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Alles ruhig in der Schattenstraße. »Fuck the Lokführergewerkschaft…« Höre und lese ich gerade öfters. Geht nichts. In der Hoffnung, dass jede und jeder irgendwie dorthin gekommen ist wo man zwingend sein muss. Nicht einfach. Schwierig und anders, wenn gewohntes nicht mehr gewöhnlich ist.
Muss später nach Stuttgart. Unter Zeitdruck. Wenn Termine und Versprechungen sich jagen. Ist manchmal so. Das ist eher das größere Grundübel als… ja als der verpasste Zug. Die rote Ampel. Der Superstau.
Keine Ahnung wie ich gen Landeshauptstadt kommen soll. Das Zeitfenster ist ein kleines und das Automobil trotz allem keine Option. Dass nichts geht – wie aktuell auf der Schiene – ist in unserer Heimat tägliche Wirklichkeit. Um ruhig zu bleiben brauchst du Zeit. Und/Oder Nerven wie breite Nudeln, sagen wir Schwaben.

Trotz dem ganzen »Fuck the Lokführergewerkschaft…« Der Recht auf Streik ist ein Grundrecht. Punkt. Grauenvoll wie im Moment dieses Grundrecht mit Füßen getreten wird. Als ob Einkaufsnächte, Fußballspiele und Gedenkfeiern unsere großen gesellschaftlichen Probleme sind. Die Argumente beider Seiten sind völlig daneben.

Traurig, dass Menschen sich nicht einigen können. Traurig, dass es immer darum geht sein Gesicht nicht zu verlieren und nicht nur einer Sache zu dienen. Das ist die eigentliche Aufgabe. Aufgabe in doppelter Bedeutung. Traurig, dass sich die Politik & Industrie jahrelang mit einem Mindestlohn schwer tut. Traurig, dass Menschen mit einer 40h-Arbeitszeit nicht anständig leben können. Damit meine ich nicht in Saus und Braus. Einfach leben. Sich auch mal was leisten können.

Es gibt viele Menschen-Gruppen die zum Streik aufrufen könnten – vielleicht sollten. Es geht um den Wert von Arbeit. Werte – was für ein Wort.

Irgendwann werden beide Seiten sich lächelnd, cappuccino-nippend, schulterklopfend der Presse stellen und von guten Gesprächen sprechen. Einigkeit. Friede. Freude. Eierkuchen. Da bin ich mir sicher.
FICKT EUCH… Macht das bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Redet. Jetzt. Ihr habt Verspätung. Setzen. Sechs!