1410_strassenlaterne700

»Wenn Jesus auf dem elektrischen Stuhl gestorben wäre, würden wir uns dann einen elektrischen Stuhl um den Hals binden?«

Einer dieser Sätze mit denen Xavier Naidoo dieser Tage aufmerkt. Sich mit dem Haufen von Reichsbürgern und wem weiss ich noch alles trifft. Oder will. In bester Jesus-Nachfolge. Meint er. Das kundtut. Dem Gehör geschenkt wird.
OK. Es wurde den Christenmenschen angedeutet, dass Jesus irgendwann wiederkommen wird. Und es ranken sich Theorien dass… alles Theorien. Lassen wir das. Jesus kommt so unerwartet »wie in der Nacht der Dieb« und »zu einem Zeitpunkt, an dem ihr nicht damit rechnet.«
Aber ob uns Gott ausgerechnet den Xavier antut?
Xavier Naidoo hat sich vor Jahren schon mal – habe es im TV gesehen – als eine Art Messias ausgegeben. Mir schaudert heute noch davor. Es war die Zeit vor seinen ersten großen Erfolgen als Sänger. Vielleicht mag ich ihn deshalb nicht. Auch nicht sein Lied zum Sommermärchen 2006. Grausam. Er ist ein grauenhafter schwulstiger Message-Sänger, aber ein noch schlimmerer Jesus.
Das Kreuz als Götze zu bezeichnen. Mutig? Dumm? Durchgeknallt! Ist doch das Kreuz »das« Symbol des christlichen Glaubens. Die Kreuzestheologie eine der spannenden und interessanten Themen. Was schreibt der Theologe Moltmann dazu »Die friedvolle Zukunft bricht nicht zukünftig „von oben“ in die Welt ein, sondern entfaltet sich „von unten“ in der Geschichte durch gerechtfertigte Menschen (Rechtfertigung demnach als Prozess, der sich in der Gestaltung einer gerechten Welt niederschlägt).« Das als winzig kleine Ansage was hinter-unter-rechts-links-oberhalb dem Kreuz steckt. Was die Aufgaben von uns Menschen ist. Nicht Gottes. Dass damit ganz aktuell jedem kriegerischen Handeln im Namen jedweden Gottes widerspricht. Jede Grundlage entzieht. Wenn das nur mehr Menschen wüssten.

Zurück zu Naidoo. Im Grunde ist er weiter nichts als ein Spießer, den man nur zur Kenntnis nimmt, weil er eben auch singt. Setzen. Sechs!

Maranata – Unser Herr kommt.