Meine Zeit mit meinem Smartphone ist reichlich. Beruflich bedingt. Und zur Befriedigung von privater Neugier und zur Freude ein steter Begleiter.
Missen? Nein. Möchte ich nicht. Ich möchte mich keinen Regeln des Digital Detox unterwerfen. Und schon gar keinen Tipps. So nach dem Motto: Ein Löwe erklärt einer Kuh, wie die Kuh ihre Ernährung ändern kann, so mit weniger Kuhfleisch, mehr Gras und so.
WHAT? Wie fremdbestimmt bin ich eigentlich? Wer seid ihr? Social-Media-Monsters?

Nun, mein Konsum und mein Teilungsbedürfnis hält sich in Grenzen. Sicherlich höher als bei anderen Mitmenschen. Hoffentlich auch weniger. Aber – so meine Selbsteinschätzung – auf einer Höhe über dessen Latte ich noch springen kann. Gemeint ist die Hochsprunglatte, nicht die Macchiato. Schon immer. Mein Privatleben sowieso.

Das Schöne ist, alle können tun und lassen was Sie oder Er für richtig hält. Soweit ok. Menschen nennen das Freiheit und die Gedanken sind frei und so.
Weltverbesserung. Essenvorschläge. Reiseberichte. Solidarität. Auch mal abkotzen und Luft ablassen.
Es gibt kommerzielle Seite, die mit mir Infos zu meinen Vorlieben teilen. Das freut mich. Ich lese gerne Berichte über Bikepacking-Touren. Auch vom hintersten Kirgisistan. Wohl wissend, dass ich dieses Land niemals betreten werde. Oder Blogs über Fuß- und Football. Zum Teil zahle ich dafür. Ich fühle mich reicher, weil es für mich von Interesse ist.

Nur, hin und wieder (immer öfters?) schreiben Menschen, dass sie die Facebook-App gelöscht haben. Dass sie nichts vermissen. Hin und wieder reinschauen und die gewonnene Zeit anderweitig Nutzen.

Das in etwa so, wenn die sprudelnde Quelle sagt, dass sie ab jetzt leise sprudelt und/oder versiegt. Der Wasserfall keinen Bock zu fallen mehr hat. Oder eben der Löwe und das Rindvieh.
Wieso belehren uns ausgerechnet die Menschen, die vorher meinten jeden Mist mit uns teilen zu müssen. Zum Schluss noch einen Feuerwerk abschießen, wie abdrüssig ihnen doch die ganzen Posts und alles andere auch vorkommt. Auf zu neuen Ufern. Wie glücklich sie jetzt sind. Und Zeit im Überfluss.

überflüssig! LEUTE HEULT LEISE!

Ich freue mich weiter auf intelligente Posts und Geschichten. Über Blödsinn, der mich zum Schmunzeln und Lachen bringt und schöne Bilder (Insta ist eh viel schöner). Schenke mir Raum und Zeit. On- und Offline. Ich brauch, ich will das. Ob ich Löwe, Rindvieh oder ein auf dem Baum sitzend Eichelhäher bin, der fröhlich sein dchää-dchää oder ein piüü in die begrenzte Welt twittert – ist dann meine Sache.

Wer füttert eigentlich Facebook?