Archiv für

tolerant intolerant

Veröffentlicht in 26. September 2013

Toleranz. Ein Wort das für mich nie wirklich ein Thema war. Ein Begriff, der etwas technisch rüberkommt. Holprig und gleichzeitig aalglatt. Tolerant – na klar. Wie etwas, das man politisch formuliert – aber vielleicht doch nicht lebt. Respekt, Achtung, Würde, Meinungsvielfalt – ja natürlich. Toleranz als Selbstverständlichkeit. Wo liegt das Problem? Aber ist nicht gerade das hinderlich: dass alle meinen, bereits tolerant zu sein? Dass niemand mehr darüber nachdenkt, an welchen Stellen sein Grad an Intoleranz eine echte Begegnung behindert? Selbst wenn unsere Sprache über die Jahre politisch korrekt geworden ist, sagt das wenig über unsere Überzeugungen. Und die steckt auch in einem blöden Grinsen oder einer verächtlichen Geste. Intoleranz versteckt sich in dem Gefühl, dass eben doch nicht alles ausgesprochen ist, was auch…

Verschenkt.

Veröffentlicht in 25. September 2013

Pokalfinale. Der Traum des Fußballfans. Langer Weg nötig. Auch Glück bei der Auslosung. Neue Saison. Alles beginnt neu. Runde 1: BFC Dynamo. Gewonnen. Zweite Runde: Auswärts in Freiburg. Machbar. Historisch gewachsen können diese unseren VfB Stuttgart zwar nicht leiden. Ich finde den SC Freiburg nett – mehr nicht. Mit dem nachwievor sehr fragwürdigen inbrünstigen Absingen des Badener-Liedes bekommen die Freiburg-Fans einen ersten emotionalen Rausch – vielleicht mehr. Aber wenn es sie glücklich macht. So angesiedelt zwischen Toleranz und Gleichgültigkeit. Auf jeden Fall fährt man nach Freiburg um zu gewinnen. Das ist nicht respektlos gemeint. Aber mit dem Herz in der Hand und dem vielfach besungenen »Kämpfen & Siegen« ist das eine durchaus lösbare Aufgabe. Kein Übergegner. Vor allem wenn sich die möglichen Saisonhöhepunkte auf die Bundesligaspiele reduzieren.

Traumtag. Sonne. Biergarten. T-Shirt-Wetter bis in den späten Abendstunden. Vorfreude auf einen Pokalfight.
Und dann sowas. Ball-hin-und-her-Geschiebe. Nicht lust-, sondern harmlos. Halbpässe aus dem Halbfeld. Ein Rück- und Fehlpassfestival ohne Zug zum Tor. Zum Heulen. Die Kampfeslust, die Gier zum Siegen bleibt auf der Playstation im Mannschaftsbus zurück oder sonst wo. Business as usual anstatt Leidenschaft. Der SC Freiburg gewinnt und rückt ins Achtelfinale – nicht weil sie unbedingt besser waren. Auch nicht leidenschaftlicher. Einzig – so dumpf das klingt: Die Freiburger schießen zwei Tore. Stuttgart nur eines. Aus. Abpfiff. Klang- und sanglos. Spiel verschenkt. Und Sekunden nach dem Abfiff tauschen die ersten Spieler die Trikots. Business as usual halt.
Was bleibt? Ein schöner Tag. Freunde getroffen. Vorfreude. Enttäuschung. Das Fan-Cap das in Paris EST landet und der durchsingende Stuttgart-Fan auf der kurzweiligen Busheimfahrt. Ein Tag wie das Leben. Super schön – schön und halt mal weniger toll. Alles in knapp 14 Stunden.

Und: Heute NEIN – erst morgen wieder JAAAA der Vau Eff Bee!

Die merkelsche Dimension

Veröffentlicht in 21. September 2013

Heute Endspurt. Morgen ist es also wieder soweit. Wahltag. Und was? In modernen, komplexen Gesellschaften ist die Vorstellung unrealistisch, sich mit einer Partei ganz identifizieren zu können. Für eine Wahlentscheidung muss es genügen, eine Partei zu finden, die die wichtigen politischen Fragen stellt und den richtigen Kompass für die Antworten hat: Wie überwinden wir die vielfältigen Formen der Diskriminierung in unserer Gesellschaft? Wie ist nachhaltiges Wirtschaften möglich? Wie sieht eine Politik der Gerechtigkeit aus, die mehr ist als eine Notreparatur der schlimmsten Ergebnisse des Marktversagens? Wie sähe ein Europa aus, das sich die demokratische Kontrolle ökonomischer Prozesse zur Aufgabe machte? Was tun wir angesichts globaler Armut? Ein kluger Kopf sagte unlängst: »Intelligenz, Wendigkeit und Machtgespür sind die Grundlage jeder politischen Karriere; doch wenn unter…

Frank Turner #1458

Veröffentlicht in 19. September 2013

März 2010. Frank Turner gibt sein erstes Konzert (822) in Stuttgart. Damals noch im kleinen Universum. Heute Konzert Nummer 1458. Eine Nummer größer. LKA in Stuttgart. Gut gefüllt. Frank wer?? Turner? Ein Allerwelts-Namen. Kein Allerwelts-Typ. Als Musiker ein netter Kerl. Schon bei der Vorgruppe wirkt er in einem Song mit. Vorglühen. Vorfreude. Der Mann hat einfach Lust auf Musik und Live-Performance. Spürbar bis in die letzte Ecke und Ritze des Clubs. Das ist der eigentliche Höhepunkt des Konzerts. Sprich: Alles. Also Alles Alles. Es beginnt volle Kanne als kenne er keine Dramaturgie. Und so endet das Konzert auch. Ehrlich. Authentisch. Temporeich. Mit sehr viel Lust. Kaum Luft zum verschnaufen für das Publikum. Dazwischen erzählt er von seinem Friseurbesuch in Stuttgart, vom Bandscheibenvorfall der ihn am Gitarrespiel hindert. Und lacht.  Mit so wahrer Selbstironie »…mir gelingt es auch den schönsten Tag mit Leichtigkeit gründlich zu versauen!«  Und reichlich Musik vom Allerfeinsten. Folk, Punk und Rock’n Roll. Mehr braucht es nicht um eine Gute Zeit zu haben.
In England – ein kleiner Held – füllt er schon mal das Wembley-Stadion. In Deutschland noch Nummern kleiner. Frank wer??
Klar gönne ich ihm den Erfolg. Wünsche ihm die große Hallen. Von mir aus lieber die schnuckelige heimelige Atmosphäre eines Clubs. Näher dran. Persönlicher – wie die Musik von Frank Turner & The Sleeping Souls ist. Und immer wieder dieses Lachen. Fröhlich. Danke für die Gute Zeit. See you Frank. Anyway.

We Share Your Passion

Veröffentlicht in 17. September 2013

Campagnolos Weg zum Ruhm begann mit einer kleinen Erfindung, die die Radwelt veränderte. Vor über 80 Jahren erfand Tullio Campagnolo den Schnellspanner, als er bei einem schneereichen, äußerst anstrengenden Radrennen in Norditalien Verbesserungspotenzial beim Fahrkomfort erkannte. Das neueste Video aus der Campagnolo Video Serie spricht den gemeinsamen Nenner aller Radfahrer an: unsere Leidenschaft für das Radfahren. Danke Campagnolo.

Abgeduscht.

Veröffentlicht in 16. September 2013

Mist. Da schreibt man noch vollmundig von der Schönheit des Regens. Es ist so schön aus dem Fenster zu sehn. Und heute: Selten so abgeduscht beim Laufen. Starkregen. Wind. Kälte. Ungemütlich! Dabei kann ein Regenlauf was herrliches sein. Heute nicht. Beim Loslaufen war die Welt noch in Ordnung. Bißchen dunkle Wolken. Das wird schon halten, denkt der Optimist. Naja – manchmal wird man für seine Worte » bestraft «. Andere schauen heute aus dem Fenster. Der Regen kommt genau richtig. Einfach mal auf die Coach. Fotoalbum einkleben. Monopoly spielen. Buch lesen. Zweite Liga schauen. Oder sonst was. So hat das Leben seine zwei Seiten. Dem/Der Einen taugt’s. Dem/Der Anderen etwas weniger. Achja – ne Playlist zum Laufen gibt es nicht. Foto gemacht. Musik aus.…

Regentag

Veröffentlicht in 15. September 2013

Egoistisch. Muss auch mal. Aber so ein Regentag hat was. Kein Druck etwas machen zu müssen. Nur aus dem Fenster schauen. Rumkruschteln – andere nennen es aufräumen. Was aber langweilig klingt und ist. Einfach nur rausschauen. Mal wieder etwas Zeit für SeiterBlick. Zu selten in den letzten Tagen. Überhaupt kein Drang nach Draußen zu müssen. Heute verpasse ich mal nichts. Und wenn… So What! Regentropfen. Ruhetag. Besonders schön, an Tagen nach Anstrengung. Regeneration ist angesagt. Muss passen. Immer nicht. Heute schon. Nichts vorhaben. Einfach schön. Auch mal Sonntag haben. Killing Time. Zeit totschlagen. Macht ein Regentag viel einfacher. Die passende Playlist dazu: Marie & the red Cat (Golden Cage), MS MR (Secondhand Rapture), The National (Trouble Will Find Me), Jack’s Mannequin (Live From The…