Ich sitze im ICE auf der der Fahrt nach Stuttgart. Hauptbahnhof Erfurt. Früh da. Gut so. Mega froh dass ich da bin. Einen Happen essen. Kaffee und Kuchen. 2 Kugeln Eis. Ein ganz spezieller Tag wie gefühlt alles auf dieser Reise. 87 km 5 Stunden Fahrzeit. Regentatsächlichkeit, 98%. Von diesen wiederum waren 50% starke Regen. 40% normaler Regen. 10% getröpfelt. Eigene Wahrnehmung.

An das Brennen in den Augen gewöhnst du dich beziehungsweise ist mal da mal nicht da. Meine Finger, runzelig wie nach einem Dauerbad. Es ist nicht kalt. Es ist windstill. Yeah. Let‘s go. Setze mit ein Zwischenziel. Ab da fahre ich ggf. mit dem Zug. Was ich nicht machen werde. Ankommen zählt. Es fällt mir nicht leicht. Es ist ok. Kurz vor Erfurt ein See, bei Sonne hier kurz reinhüpfen. Heute nicht. Angekommen. Das gaaaanz langsame umziehen von nass zu trocken ist eine Wohltat. Versteckt bei den Schließfächern. Meine Ausrüstung nahezu perfekt. Regendichte Fahrradtaschen. Eine als Rucksack tragbar. Gepäckträger muss ich mir was überlegen. Im Wiegetritt kommen sich Tasche und Speichen in die Quere. Auf dem Uphill zum Brocken geschuldert. Danke Rücken. Brav. Fast alles doppelt verpackt. Innen Ordnung (wirklich) mit System und nochmals wasserdicht. Ganz schön schlau.
Im Hintergrund das Lied der Autobahn. Dieses permanente Rauschen. Ich liebe Ruhe. Wenn sie manchmal auch gespenstisch scheint. Ich habe gut geschlafen. Fühle mich etwas schmuddelig so duschen nach einer Radfahrt hat schon was. Ist ein angenehmeres aufwachen. Ich zelte auch gerne und nicht umsonst über den Brocken gewuchtet. Meine Hände schreie nach Seife. Jede Schwäbin, jeder Schwabe weiß was mit »bäpped« gemeint ist. Bäpped sen se.

Der Regen des Gewitter heute Nacht hat einen Nebel hinterlassen. Jetzt einen Kaffee. Nicht aus Sucht oder verlangen, sondern weil das ein gewohnter Tages Anfang ist. Love it. Hab einen kleinen Kocher dabei. Zu faul. Ich verlasse mich einfach darauf, dass bald ein Bäcker kommt. Zusammenpacken. In die Gänge kommen ist ein nicht unerheblicher Teil des Reisens. Übrigens mein Nachtlager: Heringen/Helme. Stadtrechte. 4474 Einwohner. Der SV Grünweiß Uthleben e.V. ein Sportverein hat 2 Mitglieder im Gemeinderat. UND: einen REWE-Markt mit Bäcker. Was willst du mehr – ok vielleicht eine Brise Sonne. Die gibt es heute nicht.

Ich fahre los. Etappe BSEF.2 (Strava). Wetter siehe oben. Es wird, ist und war beschissen. Du zählst die Meter auf dem Navi. Das Touchdisplay und die Regentropfen spielen ein Spiel. Die Strecke, die Radwege vorzüglich. Wenig Verkehr auf den Straßen. Dazu Super-Radwege. Passt irgendwie auch nicht. Das Gewitter hat seine Spuren hinterlassen. Schnecken machen sich auf Wanderschaft. Der Regen tut der Natur gut. Keine Frage. Dem Achim nicht. Hinundwieder – vorallem in Ortschaften roubaix-ähnliche Pavets. Kopfsteinpflaster. Erinnerungen an alte Ostzeiten. Irgendwie nehmen sie es hin. Die Menschen. Mehr FCK AFD und NO NAZIS als andere Äußerungen. Einmal lese ich einen Banner Absurdistan. Ich konzentriere mich auf die Strecke. Kein Sturz. Keine Panne. Bitte! Wenn nur schon im ICE in die Heimat sitzen würde.

Ende.
Streckenverlauf siehe STRAVA. HHBS und BSEF.
