Ich gehe kurz vors Haus. Lage checken. Meine Straße unberührt. Ein zarter flockiger Hauch von Schnee, nicht wie Puderzucker eher wie Parmesan auf den Spaghetti, bedeckt das ansonsten Grau der Straße. Bei Spaghetti ist Ein- und Mehrzahl gleich.
Ich bin kurz davor mein Rad zu schnappen und ein paar Runden zu drehen. Wenn auch kleine. Geht nicht. Selbst kleine und wenige Minuten nicht. Ich sollte öfters diese Minutenrunden machen. Radfahren. Nicht allein ausgelegt um eine längere Zeit unterwegs zu sein. Minuten. Einfach nur ein paar. Ist relativ.
Draußen. Es ist kalt. Nicht unangenehm.
Keine Stille – trotz der frühen Zeit an einem Sonntag. Ein Flugzeug unsicht- aber hörbar. Wie ein Rauschen. Nicht unangenehm.
Ich setzte meine ersten Schritte auf den Asphalt. Erzeuge Spuren. Taste mich heran ob ich genügend Halt finde. Ob der Gummi meiner Schuhsohle Halt gibt. Provoziere ein leichtes Rutschen. Immer mit dem rechten Fuß. Mit dem ich mich beim Weitsprung vom Boden abdrücke. Kräftig. Um zu fliegen. Oder doch links? Um Abschätzen zu können was wäre wenn. Ein Sicherheitsdenken – ähnlicher der Piloten des Flugzeugs beim Startcheck. Wenn die Protokolle abgearbeitet werden. Schalter umgelegt werden. Der technische Zustand des Fluggerätes simuliert wird. Für in Ordnung befinden, dann mit dem »Cabin Crew, prepare for takeoff!« den weiteren Weg auslösen.
Nur kurz. Dann wieder hinein wo ein Kaffee und die Wärme des Holzofens warten. Meine Finger fliegen über die Tastatur. Draußen schneit es. Es ist Dezember. Nicht mehr üblich. Durchaus gewollt.
Die Minutenrunde. Ja – damit werde ich beginnen.