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vs. Augsburg LII #12

Veröffentlicht in 25. November 2014

Traumsonntag 1.Heimspiel Vorfreude Paulaner 39er Anpfiff Bemüht GelbRot Kienhöfer Glücklos Kopflos Handspiel Gegentor Abpfiff Achtzehnter Beifall Veh Fragezeichen 18 Worte. Wortkarg. Andere wissen mehr zu schreiben zu diesem Thema. Tun dass in so einer Genüge, dass ich des Lesens Unlust spüre auch zu schreiben. Deshalb hier ein leckeres Waffel Rezept. Man nehme: 250g Mehl, 125g Zucker, 1 Packung Vanillezucker, 125g Butter, 3 Eier, 250ml Milch, 1 Packung Backpulver, 1 Schuss Rum. Einfach nur alle Zutaten gut mithilfe eines Handrührgerätes mischen und in einem gefetteten Waffeleisen ausbacken. Bei diesem Rezept kommen ca. 10 Waffeln heraus, das Rezept kann natürlich beliebig vervielfacht werden! Viel Erfolg. Es wird.

Royal Flush

Veröffentlicht in 21. November 2014

Es gibt sie. Die Spiele des Lebens. Spiele, bei denen allein die Ansetzung dich in Verzückung versetzt. Der Royal Flush. Im Poker genannt mit einer Wahrscheinlichkeit von unter 0,0032 Prozent. Das ist wenig. Nicht die Spiele in einer Serie. Nicht wiederkehrend. Die Feiertage. Im Fußball – davon rede ich – mit einer Häufigkeit ähnlich einem Royal Flush. Dem Königsblatt. Bestmöglich. Spiele binnen Sekunden ausverkauft. Wenn überhaupt Karten in den freien Verkauf gelangen. Klingt seltsam. Auch das ist das Spiel. Schon alleine eine Karte zu ergattern nicht ganz einfach. Es sei denn du bist Very Important. Wer ist das schon? Mr. Super-Wichtig. Und will das sein. Viel wichtiger: Pflichtspiele. Es muss um was gehen. Freundschaftsspiele, Vorbereitung- und Benefiz- sind für‘n Arsch. Hier fehlt das Leben.…

loslegen

Veröffentlicht in 19. November 2014

Es war einmal ein Gaukler. Der zog von Ort zu Ort, tanzend und springend. Des unsteten Lebens müde, zog er sich eines Tages in ein Kloster zurück. Doch das Leben der Mönche blieb ihm fremd. Er wusste kein Gebet zu sprechen und Psalmen konnte er auch nicht singen. Er kam sich ziemlich fehl am Platze vor. Eines Tages, als die Glocke zum Gebet rief, flüchtete sich der Gaukler in eine abgelegene Kapelle. Kann ich nicht beten wie die Mönche, so will ich doch tun, was ich kann, sagte er und er fing an und tanzte mit Leib und Seele, um Gott zu loben. Ein Mönch war ihm heimlich gefolgt und hatte den Abt geholt. Dieser sah ihm zu und staunte. Als der Gaukler ihn entdeckte,…

40 Jahre Wahnsinn

Veröffentlicht in 18. November 2014

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Liederhalle Stuttgart. Schon lange nicht mehr da gewesen. Nicht wirklich vermisst. Es müssen Jahre her sein. Jahrzehnte. An ein Konzert kann ich mich erinnern. Heintje. Ja wirklich. Als kleiner Bub. Die Liederhalle. Eigentlich nicht meine bevorzugte Location. Zu viele Menschen. Fast ausverkauft an einem Sonntagabend. Was ich auch gleich bemängle als sich die Massen in der Lobby in freudiger Erwartung treffen. Friedlich. Mir unwohl. Diese Art von Vorfreude. Es wird toll. Wird es nicht? Auch nicht unbedingt der Personenkreis mit dem ich meine Freizeit teilen möchte. Vorurteile klar. Die anderen denken ähnlich. Über mich. Unauffällig. Oder nichts. In der Menschenmasse untergehend. Normalo halt.

Liederhalle. Schon der Namen etwas beonderes. Nicht Schleyer, Porsche oder eine ähnliche finanziell lukrative Namensgebung. Einfach Liederhalle. Reicht. Und gibt dieses gewisse etwas von Freiheit. Unbestimmtheit. Unbestechlichkeit. Unverwechselbar. Sauber. Wohlklingend. Ohne Hintergedanken.
Präzise der Hegelsaal. Ausgerechnet Hegel. Einen den ich eh bewundere. Württemberger – wie ich. In Stuttgart geboren – wie ich. Damit hat sich’s – unsere Gemeinsamkeiten. Philosoph. Quer- und Vordenker. Passend dazu Wecker. Konstantin. Philosoph. Quer- und Vordenker. Der Wecker, der mit dem unbeirrbaren Glauben, mit Musik und Dichtung der Welt allmählich das Gute einzubläuen, antritt. Der mit seinen Niederlagen lebt. Lebte. Als eine Art Vorbild, dies mit meinen mir gegebenen Gaben ihm gleich zu tun. Um der Sache des Guten willen. Wie sagt Wecker während des Konzerts so belanglos wichtig »Es geht ums tun und nicht ums siegen.« Was für ein Moment. Einzigartige Atmosphäre. Einmal das Klavier unverstärkt. Gänsehaut-Akustik. Zwischen Tränen, Genuß und Lachen. Zuhören. Nicht konsumierend. Das wäre zu billig. Berührt. Nicht immer Beifall gebend. Wie das Leben. Drei Stunden lang innerer Ausnahmezustand. Anders als sonst. Wir sehen uns wieder. Nicht den Wecker. Die Liederhalle.

vs. Werder LII #11

Veröffentlicht in 11. November 2014

Gerne wird dieser Tage dies Bild verschickt. Es passt ja auch. Schmunzelnd gestehe ich ein. Nett. Wie man landläufig sagt. Kinder laufen am 11. November in Erinnerung an den Heiligen Martin mit ihrer Laterne – hoffentlich nicht virtuell am heimischen Rechner – durch die Nacht und die Gassen. Wir »Weiss-Roten« mit der Laterne des Schlusslichts. Zum Jubeln nicht zumute. In eine traurige »Alles-Ist-Mist-Fußball-Depression« zu verfallen noch weniger. Momentaufnahme. Lieber jetzt – als am letzten Spieltag. Yeah. Durchhalteparolen. Immerhin ist Aufgabe einer Laterne zu leuchten. Wegweiser durch das Dunkel. Hoffentlich zu einem »Und-wir-sehen-einen-neuen-VfB«. Das ist das, was wir Fans uns wünschen. Menschen sagen dazu Perspektive. Nicht dass ich irgendwelche Willen abspreche. Es sind Kleinigkeiten die über Erfolg und Niederlage entscheiden. Wie auch in Bremen. Ist ja…

Wenn Ich

Veröffentlicht in 9. November 2014

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Es war einmal ein Mann, der schon immer davon geträumt hatte, Maler zu werden. Als kleiner Junge danach befragt, was er werden wolle, wenn er groß sei, antwortete er: »Ich will Maler werden« und dabei leuchteten seine Augen wie Sterne.

Nach der Schule machte er eine Lehre als Kaufmann, aber jedem, der fragte, erzählte er: »Nach dieser Lehre studiere ich Kunst und lerne, Bilder zu malen.« Und seine Augen strahlten.

Nach seiner Ausbildung wurde er übernommen und arbeitete Jahr für Jahr in derselben Frma. Immer am Jahresende sagte er feierlich: »Im nächsten Jahr fange ich zu malen an«, und seine Augen leuchteten wie früher.

Er wurde älter, schließlich Rentner und schließlich krank. »Wenn ich wieder gesund bin, werde ich Bilder malen«, sagte er sich. Doch die Kraft reichte nicht mehr, um seine Augen zum Leuchten zu bringen.

Auf seinem Grabstein stand unter seinem Namen: »Einer, der immer malen wollte und es nie getan hat«.

Quelle: Tanja Konnerth: Von einem, der Maler werden wollte.

 

 

Aufgabe

Veröffentlicht in 6. November 2014

Alles ruhig in der Schattenstraße. »Fuck the Lokführergewerkschaft…« Höre und lese ich gerade öfters. Geht nichts. In der Hoffnung, dass jede und jeder irgendwie dorthin gekommen ist wo man zwingend sein muss. Nicht einfach. Schwierig und anders, wenn gewohntes nicht mehr gewöhnlich ist. Muss später nach Stuttgart. Unter Zeitdruck. Wenn Termine und Versprechungen sich jagen. Ist manchmal so. Das ist eher das größere Grundübel als… ja als der verpasste Zug. Die rote Ampel. Der Superstau. Keine Ahnung wie ich gen Landeshauptstadt kommen soll. Das Zeitfenster ist ein kleines und das Automobil trotz allem keine Option. Dass nichts geht – wie aktuell auf der Schiene – ist in unserer Heimat tägliche Wirklichkeit. Um ruhig zu bleiben brauchst du Zeit. Und/Oder Nerven wie breite Nudeln, sagen wir Schwaben. Trotz…

vs. Wölfe LII #10

Veröffentlicht in 4. November 2014

Shit happens. Auch Spiele im Neckarstadion. Im eigenen Mittelpunkt der eigenen Welt eher der »Elfer-Battle« von Wichtigkeit. Location: Ein sonniger Sportplatz auf der Schwäbischen Alb. Jahresausflug. Modus. Lange diskutiert, angezweifelt, kritisiert. Die Vorschläge wurden je länger der Abend immer obskurer. Nur Anfänger planen solche Events langfristig. Da muss Dynamik rein. Dass wir schließlich nicht mit zusammengebundenen Beinen rückwärts gen Ball droschen ist der Umsichtigkeit Zweier zu verdanken. So wird es gemacht. Basta. Menschen nennen das Demokratie. Alle dürfen mitsprechen. Wenige bestimmen wie es gemacht wird. Alle sind zufrieden. Wir jedenfalls. Wir? Mumpitz 89. Die Zahl steht für das Gründungsjahr 1989. Wobei ins Leben gerufen der Wahrheit mehr entspricht als gegründet. Es waren seinerzeit Zwei die gesagt haben dass.

Wenn die ÄRZTE die beste Band der Welt sein wollen, sind wir, sprich Mumpitz 89 das beste Fußballteam der Welt. In aller Bescheidenheit. Freundschaft. Spaß am Spiel. An gemeinsamer Zeit. Wöchentlich. Immer mittwochs. Ein Vierteljahrhundert lang. Seltenheitswert. Fast in unveränderter Formation. Meist komplett. Oft einer Meinung. Am Ende immer für den Weltfrieden. Zwischenzeitlich bis auf Zwei im fußballerischen Vorruhestand. Notfalls immer bereit dem Ball nachzujagen. Auch klar: Nichts verlernt falls Tag x je kommen sollte.

Zurück zum Elfer-Battle. Jeder schießt auf jeden. Du bist Schütze und Torwart. Einfache Regel. Treffer zählen. Leicht verständlich. Kein Diskussionsbedarf.
Ich als Brillenträger mit Bedenken. Schießen völlig egal. Du triffst. Oder nicht. Trotzdem verwundert, dass der Ball meist seinen eigenen Weg nimmt. Gerne nicht den von mir gedacht erwünschten. Oben links geht unten rechts rein. Oder nicht. Oder vorbei. Anderen geht es genauso. Zum Glück. Eher »Die Angst des Torwarts vorm Elfmeter.« Wissend, dass dies ein sogenanntes geflügeltes Wort, sprich… ach lest es selber nach. Ich dafür übervorsichtig im Tor stehend (dabei war ich mal ein Guter) damit möglichst nichts passiert. Damit meine ich Ball in Fresse. Brille kaputt. Kenn ja die Schußgewalt und Treffbescheidenheit meiner Kameraden zu Genüge. Wenn sich dann noch sportlicher Ehrgeiz mit aktuellem fußballerischem Mißerfolg paart. Naja… jedenfalls überlebte meine Brille und ich die Elfer-Battle. Es war schööön.
Und: Sieger wurde übrigens GGT. Unser Mann mit dem bekanntlich und offiziell schwächsten vermessenen Schuss (Volksfest 2008. Ewger Dank für den schönsten Tag meines Lebens.). Seine späte aber verdiente Rache.
Und: Der mehrheitliche Lieblingsklub mit null zu vier untergeht.
Und: Ich meine Brille – eigentlich wohlbehütet – am Sonntag (also tags drauf) verlieren werde. So ist Leben. Intensiv. Pure. Manchmal scheisse.
Und: Gar nichts – wirklich gar nichts bedarf einer Änderung. Thanks God morgen ist Mittwoch.