Archiv für

Geld oder Grille

Veröffentlicht in 22. Februar 2015

Ein Indianer besucht einen weißen Mann. In einer Stadt zu sein, mit dem Lärm, den Autos und den vielen Menschen – all dies ist ungewohnt und verwirrend für ihn. Die beiden Männer gehen die Straße entlang, als der Indianer plötzlich stehen bleibt: „Hörst du auch, was ich höre?“ Der Freund horcht: „Alles, was ich höre, ist das Hupen der Autos und das Rattern der Omnibusse.“ „Ich höre ganz in der Nähe eine Grille zirpen.“ „Du musst dich täuschen. Hier gibt es keine Grillen. Und selbst wenn es eine gäbe, man würde sie bei dem Lärm nicht hören.“ Der Indianer geht ein paar Schritte weiter und bleibt vor einer Hauswand stehen. Wilder Wein rankt an der Mauer. Er schiebt die Blätter auseinander – und da…

Wahres Gesicht I

Veröffentlicht in 21. Februar 2015

Höchste Zeit. Zeig dein wahres Gesicht. Ehrlichkeit in der Werbung. Kein schön schön. Kein irgendwie mit »wir wollen doch alle eins sein« und so. Eingemacht. Eins will ich, nur mein Produkt vertickern. Art of Time zu sein. Heute nicht. Nicht Jedem und Jeder zu gefallen. Geliked zu werden. Doch: »Wer Jedermanns Freund sein will, wird schnell Jedermanns Dackel« hinterließ der Kluggeist und frühere Stuttgarter OB Manfred Rommel. In dieser Werbung perfekt umgesetzt. Erzählt wird die Geschichte derer, die auf der Strecke bleiben. Derer die vermeintlich kläglich scheitern und am Straßenrand zurückbleiben. Und derer – wer eigentlich? Die Auffallen wollen und doch anonym sind. Oder sehe ich hier irgendwelche Gesichter. In einer Zeit, in der sich die Automobilkonzerne eher auf Schmusekurs mit den aus ihrer…

Fasten 15

Veröffentlicht in 19. Februar 2015

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Ich werde fasten. Beziehungsweise… ich werde es versuchen. Aber auf eine andere Art. Auf meine Weise. Wie so vieles…  Anders als üblich. Was ist üblich? Menschen verzichten gerne. In der Fastenzeit. Das Wörtchen »gerne« hier in schwäbischer Doppeldeutigkeit. Verzicht meine ich nicht. Eben anders. Anders denken. Andere Ansätze. Meine Freunde und mein Gott mögen mir dabei behilflich und gnädig sein.

Kleine Anleitung dazu:

Sich unterbrechen
im alltäglichen Einerlei,
eingespielte Gewohnheiten ablegen
wie einen verschlissenen Mantel. 
Aussteigen aus dem
»Das war schon immer so«,
alte Denkmuster überprüfen,
ob sie noch greifen.
Frei werden,
Neues einlassen
in Herz und Hirn.
Das Unmögliche für möglich halten
und dem Himmel die Türen öffnen.

Quelle: SpiritLetter