Raucherkneipe. Eintritt ab 18 Jahre. Kioske Kühlschränke mit Flaschenbier. Zapfanlage und fortlaufender LED-Lichterkette hinter der Theke. In grün und lila. In gelb und orange übergehend. Wiederholend. Verschafft Atmosphäre. Barhocker an der Theke. Zwei junge Männer im gehen. Im Gastbereich leuchten die LED’s in rot und sind in Bewegung. Nicht hektisch. Die Wanduhr steht auf 23:30.
Die Spielautomaten mit wechselnden Bildern. Wartend auf Gäste. Kommt wohl keiner mehr.
Am kleinen Tisch links eine Frau mittleren Alters und ein Mann. Sie scheinen über Belangloses zu reden, während ich diese Zeilen schreibe. Hin und wieder eine Zigarette ansteckend. Und dass das mit einer Frau für ihn schon passen müsste, höre ich beiläufig. Große Ansprüche habe er keine.
Ich würde jetzt für mein Leben gerne ein Buch lesen. Denke ich im Stillen.
Gestrandet. Der 22:38-Bus weg oder gar nicht war. Willkommen in der Provinz.
Also rüber in die Bar. Feierabend-Bier. »Die Zapfanlage ist defekt,« sagt die Dame hinter der Theke. Ist der Begriff »Bedienung« politisch korrekt, überlege ich kurz ohne ihn zu benutzen. »Cappuccino und eine Afri. Bitte.« Ich bezahle sofort.
Setze mich an einen der kleinen Tische. Dunkel. Nicht unangenehm. Beginne zu schreiben. 80er-Musik aus der Box. Gefühlt immer dieselben Songs.
Der Bus im Stundentakt. Ich verlasse rechtzeitig die Bar und höre »Wolf Alice, Bros«:
You tell me all the time
I got plans
Oh
Jump that 43
Klingt. Springe lieber nicht die 43. Wüsste nicht wie.
Die letzten Meter zu Fuß. Schritt für Schritt. Keine Menschenseele unterwegs. Genieße den Sternenhimmel. Mein Plan war ein anderer.