Eröffnung Heilig Abend bei Schiller

Es ist dunkel.
Die Welt schweigt.
Kälte kriecht durch die Straßen,
als hätte sie das Recht gepachtet, alles zu ersticken,
was einmal warm war.

Stille Nacht.
Heilige Nacht.
Nicht auf einem Thron,
nicht mit einer Krone aus Gold,
sondern auf Stroh, in einer Krippe,
zwischen Atemzügen von Tieren und Menschen,
die nichts hatten –
außer Hoffnung.

Christ ist geboren.
Ein Satz, so klein,
»Ich bin da.«

Weihnachten.
Nicht perfekt,
nicht glänzend wie die Kugeln am Baum,
sondern echt.
Eine Umarmung, die bleibt.
Ein Stern, der führt.
Ein Versprechen:
»Ich bin da.«

Wie Schiller einst schrieb:
»Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei,
und würd‘ er in Ketten geboren.«
Das Licht der Weihnacht ist kein Besitz,
es ist ein Ruf und flüstert uns zu:
»Ich bin da.«