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Respekt? Wovor denn?

Veröffentlicht in 21. September 2012

Es wirkt wie ein bedingter Reflex: Kaum gehen religiöse Fanatiker auf die Barrikaden, sind westliche Politiker und Journalisten zur Stelle, um Respekt für religiöse Gefühle einzufordern. So war es vor sechs Jahren im Zuge des Karikaturenstreits, so ist es heute bei den Protesten gegen das trashige YouTube-Filmchen Die Unschuld der Muslime. Im ersten Moment mag die Forderung sogar vernünftig erscheinen: Denn wäre es nicht schön, wenn wir alle etwas respektvoller miteinander umgehen würden? Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass diese so freundlich wirkende Haltung diametral gegen die Streitkultur der Aufklärung verstößt, auf der der moderne Rechtsstaat gründet. „Mehr Respekt bitte!“ ist ein Totschlagargument, das jede vernünftige Debatte zum Erliegen bringt. „Respekt“ (von lateinisch „respectus“: Zurückschauen, Rücksicht) bezeichnet eine Form der Achtung und Ehrerbietung…

Von der Absurdität, Jubel zu bestrafen

Veröffentlicht in 17. September 2012

In den USA gibt es diese ganze Reihe abstruser Gesetze von anno dazumal: In Kentucky darf kein Mann ohne Begleitung seiner Frau einen Hut kaufen, in Iowa darf man sich nicht länger als fünf Minuten küssen. Solche Sachen sind immer für einen Schmunzler gut, vor allem weil kein Richter in Kentucky oder Iowa nach diesen Gesetzen Recht sprechen würde. Deutsche Schiedsrichter handhaben das anders, frag nach beim Ungarn Szabolcs Huszti. Er hat in einem großartigen Nordderby (!) zwischen Hannover und Bremen das Siegtor (!) erzielt, in der Nachspielzeit (!), per Seitfallzieher (!) – und feierte das Tor, wie man ein Tor mit vier Ausrufezeichen schon einmal feiern kann: Er riss sich das Trikot vom Leib und kletterte auf den Zaun. Der Schiedsrichter Deniz Aytekin…

Tour 2

Veröffentlicht in 4. September 2012

Und irgendwie mag ich die Tour trotzdem. Suspekter Respekt vor den Pedalleuren. Lance geht mir der Einsicht, dass man nicht alle Rennen gewinnen kann. Ulle will nicht weitere gewinnen – eben aus dem Respekt. Und voll sind sie alle – meint der gemein gewöhnliche Radsportexperte (*1996 – †2007) und widmet sich jetzt – im selben Sofa sitzend – anderen Sportarten in seiner Meinung (Hoffnung??) dass eben genau dort alles besser wäre. Na denn – ich bleibe weiter beim Radsport hängen. Weil ich diesen einfach mag. Gerade weil „Lebe lieber ungewöhnlich“.