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Zwei Tage unterwegs sein – um ein Konzert zu besuchen. Schlichtweg toll…
Treffen sich zwei The-National-Alben. Sagt das jüngere: »Ich fühl mich so ungeliebt und missverstanden!« Sagt das ältere: «Warte ab, Deine Zeit wird kommen. Gut Ding will Weile haben. Ich weiß, wovon ich spreche.« So war das mit den bisherigen Studioalben der Band aus Brooklyn.
Von der breiten Masse nahezu unbemerkt überzeugen The National schon seit Jahren mit ihrer Mischung aus sanftem Indiepoprock und folkigen Düsterballaden. Es gehört zu den großen Ungerechtigkeiten der an sich durchschaubaren Musikwelt, dass sich Qualität und Einzigartigkeit nicht immer durchsetzen, ein glänzendes Album finanziell nicht angemessen honoriert wird, ein Meisterwerk abseits der 08/15-Massenware in den CD-Regalen verstaubt, die Radiostationen einen Künstler schlicht und ergreifend ignorieren, weil er ihnen von den großen Plattenfirmen nicht mit aller Gewalt in die Playlists diktiert wird. Das trifft – zumindest hierzulande – leider auf die famose US-Indierockband The National zu.
Gut so. Schon nicht totgenudelt. Und es bestätigt sich (ok, von ein paar Ausnahmen abgesehen) wer Radio hört hat, aufgehört Musik zu mögen. Die Idee des letzten Satzes ist geklaut aus »autoreverse« (Kai Thomas Geiger). Stimmt aber mehr und mehr. Je öfter ich darüber nachdenke.
Lesezeit. Da bietet sich das Reisen perfekt an. Und weite Wege sind schlichtweg toll. Heute um The National live zu erleben. Amsterdam. Heineken-Music-Hall. Ausverkauft. Wollte schon immer mal nach Amsterdam. Schön hier. Leider kaum Zeit. Mit dem Rad die Stadt zu erkunden wäre prima. Rad an Rad in der Stadt. Gefällt mir und bietet sich auch an. Ein süßlicher Duft liegt in den schmalen Gassen (um auch dieses zu erwähnen). Und es liegt Celtic-Luft in der Stadt. Einzigartig. Gestern abend ChampionsLeague. Ajax vs. Celtic (1:0). Sprich: Einen Tag zu spät um die grün-weiss-gestreiften Schotten zu sehen. Und deren verlebte Supporter. Ein paar sind noch übrig. Einzigartig. Aber es ist halt doch nicht alles planbar.
Wenigstens The National. Angeblich Barack Obamas Lieblingskapelle (weshalb sie ihn auch bei der US-Präsidentschaftskampagne 2008 unterstützten). Respekt Mr. President. Guten Geschmack. Meckern heute nicht erlaubt. Warum auch.

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