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Sommerabend. Mittwoch. Feinste Unterhaltung. Mittendrin die Aussage eines Freundes, er habe keinen Bezug zur Kirche. Ausgetreten. Irgendwann der Satz »Einzig Celtic Glasgow könnte ein Grund für Kirche sein«. Wir sind mitten in der Fußballeuropameisterschaft. Wobei Fußball immer ein Thema ist. Jeden Mittwoch. Kirche manchmal auch.
Aber warum? Was ist der Auftrag jenseits von Diakonie und Kindergarten?

Der Welt deutlich zu machen, dass die Klugheit des Menschen Gott nicht ergreifen kann. »Denn obwohl sich seine Weisheit in der ganzen Schöpfung zeigt, hat ihn die Welt mit ihrer Weisheit nicht erkannt.« Je mehr wir uns also an Gottes Wort halten, desto provokativer wird unser Auftreten sein. Denn uns wird zugemutet, dieser Weisheit Gottes in und mit unserem Leben in Wort und Tat Ausdruck zu verleihen. Und das kann dann schon mal reichlich irritierend wirken, wenn wir z.B. davon reden, den Feind zu lieben oder Kirchen räumen, um Flüchtlingen ein Dach über den Kopf zu bieten. Unser Reden und Handeln soll – nein: muss – sich also schon unterscheiden von dem, was um uns herum zu hören und zu sehen ist. Das Leben und der Tod sind nicht alternativlos! Deshalb ist es so wichtig, über das Kreuz hinauszugehen und den Ostermorgen in den Blick zu nehmen. Würden wir im Diesseits der frohen Botschaft bleiben, verkümmerten wir als Kirche zu einem Dienstleistungsunternehmen und Sinnstiftungsinstitut neben vielen anderen – und drohten damit in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.

»Wir jedoch verkünden Christus, den gekreuzigten Messias.« Unser Antrieb die Botschaft vom Kreuz – eine geradezu absurde Geschichte, die sich mit menschlichem Verstand kaum ergründen lässt. Die Liebe Gottes zu den Menschen, die sich darin offenbart, wurde und wird darum immer noch von vielen als Zeichen der Schwäche ausgelegt. Kirche ist etwas für Softies, für Pazifisten, für Ökos und Fremdenversteher … Doch diese Schwäche ist nur eine scheinbare. Denn das Kreuz offenbart gerade dann Gottes Solidarität mit den Menschen, wenn wir selbst die Erfahrung des Scheiterns machen, am Ende unserer unserer Kräfte sind, sterben … Und sie verspricht eben nicht nur Mitleid, sondern durch das Leiden hindurch auch Rettung. Nur darum kann Paulus am Ende auch sagen: »Denn hinter dem scheinbar so widersinnigen Handeln Gottes steht eine Weisheit, die alle menschliche Weisheit übertrifft«

Denn auch des Menschen Stärke ist nur eine scheinbare. Ja, wir fliegen zum Mond und in Kürze wohl auch zum Mars, wir ergründen den Aufbau der menschlichen DNA und bauen die Natur nach, wir erforschen die Welt bis ins kleinste Detail und entdecken immer wieder Neues, das uns zum nächsten Entwicklungsschritt anspornt. Aber in den grundsätzlichen Fragen und an den elementaren Stationen unseres Lebens können wir nicht rütteln. Wir mögen den Tod hinauszögern, aber irgendwann kommt er doch. Wir mögen unser Leistungsvermögen erhöhen, aber irgendwann fallen wir auch. Wir mögen komplizierte Sachverhalte durchschauen, aber die Frage nach dem Warum können wir nicht beantworten. So könnte Paulus auch heute noch fragen: »Wie steht es denn mit ihnen, den Klugen, den Gebildeten, den Vordenkern unserer Welt? Hat Gott die Klugheit dieser Welt nicht als Torheit entlarvt?«
Quelle: ePistel

Celtic ist Herzblut. Das ist mehr als Leidenschaft. Deine Meinung?

Hier zum Nachlesen der Bibeltext aus dem Brief des Paulus an die Gemeinde von Korinth. Liest sich wie gerade geschrieben.
Mit der Botschaft vom Kreuz ist es nämlich so: In den Augen derer, die verloren gehen, ist sie etwas völlig Unsinniges; für uns aber, die wir gerettet werden, ist sie der Inbegriff von Gottes Kraft. Nicht umsonst heißt es in der Schrift:
»Die Klugen werde ich an ihrer Klugheit scheitern lassen;  die Weisheit derer, die als weise gelten, werde ich zunichte machen.«
Wie steht es denn mit ihnen, den Klugen, den Gebildeten, den Vordenkern unserer Welt? Hat Gott die Klugheit dieser Welt nicht als Torheit entlarvt? Denn obwohl sich seine Weisheit in der ganzen Schöpfung zeigt, hat ihn die Welt mit ihrer Weisheit nicht erkannt. Deshalb hat er beschlossen, eine scheinbar unsinnige Botschaft verkünden zu lassen, um die zu retten, die daran glauben.
Die Juden wollen Wunder sehen, die Griechen fordern kluge Argumente. Wir jedoch verkünden Christus, den gekreuzigten Messias. Für die Juden ist diese Botschaft eine Gotteslästerung und für die anderen Völker völliger Unsinn. Für die hingegen, die Gott berufen hat, Juden wie Nichtjuden, erweist sich Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn hinter dem scheinbar so widersinnigen Handeln Gottes steht eine Weisheit, die alle menschliche Weisheit übertrifft; Gottes vermeintliche Ohnmacht stellt alle menschliche Stärke in den Schatten.

Die Bibel: 1 Korinther 1,18-25