bekenntnis ist. Entsetze dich nie über die Spaltung der Christenheit, die so leicht Nächstenliebe predigt, aber trotzdem getrennt bleibt. Glaube an die Macht Christi in dir, auch wenn du sie nicht fühlbar spürst. Es gibt Augenblicke, wo die Stille Gottes in seiner Schöpfung den Höhepunkt erreicht. In der Einsamkeit der Abgeschiedenheit erneuert uns das innige Zusammentreffen mit Christus. Es ist also notwendig, Zeit für solche Augenblicke zu haben. Um verfügbar zu sein, musst du dich…

Gutmenschen

Veröffentlicht in 14. Januar 2016

Seid vorgestern haben wir es schriftlich, Gutmensch ist zum Unwort des Jahres 2015 geworden. In der Begründung der Jury heißt es: »Als ›Gutmenschen‹ wurden 2015 insbesondere auch diejenigen beschimpft, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren oder die sich gegen Angriffe auf Flüchtlingsheime stellen. … Mit dem Vorwurf ›Gutmensch‹, ›Gutbürger‹ oder ›Gutmenschentum‹ werden Toleranz und Hilfsbereitschaft pauschal als naiv, dumm und weltfremd, als Helfersyndrom oder moralischer Imperialismus diffamiert.« Dieses verächtliche Reden über Gutmenschen haben aber nicht die Pegida-Leute erfunden. Mir geht es schon lange auf den Keks, dass dieses Wort im abwertenden Sinn gebraucht wird. Vor Pegida waren es vor allem die Neoliberalen, die das Wort Gutmensch als Schimpfwort benutzten. Zu Zeiten Goethes, als noch Lebensmaximen Mode waren wie »Edel sei der Mensch, hilfreich…

20*C+M+B*16

Veröffentlicht in 6. Januar 2016

Ich stehe für Suchen. Caspar. Melchior. Balthasar. Die Weisen aus dem Morgenland, aus dem Bereich des heutigen Iran und Irak, sind Sterndeuter. Bei ihnen sammelte sich die reiche Tradition der Wissenschaft des alten Orients: Mathematik, Astronomie, priesterliche Weisheit. Die Elite des Morgenlandes macht sich auf den Weg gen Westen. Sie haben eine seltene Sternenkonstellation gesehen, die sie neugierig macht. Jupiter und Saturn standen im Sternbild der Fische so nah beieinander, wie es in ihren Aufzeichnungen noch nie dagewesen war. Der Jupiter galt als der Königsstern. Saturn war der Stern der Juden und das Sternbild der Fische stand für das südliche Syrien, das heutige Israel. Da war es nicht schwer für sie, gewissermaßen eins und eins zusammenzuzählen und einen König der Juden in Israel zu…

Tante Hilde

Veröffentlicht in 30. November 2015

Ich mag Weihnachten und ich mag blinkende Lichterketten. Ich mag Stechpalmenzweige mit roten Beeren, Sternenreigen an Fensterscheiben, ich mag glitzernd-leuchtende Fußgängerzonen, auch wenn ich weiß, dass das ökologisch bedenklich ist. Von Zimtgeruch und Orangen kann ich nicht genug kriegen und jedes Jahr wieder stelle ich mich unter einen Mistelzweig. Einen Tannenbaum will ich und der soll nicht nur mit drögem Stroh geschmückt sein. Ich will englische Weihnachtslieder, weil die so heiter klingen, ich will Gold, ich will Silber, und wenn es nur angemaltes Blech ist. Ich will einen Blick in den Festsaal werfen. Ich will glauben: Heute ist alles gut, auch wenn nicht alles gut ist. Ich will einen Vorgeschmack aufs große Ganze. Sehen, wie es wäre, wenn Frieden wäre und Glück und Schönheit…

Auf dem Weg zu Gott

Veröffentlicht in 9. November 2015

Um dahin zu kommen, alles zu schmecken, suche in nichts Geschmack. Um dahin zu gelangen, alles zu wissen, suche in nichts etwas zu wissen. Um dahin zu kommen, alles zu besitzen, suche in nichts etwas zu besitzen. Um dahin zu kommen, alles zu sein, suche in nichts etwas zu sein. Um zu erlangen, was du nicht schmeckst, geh wo du nichts schmeckst. Um zu erlangen, was du nicht weißt, geh wo du nichts weißt. Um zu besitzen, was du nicht besitzt, geh wo du nichts besitzt. Um zu erlangen, was du nicht bist, geh wo du nicht(s) bist. Sowie du bei etwas verweilst, gehst du nicht mehr zum Alles. Um in allem zum Alles zu kommen, ist im Alles alles zu lassen. Und wenn…

Wunderbar – nicht perfekt

Veröffentlicht in 27. September 2015

Als Gott Himmel und Erde erschaffen hat, Sonne und Mond und alle Sterne, Meere und Berge, Pflanzen und Tiere und ganz zum Schluss auch noch den Menschen gemacht hat, da sieht er sich alles an.

Und sagt: „das ist sehr gut“. So steht das am Anfang in der Bibel.

An einer anderen Stelle der Bibel steht, wie einer betet und Gott dankt.

Weil das alles so wunderbar ist:  Morgenröte und Sternenhimmel, die Augen der Kinder und die knittrigen Lachfalten der Alten, Vogelgezwitscher und Meereswellen und unsre Hände und Füße, Nasen und Nieren und vor allem unsre Herzen und Seelen.

Du und ich: wunderbar!

Gott sagt: sehr gut! Aber Gott sagt nicht: perfekt. Das ist ein großer Unterschied.

Textquelle: unbekannt