Nein – meine Mitmenschen bezeichnen mich nicht als pingelig. Nicht als »Korinthenkacker«. Und ich weiß sehr gut zu unterscheiden, dass nicht alles klappen kann und muss, mit dem was meine Ansprüche und/oder Erwartungen sind.
Und ich habe größten Respekt, was im Hintergrund organisiert, geplant und gemacht wird um eben dieses »es klappt« zu ermöglichen.

Gerade bin ich zur Bushaltestelle geschlendert. Hatte Zeit eingeplant. Sogar genügend. Vier Minuten. Sonst eher auf den letzten Drücker. Wohlgemut.

Den Bus habe ich trotzdem verpasst.

GRMPFL.

Zu spät kommen ist blöd. Selbst verschuldet. Wobei Schuld eine unpassende Bezeichnung ist. Ein Missgeschick ist mir geschehen. Passt besser.

Heute fährt mein Bus vier Minuten zu früh ab. Ich sehe ihn einfahren. OOPS. Renne die letzten Meter in der guten Hoffnung, dass… . Dann von hinten. Winke dem Bus mit beiden Armen hinterher, hoffend dass die beiden Bremslichter rot aufleuchten und ich doch noch Einlass finde.

Durchgestartet. Aus einer Erwartung wird ein kleiner Moment. Ganz klein. Die Enttäuschung.

Ich verpasse keinen ganz wichtigen Termin. Aber ich habe mich auf etwas gefreut. Zur Erfüllung eben dieser Freude, war es, eben diesen Bus zu bekommen um von A nach B zu kommen. Timing. Eine Alternative gibt es in diesem Moment nicht.

Schade.

Wenn ich diese Gedanken an die Beschwerdestelle sende, wird nichts passieren. Und an einem Montagmorgen möchte ich auch nicht, dass Jemand aus der Beschwerdestelle diese meine Zeilen lesen muss. Betonung: »MUSS«. Immer in der guten Hoffnung, dass Zeilen von Beschwerden tatsächlich gelesen werden. Zumindest wenn sachlich und nicht in beleidigender Form. Eine Google-Bewertung habe ich nicht gefunden. Vermutlich besser. Wenn das Volk tobt…

Ich verzichte auf dieses »Offizielle«. Und schreibe mit jetzt die Seele der Enttäuschung vom Leib, während meine Gedanken in sich kreisen.

Gestern hatte ich noch an anderer Stelle verlautet:

Wir machen nicht immer, was richtig ist, auch wenn wir wüssten, was richtig wäre. Aber vielleicht ist genau das auch ein Stück Freiheit.

Das gilt auch heute. Ich genieße diese Freiheit. Und das Leben, das oft anders kommt als man denkt. Was sind schon vier Minuten.