Heute früh bevor ich mich auf den Weg begab, bin ich aufgestanden (wie eigentlich jeden Morgen) um danach aufzustehen gegen Rassismus. Besser abgekniet.
Wie die Hertha. Keine Dame (vielleicht doch), sondern ein Fußballverein vor dem Heimspiel gegen Schalke. Die Hertha, die laut »taz« bisher eher nicht als politischer Verein, sondern eher als Kämpfer für mehr Parkraum in den Berliner Nobelbezirken aufgefallen ist. Böse Zungen behaupten ein cleverer Markenbildungs-Schachzug. Weltweite Presse. Lassen wir mal so stehen. Ich kann mit der Hertha eh nicht. Von daher…
Hintergrund des Protestes ist, dass in den Vereinigten Staaten zunächst schwarze Sportler beim Abspielen der Nationalhymne niederknieten, um gegen Diskriminierung und Polizeigewalt gegen Schwarze zu protestieren.
Hertha steht für Vielfalt, Toleranz, Verantwortung und Weltoffenheit heißt es in einer Erklärung des Vereins. WOW. Ich auch. Ich habe es in Facebook sofort geliked und geteilt.
Wie ich finde – eine gute Aktion. Aufstehen. Mal etwas laut sein. Etwas tun. Im Kleinen. Nicht ratlos den Kopf schütteln über die ach so böse Welt.
Während Vereine überwiegend die Fresse halten oder wie der Meinige eine politische Aussage in Photoshop weg retuschiert, zeigt die Hertha Flagge.
Das ist bewundernswert. Und wird von mir gelobt.
Ab heute bis zumindest dem Fest der Liebe (genannt Weihnachten) werde ich an jedem Tag zu irgendeiner Uhrzeit abknien. Gegen Rassismus. Und Bilder posten über die sogenannten sozialen Medien. Als stillen Reminder.
Da ich keinerlei Markenbotschaften verfolge, es mir ausschließlich um die Sache geht, nutze ich auch nicht den weitbekannten Hashtag TakeAKnee, sondern meinen eigenen #superseiterknietab.
Zwei Tage nach der Bundestagswahl, genau am 26.09.2017 um 20:51 stellte ich mich einer Challenge. Nun gehts los. Voll vor Vorfreude auf Weihnachten. Mit einem vollen Sack an Überraschungen.
Mit Tag(s) versehen: #superseiterknietab